Frage
Nehmen wir an, Du verreisst mit dem Flugzeug. Auf der Rückreise geht Deine Reisetasche verloren. Sie enthält:
- Deinen MP3-Player
- Deine bequemste Feierabend-Hose
- Zwei tolle Bücher, die Du Dir als Souvenir und Lesestoff gekauft hast
- Deine Identitätskarte
- Dein Bahn-Abo
- Deine hübsche Sommerbluse vom letzten Jahr
- Dein Portmonee mit 100 Schweizer Franken oder 70 Euro
- Deine Zahnbürste und Zahnpaste
- Dein Shampoo
Der Verlust welches dieser Gegenstände würde Dich am meisten schmerzen?
- Deinen MP3-Player
- Deine bequemste Feierabend-Hose
- Zwei tolle Bücher, die Du Dir als Souvenir und Lesestoff gekauft hast
- Deine Identitätskarte
- Dein Bahn-Abo
- Deine hübsche Sommerbluse vom letzten Jahr
- Dein Portmonee mit 100 Schweizer Franken oder 70 Euro
- Deine Zahnbürste und Zahnpaste
- Dein Shampoo
Der Verlust welches dieser Gegenstände würde Dich am meisten schmerzen?
diefrogg - 25. Jul, 15:30
19 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
trox - 25. Jul, 17:07
content is king
...also entweder die bücher oder der mp3-player. die bücher, wenn ich mir vorstelle, dass ich die weder by foyles online noch bei book depository noch bei eurobuch wieder finden würde.
... oder der mp3-player weil ich selbst notorisch schlecht drin bin, von solchen freilaufenden content-repositories ein backup zu machen, und trotzdem raritäten drauf habe, die mich stundenlang durch obskure hinterzimmer des internet geführt haben.
... oder der mp3-player weil ich selbst notorisch schlecht drin bin, von solchen freilaufenden content-repositories ein backup zu machen, und trotzdem raritäten drauf habe, die mich stundenlang durch obskure hinterzimmer des internet geführt haben.
diefrogg - 25. Jul, 17:14
Ich sage jetzt noch nicht.,...
was es bei mir war. Man lernt sich selber in solchen Momenten wirklich gut kennen... Eins gilt es bei der Wahl zwischen MP3-Player und Büchern auf jeden Fall zu bedenken: Content ist selbst in London billiger zu haben als in der Schweiz. Soweit ich weiss, sind online-Bestellungen selbst in der nahen EU immer noch exorbitant teuer (besser siehts, zumindest bei Second-Hand-Bestellungen) in Amerika aus.
Was bei mir zählt, ist übrigens nicht nur "content" (einen Begriff, den ich im wesentlichen synonym zu "rational sinnvollem Inhalt" verstehe), sondern auch "sentimental value" .
Was bei mir zählt, ist übrigens nicht nur "content" (einen Begriff, den ich im wesentlichen synonym zu "rational sinnvollem Inhalt" verstehe), sondern auch "sentimental value" .
steppenhund - 25. Jul, 18:06
Wenn die Frage einen aktuellen Hintergrund hat, dann bedaure ich das zuerst einmal.
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Bahn-Abo kann ich nicht bewerten. Die Toiletteartikel sind am leichtesten und billigsten zu ersetzen.
Bei uns ist es so: wenn das z.B. ein Jahres-Abo ist, bekommt man Ersatz, dann ist der Verlust eigentlich nicht so groß.
Spontan würde ich die Identitätskarte nennen, weil ich Behördenwege hasse. Und es braucht am meisten Zeit.
Eine Hose kann ich ich 30 Minuten kaufen, detto die Bücher oder ein Hemd.
MP3-Player könnte teurer sein, aber ich hätte keinen mit:)
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Bahn-Abo kann ich nicht bewerten. Die Toiletteartikel sind am leichtesten und billigsten zu ersetzen.
Bei uns ist es so: wenn das z.B. ein Jahres-Abo ist, bekommt man Ersatz, dann ist der Verlust eigentlich nicht so groß.
Spontan würde ich die Identitätskarte nennen, weil ich Behördenwege hasse. Und es braucht am meisten Zeit.
Eine Hose kann ich ich 30 Minuten kaufen, detto die Bücher oder ein Hemd.
MP3-Player könnte teurer sein, aber ich hätte keinen mit:)
diefrogg - 25. Jul, 18:16
Danke für das Bedauern!
Bedauern finde ich immer nett ;) Den Behördenweg finde ich auch ziemlich mühsam. Und ich stelle mir ungern vor, dass jemand mit meiner Identitätskarte durch die Welt reist - auch wenn er noch so legitime Gründe für eine illegale Reise hat.
Was mich erstaunt: Manche Leute scheinen überhaupt nicht an irgendwelchen Kleidungsstücken zu hängen. Bei mir ist das ganz anders. Ich trenne mich nur ungern von meinen liebsten Stücken, selbst wenn die Vernunft sie als längst nicht mehr präsentabel einschätzt.
Was mich erstaunt: Manche Leute scheinen überhaupt nicht an irgendwelchen Kleidungsstücken zu hängen. Bei mir ist das ganz anders. Ich trenne mich nur ungern von meinen liebsten Stücken, selbst wenn die Vernunft sie als längst nicht mehr präsentabel einschätzt.
steppenhund - 25. Jul, 18:40
Also ich appelliere jetzt einmal an die Männer. Gibt es welche, die ein Kleidungsstück am meisten vermissen würden?
Ich könnte mir das am ehestens noch bei bestimmten Schuhen vorstellen. Waldviertler oder meine Wanderschuhe oder die handgemachten, die selbst nach 20 Jahren noch getragen werden können.
Aber das sind alles ersetzbare Sachen.
Aber sicher nicht bei Kleidungsstücken, die eh nach ein zwei Jahren kaputt gehen.
Ich könnte mir das am ehestens noch bei bestimmten Schuhen vorstellen. Waldviertler oder meine Wanderschuhe oder die handgemachten, die selbst nach 20 Jahren noch getragen werden können.
Aber das sind alles ersetzbare Sachen.
Aber sicher nicht bei Kleidungsstücken, die eh nach ein zwei Jahren kaputt gehen.
la-mamma - 25. Jul, 18:25
ich wünsch dir wiederkriegen -
und aus eigener erfahrung weiß ich, dass ich das gewand am meisten vermisst habe. denn das krieg ich so einfach nicht wieder;-)
ps: aber bei mir wars beim hinflug. und schon nach vier tagen ist alles doch gekommen ...
ps: aber bei mir wars beim hinflug. und schon nach vier tagen ist alles doch gekommen ...
diefrogg - 25. Jul, 19:10
Um Himmel Willen!
Beim Hinflug! Das ist wirklich übel! Und es verschiebt natürlich die Prioritäten! Da zählt dann plötzlich die Zahnbürste und das Ersatz-T-Shirt viel mehr!
acqua - 25. Jul, 18:35
Ganz klar die Sommerbluse, weil höchstwahrscheinlich unersetzbar.
Besteht denn noch Hoffnung?
Besteht denn noch Hoffnung?
steppenhund - 25. Jul, 20:44
Ich werde jetzt daran erinnert, dass ich schon das ein oder andere Mal auf meinen Koffer gewartet habe.
In Japan kein Problem, da gibt es im Hotel sämtliche Toilette-Artikel. Schwieriger ist es eher ein Hemd in meiner Größe zu kaufen.
Moskau war ein bisschen unangenehmer. Aber trotzdem kann ich mich nicht erinnern, dass ich "gelitten" hätte.
(Natürlich sind meine Toiletteartikel im Koffer und nicht im Aktenkoffer. Damals gab es auch noch keine Laptops im Reisegepäck.)
In Japan kein Problem, da gibt es im Hotel sämtliche Toilette-Artikel. Schwieriger ist es eher ein Hemd in meiner Größe zu kaufen.
Moskau war ein bisschen unangenehmer. Aber trotzdem kann ich mich nicht erinnern, dass ich "gelitten" hätte.
(Natürlich sind meine Toiletteartikel im Koffer und nicht im Aktenkoffer. Damals gab es auch noch keine Laptops im Reisegepäck.)
diefrogg - 25. Jul, 21:07
Ich schrieb:
"Der Verlust welches Gegenstandes hätte Dich am meisten geschmerzt?" Bedeutet das dasselbe wie "gelitten haben"? Und: Auf eine Tasche warten müssen heisst ja nicht dasselbe wie "sie nach eingehender Betrachtung unglaublicher Zustände für unrettbar verloren halten."
steppenhund - 26. Jul, 00:40
Ich war nicht sicher, ob ich die Koffer wieder bekomme. Also zumindest in Moskau hatte ich eher das Gegenteil vermutet. Ja und "schmerzen" und "erleiden" verwende ich in diesem Kontext als Synonyme.
diefrogg - 26. Jul, 09:29
Ok, das Sei Ihnen
unbenommen. Ich selber finde, das Verb "leiden" bezeichnet einen existenziell viel bedrohlicheren Zustand. Ich leide an einer chronischen Krankheit, am Verlust eines geliebten Menschen durch Streit oder Tod oder an einer ungesühnten Schuld. Dagegen schmerzt mich eine Schürfwunde oder der Verlust eines geliebten Menschen durch Wegzug (ich kann ja noch mit ihm telefonieren, aber nicht mehr schnell abends mit ihm einen heben gehen). Ebenso schmerzt mich der Verlust von Gegenständen, die mir wichtig sind. Ist das nachvollziehbar?
diefrogg - 25. Jul, 22:42
Ich kann freudig...
vermelden, dass die Tasche jetzt wieder in meinem Besitz ist. Ein Angestellter der Swiss hat sie uns frei Haus geliefert. Ich war sehr froh! Vor allem wegen der Bücher: Ich hatte ja so viel Sorgfalt auf ihre Auswahl verwendet! Im Moment hätte mich ihr Verlust mehr geschmerzt als jener meines MP3-Players. Die Songs habe ich ja auch noch auf dem Laptop. Es geht also doch um content. Aber auch um den möglichen Verlust eines Lesegenusses, auf den man sich sehr gefreut hat.
trox - 25. Jul, 23:01
gratuliere
...und jetzt wüssten wir natürlich nur zu gerne, welche bücher das denn sind...
(ah, und beim "content is king" war ja auch mindestens eine kleine ironie-fahne dran, zu subtil vielleicht, aber doch ... denn ersetzen kann z.b. eine taschenbuch ausgabe die gebundene, antiquarisch erstandene nur inadäquat, nur auf der ebene rationaler inhalt, da fehlt dann halt doch die olfaktorische und taktile note ...)
(ah, und beim "content is king" war ja auch mindestens eine kleine ironie-fahne dran, zu subtil vielleicht, aber doch ... denn ersetzen kann z.b. eine taschenbuch ausgabe die gebundene, antiquarisch erstandene nur inadäquat, nur auf der ebene rationaler inhalt, da fehlt dann halt doch die olfaktorische und taktile note ...)
diefrogg - 26. Jul, 09:10
Es ist sogar noch...
viel mehr: Eben das, was ich "sentimental value" nenne: Wie ich die Bücher unter langen Denkprozessen ausgewählt habe. Später werden auch Lese-Erinnerungen an ihnen kleben. Und Erinnerungen, an das, was ich erlebt habe, während ich diese Bücher las. Das macht es für mich so schwierig, manche Bücher wegzuwerfen. Selbst wenn es sich um billige Taschenbücher handelt und sie mich gelangweilt haben.
Du hattest doch dieses Buch über Plattenbauten im Osten und wie die Bewohner sie eingerichtet haben. Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Es stellte sich heraus, dass die Bewohner mit jedem einzelnen dieser Kitschobjekte eine Geschichte verbanden, die für sie Identität stiftete. Dieses Buch hat mir grossen Eindruck gemacht. Darum geht es wohl auch bei der Story mit der verlorenen Tasche.
Um welche Bücher es sich handelt: Darüber werde ich wohl nun einen eigenen Eintrag schreiben müssen.
Du hattest doch dieses Buch über Plattenbauten im Osten und wie die Bewohner sie eingerichtet haben. Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Es stellte sich heraus, dass die Bewohner mit jedem einzelnen dieser Kitschobjekte eine Geschichte verbanden, die für sie Identität stiftete. Dieses Buch hat mir grossen Eindruck gemacht. Darum geht es wohl auch bei der Story mit der verlorenen Tasche.
Um welche Bücher es sich handelt: Darüber werde ich wohl nun einen eigenen Eintrag schreiben müssen.
trox - 26. Jul, 11:09
...Plattenbau privat...
diefrogg - 26. Jul, 13:18
Ah, sehr schön!
Danke! Kitsch ist da nicht wirklich das richtige Wort. Allerdings ist es nicht genau das, was ich in Erinnerung hatte. Das Buch, das ich meine, stammte ja auch aus den neunzigern.
trox - 26. Jul, 14:21
stimmt
"Wohnkultur und Plattenbau" wahrscheinlich,
Bilder ab slide 57 hier:
Wohnkultur und Plattenbau.ppt -
Bilder ab slide 57 hier:
Wohnkultur und Plattenbau.ppt -
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