auf reisen

17
Jun
2011

Wo man verschwinden kann

Man warnte uns vor der Silberen. "Dort oben sind schon Leute verschwunden, die sich eigentlich sehr gut auskannten", sagten die Frau, mit der wir an den Ausgangspunkt unserer Wanderung fuhren, auf den Pragel.

Schon nach wenigen hundert Metern zeigte Herr T. mir, wie man dort oben verschwinden kann: Da war eine zugewucherte Senke in der Landschaft. Nicht sehr auffällig. Aber von Stacheldraht umzäunt. "Das ist ein Schwundloch", sagte mein geografisch geschulter Begleiter. Typische Erscheinung in einem Karstgebirge. Da kann man hineinfallen und nie wieder gesehen werden. Es gibt ausserdem jede Menge zerklüftete Felsen. Auch auf dem Weg.

Denn die Silberen sind ein Karstgebirge. Da gibt es Schwundlöcher, Felsspalten, Schratten und Schrunden. Man kann in den Berg einbrechen. Oder man kann sich im Nebel verirren, in eine Felsspalte stolpern und sich ein Bein ruinieren.

Und dann waren da auch noch Schneereste.

Und, klar: Während wir die 500 Höhenmeter auf den Berg absolvierten, kam der Nebel. Frau Frogg hatte keine Ahnung mehr, in welche Richtung wir überhaupt gingen.

Sie bekam es mit der Angst zu tun.

Aber ich weiss jetzt: Man hat auch bei Nebel intakte Chancen, heil wieder ins Tal zu kommen. Man muss einfach den Wegzeichen folgen. Die liegen so nahe bei einander, dass sie sogar fröschinnensicher sind.

Silberen

Wie viele Stossgebete Frau Frogg dort oben himmelwärts sandte, ist allerdings nicht überliefert.

16
Jun
2011

Autostop am Pragelpass

Ich habe auf diesem Blog schon Klischees über die Muotataler verbreitet. Ich habe hier nahe gelegt, dass mein erster Eindruck von diesem Tal nicht gerade herzerwärmend war. Es ist jetzt an der Zeit, dass ich eine Lanze für die Muotataler breche. Ohne die Hilfsbereitschaft Einheimischer wären wir nie ans Ziel unserer Wanderung - die Silberen - gekommen. Ausgangspunkt der Wanderung ist der Pragelpass. Und dorthin fährt kein einziges öffentliches Verkehrsmittel. "Ach, machen Sie einfach Autostop. Es wird Sie schon jemand mitnehmen", sagte die Wirtin im "Alpenblick" in Muotathal.

Das klang einfach. Aber wer in der Schweiz per Anhalter reisen will, begibt sich in eine hochnotpeinliche Situation. Er erwartet von wildfremden Leuten, dass sie etwas mit ihm teilen. Etwas, was er nach den Regeln des helvetischen Durchschnitts selber besitzen müsste. Auch für den Besitzer des Autos ist die Lage unbequem. Da sollte er mit Fremden Small Talk betreiben. Aber die Fragen, die er eigentlich stellen möchte, muss er sich verkneifen: "Sind Sie so arm, dass Sie sich kein eigenes Auto leisten können? Oder etwa krank? Sie sind doch nicht ansteckend, oder?"

Es wird wenig per Anhalter gereist in der Schweiz.

Doch an der Pragelstrasse war es anders. Zunächst hielt zwar keiner. Aber es gab keinen Einheimischen, der nicht wenigens ein Handzeichen gab - dass seine Karre voll sei. Oder dass er gleich um die Ecke wohne. Und dann lud uns wirklich jemand auf - an einer verdammt engen, verdammt steilen Stelle. Zum allerersten Mal in meinem Leben war ich froh, dem Besitzer eines Autos mit Vierradantrieb zu begegnen. Er hatte Frau und Sohn im Wagen. Es waren Leute aus dem Tal. Die Frau hinten im Auto sagte einfach: "Ach wissen Sie, vielleicht wäre man ein andermal auch froh, wenn einen jemand mitnähme."

Nach einiger Zeit entdeckte ich auf der anderen Talseite ein paar Häuschen. Sie standen über einer mindestens 200 Meter hohen Felswand. Ich konnte sie nicht fotografieren, aber glaubt mir: Über so einer Fluh möchte Frau Frogg nicht eine einzige Minute einer einzigen Nacht verbringen. Sie würde sich ohne Unterlass davor fürchten, am Morgen in den schwindelerregenden Abgrund zu blicken. "Das sind Wildheuer-Häuschen", sagte die Frau. Offenbar gehen dort oben noch heute ein paar Unerschrockene ohne Aufhebens diesem lebensgefährlichen Handwerk nach. Würde das einer aus dem Tal tun, wäre es ein Extremsport, würde gehyped und käme am Fernsehen. Aber unten im Tal weiss kaum einer, dass ein paar Leute hier oben heute noch wildheuen - obwohl es sogar einen Film darüber gibt.



Als wir oben auf dem Pragelpass aus dem Auto stiegen, hatte ich die Hilfsbereitschaft unserer Gastgeber schätzen gelernt. Es herrschte eine Atmosphäre von Einfachheit und Zusammenhalt. Kein Status-Gelabere. Kein Drama. Und ich wusste: Wenn ich auch nie ein Fan der Politik sein werde, die hier mehrheitsfähig ist - wer das harte Landleben in diesem Tal führen kann, hat meinen Respekt verdient.

13
Jun
2011

Ein Höllentrip ins Mutotatal

Verdammt, ich glaube, mir fallen die Beine ab! Heute morgen konnte ich erst gar nicht aufstehen. Ich fürchtete, auf den Knien zum WC robben zu müssen. Aber ich bin selber schuld. Ich wollte auf die Silberen. Ich wollte das berühmte Kalkgebirge leuchten sehen. Und wirklich: Herr T. und ich waren auf der Silberen.

Herr T. auf der Silberen

Das Bild (von mir) zeigt Herrn T. beim Gipfelkreuz. Wie man gut sieht, leuchteten die Felsen gerade nicht. Dennoch muss ich jetzt büssen und meinen Muskelkater ein paar Tage lang rückwärts Treppen auf- und abführen.

Doch der Reihe nach. Um nicht um fünf Uhr früh aufstehen zu müssen, organisierten wir uns eine Übernachtung in Muotathal. Dort beginnt die Strasse zum Pragelpass. Dort liegt auch der Eingang eines riesigen Höhlensystems, des Höllochs.

Nun ist das Muotatal ein Tal mit einem Ruf. Es ist gewissermassen die Innerschweiz der Innerschweiz. Gelten die Innerschweizer als konservativ und nicht so weltoffen, so sollen die Muotataler diese Eigenschaften im Quadrat haben. Böse Zungen behaupten, sie seien engstirnig und rückständig. Selbst wir Städter aus dem nicht allzu fernen Luzern besuchten diesen Ort als Fremde, als Touristen.

Wir stellten fest: Die Globalisierung hat auch vor dem Muotatal nicht Halt gemacht. Der erste Muotataler, dem wir begegneten, war ein Deutscher: der Busfahrer. Er schien allerdings schweres Heimweh zu haben. Mit Trauermiene fuhr er uns ins wolkenverhangene Tal.

Die Häuser an der Strasse blickten schmucklos und feindselig talauswärts. Die Bauernhäuser an den Hängen sehen heimeliger aus. Doch am meisten Sinn für Gestaltung legen die Einheimischen bei der Einfärbung ihrer Sportwagen an den Tag: Wir sahen später ein paar spektakuläre Modelle vom Pass herunterbrausen.

Mitten in Muotathal steht die Möbelfabrik Betschart. In fetten Lettern steht auf der Fabrikfront: "Inh. Peter Föhn". Herr Föhn ist schweizweit berühmt. Weniger wegen seiner Möbel. Eher, weil er Politiker ist. Nationalrat jener Partei, die zu wissen glaubt, was ein Schweizer ist.

Wir waren die letzten im Bus. An der Endstation begrüsste uns dieses Schild.

Muotathal

Wir stiegen im Hotel Alpenblick ab. Ein Schild verkündete: "Tagesteller / Zimmer frei". Das Zimmer war schlicht und sauber. Die Wirtsstube auch.

10
Jun
2011

Nachts auf der Königin der Berge

Am Abend verzog sich der Nebel. Wir gingen hinaus und schauten von der Rigi hinunter ins Tal. Es war phantastisch. Die Nacht war schwarz und riesig gross. Wir sahen, wie die Lichter von Arth das Seeufer zeichneten. Wir zeichneten sie mit den Fingern nach. Wir sahen die Lichter von Steinen und Seewen und die Autobahn. Und die Umrisse der Urner Berge.

Ich musste die ganze Zeit an Wilhelm Tell für die Schule denken. An seinen dicklichen Helden Gessler, der im Büchlein Konrad von Tillendorf heisst und eigentlich eine liebenswerte Figur ist. Wie ich beim Lesen seinen Widerwillen gegen die Reise in die Innerschweiz verstand! Wie er im Schiff nach Uri sitzt und ihm der Anblick der Berge Kopfschmerzen bereitet. Und da ist ja noch dieser einheimische Gastgeber, der es sich "nicht nehmen liess" und ihm "dies und das" zeigte, "was den Einheimischen besonders sehenswert vorkam." Tillendorf nickt höflich*. Er langweilt sich. Der Idiot, dachte ich. Wie kann man diese Landschaft nicht grossartig finden?

Ich musste die ganze Woche an diese grossartige halbe Stunde auf dem Berg denken. Und an die Genialität von Max Frischs Erzählung. Wie sie uns zum Nachdenken über die Frage zwingt, wer wir sind und wo wir stehen.




* Max Frisch: "Wilhelm Tell für die Schule", Frankfurt am Main, Suhrkamp 1971, S. 8.

4
Mai
2011

Barocke Schönheiten

Mit diesem Beitrag beende ich meine Berichterstattung über unsere Wien-Reise. All jene, die mehr erwartet hätten, bitte ich um Verständnis. Für ein Epos war in Wien einfach das Klima nicht richtig. Um Reise-Epen zu schreiben, brauche ich eine gewisse Menge inspirierte Einsamkeit. Ich brauche gewisse Strecken kontemplativer Stille, die nur unterbrochen werden von Herrn T.s Inputs.

Unsere Zeit in Wien aber war nicht einsam und nicht kontemplativ. Sie war leben. Nicht schreiben. Und das war gut so. Grossartig.

Wer mehr über unsere Reise erfahren möchte, schaue bei Herrn T. nach. Allmählich mache ich mir Sorgen, dass er nun auch noch für Reise-Epen mein Schani wird (für alle, die das jetzt nicht verstehen: In Wien ist der Schani derjenige, der die anstrengenden Dinge erledigt - wenn ich das richtig verstanden habe).

Mein Schlusspunkt sind drei Bilder aus der barocken Karlskirche. Sie stammen von meiner vorletzten Reise nach Wien im Frühjahr 2005. Damals konnte man wegen Bauarbeiten mit einem Lift in die Kuppel fahren und die Fresken dort aus der Nähe betrachten. Ein grandioses Erlebnis. Der Lift soll im Moment noch da sein. Aber nicht mehr lange. Für alle, die können: So bald wie möglich hingehen.

DSCN0017

Muttergottes mit Kind



Dieses Bild zeigt eine allegorische Darstellung der Ausgeglichenheit. Sie greift rechts nach Pflanzlichen und tritt den Luxus mit Füssen.

DSCN0018

Der Anker ist ein Symbol der Hoffnung.

Die Fresken stammen von Johannes Michael Rottmayr und wurden 1726 bis 1730 gemalt. Hier einige weitere brauchbare Infos zu den Fresken.

3
Mai
2011

Echte Gentlemen, keine Schweizer

Es geschah im Café Mozart in Wien. Das Lokal war voll und vor mir warteten zwei Männer-Grüppchen auf einen Sitzplatz. Ich wäre gern woanders hingegangen. Aber ich konnte nicht. Ich hatte mich im Café Mozart mit Herrn T. verabredet.

Da wurde ein Tischchen frei und der Kellner wollte das vorderste Herren-Grüppchen abholen.

"Ach lassen Sie die Dame vor", sagte der eine Herr.

Ich war verblüfft. In der Schweiz passiert mir sowas nie. Auch dann nicht, wenn ich besser angezogen bin als ich es an jenem Tag war. Ich trug diese hellgraue Jacke, in der ich aussehe wie etwas, was der letzte Wirbelsturm hereingetragen hat. Ich meine: Man sollte wenigstens wie eine Dame angezogen sein, wenn man wie eine Dame behandelt wird.

"Aber meine Herren, Sie waren alle vor mir da!" sage ich.

"Eine Schweizerin lassen wir doch gerne vor!" antwortet da einer der Herren. Wahrscheinlich ein Deutscher.

Das hat er gern gesagt. Er hat gern gesagt, dass er meinen Akzent erkannt hat und dass er selber besser Hochdeutsch kann. Und schwingt da etwas von dem Staunen über die Schweizer mit, das einem als Schweizerin im Ausland hie und da begegnet? Gerade bei Deutschen? Diese oft ziemlich direkt ausgesprochene Frage, warum wir eigentlich immer noch in einem Land leben, in dem Milch und Honig reichlich fliessen?

Hey, möchte ich sagen, wir leben ein Land mit Milch und Honig. Aber ohne Gentlemen!

Ich lächle, sage: "Danke, die Herren!" und folge dem Kellner zum freien Tischchen.

Allen Gentlemen schenke ich einen Soundtrack mit einer wirklich sexy gekleideten Sirene, die auch eine tolle Musikerin ist.

25
Apr
2011

Frau mit akademischem Titel

Es ist ein Klischee, dass in Wien sogar die Kellner in den Cafés die Ehrentitel Titel ihrer Gäste kennen. Aber die Realität bestätigte es schon an unserem ersten Abend in der Donaumetropole. Herr T. sah im Café dieses Schild: "Die p. t. Gäste werden darauf hingewiesen, dass...". "p.t" heisst "mit ihrem vollen Titel (pleno titulo)". katiza hats bereits hier erwähnt.

Frau Frogg muss angesichts solcher Phänomene ja immer tief schürfende Fragen stellen. Diesmal lautete eine davon: "Sind die Österreicher hierarchiegläubiger als die Schweizer?" Natürlich konnten das meine Begleiter - Frau Katiza und Herr Kulturflaneur - auch nicht beantworten. Woher hätten sie es auch wissen sollen?

Ich weiss lediglich, dass wir in der Schweiz Titel mit Zurückhaltung verwenden. Natürlich, eine Bundesrätin spricht man stets mit "Frau Bundesrätin" an. Aber unser Alltag ist titelmässig gnädig intransparent. Ärzte etwa spreche ich nur mit "Herr Doktor" oder gar "Herr Professor" an, wenn sie Deutsche sind. Und wenn meine Gesundheit davon abhängt, dass sie etwas tun, was sie sonst nie tun. Dann schadet es nicht, bei der Ehrerbietung dick aufzutragen.

Wenn mich jemand daran erinnert, dass ich selber einen akademischen Titel habe, erschrecke ich sogar meist ein bisschen. Es ist zwar nur ein ganz bescheidener Titel ist. Dennoch habe ich gute Gründe.

1) Wenn ich einen Brief mit der Aufschrift lic. phil P. Frogg bekomme, dann ist er immer von jemandem, der mir etwas Unbrauchbares verkaufen will. Oder vom Steueramt.

2) Als Journalistin war ich eine Späteinsteigerin. Ich fing ganz unten an und hatte viele ambitionierte Sous-Chefs ohne akademische Titel. Ihr wisst schon, diese Wadenbeisser-Typen. Schon das Gerücht, ich hätte studiert, konnte solche Leute in Mobbing-Laune versetzen. Sofort wussten sie: Frau Frogg ist elitär. Und elitär, das darf man als Journalist nur bei der NZZ sein. Das ist das Gegenteil von "nahe bei den Leuten". Und ohne "Nähe zu den Leuten" geht im Journalismus meist gar nichts.

Naja, vielleicht war ich nicht immer unschuldig an der Mobbing-Laune. Es mag Wadenbeisser gegeben haben, die ich etwas zu deutlich spüren liess, dass ich sie für nicht allzu hell hielt. Aber genau weiss ich es nicht mehr. Man ist in solchen Lebenslagen ja nie objektiv. Jedenfalls lernte ich damals, meinen akademischen Titel zu verheimlichen. Bis ich ihn selber fast vergass.

Und wenn wir gerade über Akademiker sprechen: Ich bin immer wieder froh, dass ich nicht mehr im Single-Zirkus bin. Da gibt es doch immer diese Inserate, in denen steht: "Akademiker (48) gut situiert, sucht..." Nun ja, ich gebe zu: Ich würde als Single einen gescheiten Mann mit etwas Geld nicht a priori von der Bettkante stossen. Aber bei so einem Inserat denke ich immer: "Ach, der sucht eine, die im Golfclub eine gute Figur macht!"

Nein. Ich glaube, wir sind nicht weniger hierarchiebesessen als die Wiener. Nur sehr viel diskreter.

Der Soundtrack ist diesmal eher mittelmässig. Der Film aber sehr amüsant.



(Elvis in Change of Habit)

18
Apr
2011

Wien kurz vor Ostern

Mehr als 40 Jahre lang habe ich es tunlich ignoriert. Aber in Wien musste ich es einsehen: Ich bin eine Kitschtante. Am Ostermarkt beim Schottenstift traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Ein charmantes Märktlein mit drei, vier Buden. Keinesfalls so überlaufen wie hierzulande alles, was sich Oster-, Weihnachts-, Handwerker-, Antiquitäten- oder Sonstwie-Markt nennt. Herr T. wollte ihn dennoch umschleichen. Aber ich kannte kein Pardon und zerrte ihn mit hinein ins Osterparadies.

Herzstück des Marktes ist ein mittelgrosser Tante-Emma-Laden mit Eiern. Und die sind nicht wie im grobschächtigen Helvetien einfach hart gekocht und irgendwie mit Farbe beklatscht. Nein. Man hat ihnen Eigelb und -weiss aus winzigen Löchern weggeblasen. Und die fragilen Reste sind filigranst verziert.


Easter egg

Die beiden linken Bildern sind von Herrn T., der bekanntlich eine Affinität fürs Häkeln und Stricken hat. Er hatte grösste Mühe, mich wieder auf unsere geplante Stadtrundgangs-Route zu bringen.

Die Eier kosten 3 bis 11 Euro das Stück. Und natürlich erregten sie auch die Neugier von Spürnase Frogg. Werden die Eier irgendwo in den neueren EU-Staaten für Hungerlöhne hergestellt? Handelt es sich wirklich um Handarbeit? Was geschieht mit den vielen, vielen Litern Eiweiss und -gelb, die bei so einer Arbeit anfallen?

Das Verkaufspersonal erwies sich leider als äusserst wortkarg.

Ich fragte später Katiza. Sie sagte, die kleinen Kunstwerke würden im Burgenland gemacht.

Dass es in gewissen Haushalten des Burgenlandes monatelang Kaiserschmarrn zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt, kann ich allerdings nur vermuten.

15
Apr
2011

Blogger-Kollegen kennenlernen

Sollte man Blogger-Kollegen persönlich kennen lernen? Soll man sich dem Risiko aussetzten, mit einem Menschen aus Fleisch und Blut weniger gut zurecht zu kommen als mit seiner virtuellen Erscheinung? Nach den Erfahrungen dieser Woche lautet meine Antwort einmal mehr: Ja, man sollte! Unbedingt! Auch, weil man sich täuscht. Gerade deswegen!

Was habe ich mich in katiza getäuscht! Da standen wir am Sonntagabend in Wien vor dem Haus, in dem sie wohnt. Ich erwartete, gleich einer Frau mit einer zarten Stimme zu begegnen. Einer Frau, die jene Empfindsamkeit auf dem Ärmel trägt, die ich so gut von ihr kenne. Wir klingelten an der Tür des alten Bürgerhauses. Eine kräftige Alt-Stimme klang uns aus dem Lautsprecher entgegen: "Im vierten Stock!". Langsam stiegen wir die Treppen hoch, hinauf ins Reich von katiza.

DSCN0061
(Bild von Herrn T.)

Oben öffnete uns eine jener Frauen, die sich im Leben behaupten: Elegant, taff, selbstbewusst.

Ich es dauerte mindestens zwei Stunden, bis mein Bild von katiza und ihre reale Erscheinung zu einer einigermassen stimmigen Collage zusammenwuchsen. Diese zwei Stunden und alles, was danach kam, waren ein grosses Geschenk. Unsere Tage bei ihr hat sie hat sie hier so wunderbar geschildert, dass ich nichts hinzuzufügen brauche.

Getäuscht hatte ich mich auch in Frau Walküre. Ich habe virtuell manchen Strauss mit ihr ausgefochten, und ich gestehe: Ich hatte ein gewisses Lampenfieber vor unserem Treffen. Würde sie eine Frau sein, die streng ist mit sich und der Welt?

Ironie des Schicksals: Es ist Frau Walküre, die eine zarte Stimme hat, die empfindam wirkt. Wir hatten eine sehr schöne Begegnung. Hier der Bericht von Frau Walküre. Natürlich, da und dort schimmerte Debatten-Potenzial auf. Aber um wie viel leichter lassen sich solche Meinungsverschiedenheiten im realen Leben mit einem Lächeln klären! Und wie viel besser werde ich in Zukunft die Argumente von Frau Walküre verstehen! Ich freue mich auf weitere Auseinandersetzungen!

Gross und herzlich waren auch die Gastfreundschaft von MadProfessor und seiner Liebsten! Manche Touristen fahren ja ins Ausland und wollen auch dort mit ihrer heimatlichen Küche bewirtet werden. Wir genossen Wiener Kulinarik ausgiebig - und hatten dafür das Privileg, in Wien ein Schweizer Kartenspiel ausüben zu dürfen! Das war schon etwas ganz Besonderes! Die Revanche in der Schweiz ist beschlossene Sache. Der Käse ist eigentlich fast schon bestellt!

Ja, man sollte seine Blogger-Kollegen kennen lernen, wo sich eine Gelegenheit ergibt. Im Netz präsentieren wir ja nur eine Facette von uns - jene, die ein jeder von uns mit dem Medium Internet zu präsentieren willens und in der Lage ist. Der Rest ist Interpretationssache. Es ist eine ungeheure Bereicherung zu wissen, dass wir mit Menschen so viel teilen können, die wir ohne das Internet gar nie kennen gelernt hätten - weil sie 600 Kilometer weit wegwohnen.

Ich schicke ein ganzes Haus voller Dankbarkeit nach Wien.

9
Apr
2011

Wir fliegen!

Es ist genau das richtige Wetter, um halb nackt durch die Strassen zu gehen. Man sollte dabei den Walkman im Ohr haben und schamlos die Melodie in seinem Ohr mitsingen!

Morgen fliegen wir nach Wien! Den Freunden dort schicke ich schon eine kleine Übersetzungs-Ubung voraus ;)

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Liebe Frau frogg, schauen Sie bitte bei WordPress...
Freni - 28. Nov, 20:21
Ein schreckliches Tal
Soglio im Bergell, Oktober 2013. Was habe ich Freunde...
diefrogg - 6. Okt, 20:27
Liebe Rosenherz
Danke für diesen Kommentar, eine sehr traurige Geschichte....
diefrogg - 11. Jan, 15:20
Ja, die selektive Wahrnehmung...
auch positives oder negatives Denken genannt. In den...
diefrogg - 9. Jan, 18:14
liebe frau frogg,
ein bisschen versuch ich es ja, mir alles widrige mit...
la-mamma - 5. Jan, 14:04

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