15
Apr
2008

Endlich: 6 Marotten

So, endlich ist es soweit. Stolz werfe ich Euch das erste Stöckchen vor die Füsse, das mir zugeworfen wurde. Es geht so:

1. Setze einen Link zu der Person, welche dir das Stöckchen zugeworfen hat.
Das war katiza

2. Erwähne die dazugehörigen Regeln in deinem Blog.
a) Mann/Frau verlinke die Person, die ihr/ihm das Stöckchen zugeworfen hat
b) Mann/Frau zähle sechs ihrer/seiner Marotten auf
c) Mann/Frau werfe je ein Stöckchen an sechs StöckchennehmerInnen

3. Erzähle von dir 6 unwichtige Dinge/Gewohnheiten/Macken.
a) Andere behaupten ja vollmundig von sich, sie hätten keine Marotten. Die Frogg aber hat Marotten, Mödeli, kleine Unsitten und unsinnige Gewohnheiten in geradezu biblischer Zahl. Eigentlich kann sie sich problemlos einen ganzen Tag lang mit der Ausübung ihrer Marotten beschäftigen. Ja. Und jetzt, wo das gesagt ist, werde ich mich an fünf weniger wichtige davon halten...

b) zum Beispiel die, dass sie alles und jedes googelt. Auch wenn es nur halbwegs von Belang ist. Natürlich hat sie das Wort Marotte sofort auch gegoogelt.

c) Dabei stiess sie, wie immer, auf Wikipedia. Normalerweise gibt sie sich damit zufrieden und lobt leise die Wikipedia und deren erstaunlich umfassendes Wissen. In diesem Fall aber findet sie Wikipedia höchst unbefriedigend. Denn das, was sie suchte, fand sie dann doch erst hier, aber auch das ist irgendwie unbefriedigend.

d) Sie begann also zu nörgeln. Nörgeln tut sie gerne, und zwar in leidenschaftlichem Ton. Nur Herr T. nörgelt besser: vielseitiger, mit mehr Ausdauer und vor allem in diesem Ärgerton, den wir Schweizer so gut drauf haben! Sie aber nörgelt mit erhobenem Zeigefinger: "Hier hätte ich eine vertiefte etymologische Abhandlung über den Zusammenhang zwischen diesen mittelalterlichen Puppen am Stock und dem erwartet, was wir heute als Marotte verstehen!"

e) Unzufrieden und in der Sackgasse wie sie ist, geht sie schnell nachschauen, ob sie eine Email oder eine Nachricht auf ihrem Blog bekommen hat (das tut sie, wenn sie zu Hause ist, vielleicht 50 Mal am Tag)

f) Dann nimmt sie einen Schluck heisses Wasser aus ihrer blauen Thermosflasche Marke Sigg.

4. Und das Stöckchen geht an:
Frau Acqua
Frau Canela
Madame Lila
Frau Pipistrella
Herrn Steppenhund
Frau Walküre

14
Apr
2008

Wurm am Ohr

Seit ein paar Tagen klemme ich mir wieder mein Hörgerät ins Ohr, wenn ich unter die Leute gehe: Mein linkes Ohr schwächelt wie seit einem Jahr* nicht mehr.

Das Ding sieht ungefähr so aus:

(Bild von www.gbiu.de)

Nein, das stimmt natürlich nicht. Das behauptet die Frogg nur, weil sie es nicht mag und deshalb abfällig "den Engerling" nennt. In Wirklichkeit ist es ein Designerteil und sieht genau so aus:


(Bild: uk.designagenda.dk)

Und ich hätte allen Grund, es zu mögen. Denn eigentlich fühle ich mich viel wohler, wenn ich es trage (zumal ich eine Frisur habe, die es tiptop verdeckt). Mein Kopf fühlt sich dann nicht an, als hätte er eine radioaktive Delle, wo andere Leute ein linkes Ohr haben. Und ich höre wirklich besser... naja, nach ein paar Tagen. In den ersten Tagen rauscht und dröhnt so ein Ding bloss fürchterlich. Nach einer Weile höre ich dann jeweils Grüppchen von Leuten in weiter Entfernung sprechen. Das fühlt sich an, als wäre ich eine Spionin und hätte eine Wanze in ihrer Mitte platziert. Auch wenn ich noch nicht verstehe, was sie sagen. Erst nach drei, vier Tagen schälen sich aus dem allgemeinen Gedröhn und digitalen Quaken und Schnarren Geräusche heraus, die einigermassen normal klingen.

* Tatsächlich: Es ist genau ein Jahr her, dassheftige Drehschwindelanfälle mich für mindestens zwei Wochen ausser Gefecht setzten. Danach hörte ich wieder besser. Ich frage mich gerade, ob das ein feiernswertes Jubiläum ist.

12
Apr
2008

Schicksalshafte Begegnung

Neulich wollte ich gediegen shoppen und fuhr deshalb nach Bern. Klar, in Zürich hätte ich auch gekonnt. Aber ich wählte Bern, weil eine innere Stimme zur Frogg sagte: "In Bern wirst Du jemanden treffen, der Dir etwas bedeutet." Das ist nicht abwegig, ich habe früher in Bern gewohnt. Und dennoch staunte ich selber, mit welcher Gewissheit ich mich genau aus diesem Grund für Bern entschied. Ich pfeife nämlich sonst auf Vorahnungen und derlei esoterisches Zeug.

Item. Ich fuhr nach Bern und shoppte und traf niemanden.

Dann suchte ich meine Lieblingsbar auf. Sie war aber so voll, so dass ich ins Kornhauscafé wechselte. Dort bestellte ich Tee und las ein bisschen. Ich trank Tee und und las noch ein bisschen. Dann zahlte ich und las noch ein bisschen. Dann stand ich auf und zog meinen Mantel an. Zwei Männer mit zwei kleinen Kindern kamen herein. Der eine fragte, ob er einen Stuhl von meinem Tisch haben könne. Ich sagte: "Ja, klar" und zog meinen Schal an und plötzlich stand der andere vor mir und sagte: "Moni! Du bist doch Moni!"

Es war Zeno.

Zeno, mit dem ich in Bern ein paar Jahre lang eine Wohnung geteilt hatte. Mit dem ich halbe Nächte durchdiskutiert hatte. Zeno, der mich gelehrt hat, wie man Meinungsverschiedenheiten ohne persönliche Ressentiments austrägt. Zeno, in den die Frogg sogar ein bisschen verliebt war (wobei mir lieber ist, wenn er es nicht weiss). Zeno, der später irgendein prestigeträchtiges Nachdiplomstudium in Wien in Angriff nahm und dann in den luftigen Höhen der Berner Beamtenhierarchie verschwand.

Es war, als hätte das Schicksal Frau Frogg ins Kornhaus-Café getrieben, auf dass sie dort Zeno treffe.

Wir redeten nur kurz, denn Zeno war im Stress. Die Kinder waren nämlich seine, und er war ja mit seinem Kollegen dort. Aber es gelang uns doch noch, uns kurz in eine Meinungsverschiedenheit zu verheddern. Sie wurde weniger verständnisvoll ausgetragen als anno dazumal. Herr Zeno hat gelernt, bundesbernische Beamtengeringschätzung zu markieren.

Überhaupt: Als die Frogg später über das Treffen nachdachte, war sie unzufrieden. Sie fühlte sich provinziell, kleinbürgerlich und unangenehm an alte Zeiten erinnert. In der Erinnerung sah sie sich als hässliches Entlein. Als eines, das nicht mal zum schönen Schwan wurde, sondern einfach zur lahmen Ente.

Dabei habe ich immer geglaubt, so ein schicksalshaftes Treffen müsse einen glücklich machen. Oder wenigstens etwas Positives bedeuten. Aber an diesem schicksalshaften Treffen kann ich wenig Positives sehen. Also: Was soll ich davon halten?

10
Apr
2008

London: Der wilde Osten

Jetzt bin ich mit meiner London-Retrospektive immer noch nicht fertig. Ich muss doch noch vom wilden Osten der Riesenstadt erzählen! In den letzten 20 Jahren sind dort gewaltige Landflächen total umgekrempelt worden. Lagerhallen wurden zu Lofts. Bürotürme schossen in die Höhe. Aus alten Hafenbecken wurden Tummelplätze für die Boote der Betuchten. Man kann sich kaum noch vorstellen, wo hier die weniger gut Situierten wohnen (auch wenn es sie weiter gibt, aber das ist eine andere Geschichte).

Und der Umkrempelungsprozess ist keineswegs vorbei. Heute verläuft die Front der Erneuerung mitten durch Greenwich. Einen Brückenkopf städtischer Eleganz gibt es dort direkt an der Themse, rund um die Station der Docklands Light Railway. Dahinter aber erstreckt sich eine Wüste. Riesige Areale mit zerfallenen Fabriken; einsame Hochhäuser inmitten von Brachlandschaften aus Schutt und Scherben. Vor einigen dieser mit Wellblech umfriedeten Felder stehen Bautafeln: Hier entstehen neue Wohnparadiese für Gutbetuchte. Manchenorts sind sogar die Baukrane schon bereit.

Und dann taucht mitten in dieser Mondlandschaft eine Fata Morgana auf und leuchtet geheimnisvoll in allen Regenbogenfarben:

DSCN0643

Das Laban Centre, eine Schule für Modern Dance, ein Bau der Architekten Herzog & de Meuron. Es war Veronikas Idee gewesen, dorthinzugehen. Der Anblick war surrealer Höhepunkt unserer London-Reise. Wer sich für Stadtentwicklung interessiert, sollte es uns nachtun und hingehen.

Er muss sich aber auf einiges gefasst machen: Als wir am frühen Abend durch ein von Wellblech gesäumtes Strässchen zum Gebäude gehen wollten, wurden wir von Polizisten aufgehalten: Sie jagten gerade ein paar Jugendliche, die ins verlassene Fabrikareal nebenan eingebrochen waren.

Als wir uns spätabends auf den Rückweg zur Bahnstation machten, war uns zwei Frauen die Gegend plötzlich gar nicht mehr geheuer. Am nächsten Abend bestätigte uns mein alter Kumpel Eagle Nose unseren Verdacht, dass die Gegend ziemlich rau ist. Er hat dort in jungen Jahren als Betriebsleiter einer Bäckerei gearbeitet - offenbar mit ziemlich schwierigen Burschen.

(Aus meinen Notizen vom 14. und 15. März 08)

8
Apr
2008

Ein grosser Moment

Vor rund einer halben Stunde habe ich den ersten Entwurf meines Krimis fertiggestellt.

Aber gratuliert jetzt lieber noch nicht. Ian Rankin macht bei seinen Büchern sechs Entwürfe (!!!) Und ich weiss immerhin schon, dass meine Arbeit, glaube ich, eben erst begonnen hat.

Aber dennoch: So weit bin ich noch nie mit einer so langen Geschichte gekommen. 96 Seiten...
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Freni - 28. Nov, 20:21
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Danke für diesen Kommentar, eine sehr traurige Geschichte....
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ein bisschen versuch ich es ja, mir alles widrige mit...
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