Gastmahl des Meeres
Wir Schweizer glauben ja, unser Hochdeutsch sei in etwa gleich wie jenes der Deutschen - mal abgesehen vom Akzent, der uns in Deutschland sehr schnell verrät. Die Deutschen mokieren sich gern ein bisschen über diesen Akzent. Umgekehrt begegneten uns in Deutschland immer wieder sprachliche Phänomene, die wir in der Schweiz nicht kennen - und über die wir staunen. Oder über die wir uns ein bisschen mokieren. Jedenfalls machen sie uns klar, dass Deutschland eben doch anders ist als die Schweiz. Bald begann ich solche Wendungen zu sammeln und nannte sie Wörter des Tages. Gelegentlich waren es solche aus der ehemaligen DDR - aber nicht nur.
Herr Punctum lieferte das erste, als wir an unserem ersten Abend auf Fische zu sprechen kamen: Gastmahl des Meeres. So hiess in der DDR ungefähr das, was in der Schweiz heute pragmatisch, etwas protzig und Neudeutsch "Seafood Restaurant" heisst. Dagegen hat "Gastmahl des Meeres" etwas berührend Poetisches, ja Philosophisches. Waren doch Gastmähler die ganze westliche Kulturgeschichte hindurch Zusammenkünfte, bei denen Geist, Genuss und Gemeinschaftssinn sich - im besten Fall - zu einem kostbaren Ganzen verbanden. Dass solche Erlebnisse nicht der Intelligentsia vorbehalten sein sollten, finde ich im Grunde nicht verwerflich.

Allerdings scheint das Resultat gastronomisch nicht über jeden Zweifel erhaben gewesen sein, wie dieser Beitrag nahelegt. Offenbar lässt sich auch Gastlichkeit nicht staatlich verordnen. Hier und hier noch mehr über das Gastmahl des Meeres.
Herr Punctum lieferte das erste, als wir an unserem ersten Abend auf Fische zu sprechen kamen: Gastmahl des Meeres. So hiess in der DDR ungefähr das, was in der Schweiz heute pragmatisch, etwas protzig und Neudeutsch "Seafood Restaurant" heisst. Dagegen hat "Gastmahl des Meeres" etwas berührend Poetisches, ja Philosophisches. Waren doch Gastmähler die ganze westliche Kulturgeschichte hindurch Zusammenkünfte, bei denen Geist, Genuss und Gemeinschaftssinn sich - im besten Fall - zu einem kostbaren Ganzen verbanden. Dass solche Erlebnisse nicht der Intelligentsia vorbehalten sein sollten, finde ich im Grunde nicht verwerflich.

Allerdings scheint das Resultat gastronomisch nicht über jeden Zweifel erhaben gewesen sein, wie dieser Beitrag nahelegt. Offenbar lässt sich auch Gastlichkeit nicht staatlich verordnen. Hier und hier noch mehr über das Gastmahl des Meeres.
diefrogg - 29. Jun, 11:52
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