Kinder haben
Gibt es "richtige" Gründe ein Kind zu wollen? Was bedeutet es überhaupt, Mutter, beziehungsweise Eltern, zu sein? Diese Fragen haben neulich auf meinem Blog eine hitzige Debatte ausgelöst. Ein Beitrag dazu hat möglicherweise bisher zu wenig Beachtung gefunden. Ich möchte nicht versäumen, ihn hier noch nachzuverlinken.
Wenn ich übers Kinderkriegen schreiben würde, dann wäre das ja so, wie wenn der Pfarrer über Sex in der Ehe spricht. Der oben verlinkte Beitrag aber bestätigt manche Ansicht, die ich zu dem Thema habe. Und ich finde ihn sehr mutig.
Wenn ich übers Kinderkriegen schreiben würde, dann wäre das ja so, wie wenn der Pfarrer über Sex in der Ehe spricht. Der oben verlinkte Beitrag aber bestätigt manche Ansicht, die ich zu dem Thema habe. Und ich finde ihn sehr mutig.
diefrogg - 14. Feb, 11:14
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brigitte - 14. Feb, 13:18
Ich finde ihn auch sehr mutig. Hätte mich damals eigentlich auch in die Diskussion einklinken wollen, aber es war irgendwie 'zu spät', zuviel war schon geschrieben worden.
Unterschreiben kann ich im Beitrag von Wüstenfuchs, dass man sich vorher schlichtweg nicht vorstellen kann, wie ein Leben mit Kindern sein wird. Es genügt auch nicht, bereits in enger Verbindung zu anderen Kindern, z.B. Patenkindern, zu stehen. Das Verantwortungsgefühl, das man einem eigenen Kind gegenüber hat, und dessen Auswirkung auf das eigene, bisher sehr selbstbestimmt geführte Leben, ist riesengross.
Oberflächlich gesehen wäre mein Leben ohne Kind auch einfacher, das können wahrscheinlich viele Eltern bestätigen. Ich empfinde aber auch, dass die Geburt meines Sohnes ganz klar das Beste ist, was mir in meinem Leben passieren konnte, und ich bin sehr dankbar für dieses Gefühl. So kitschig es tönt: sein Dasein gibt meinem Leben einen Sinn. Es ist nicht so, dass ich aufgehört habe zu 'suchen', aber es ist eine andere Art von Suche, eine gelassenere, zielgerichtetere und auch mutigere. Wahrscheinlich eine erwachsenere. Meine Mutter sagte mir mal in den ersten Wochen nach der Geburt, dass Kinder die beste Lebensschule sind. Darüber kann man nun natürlich wieder streiten, für mich persönlich stimmt das so.
Noch zu den 'richtigen' Gründen, ein Kind zu wollen: abgesehen davon, dass es sich von mir aus gesehen bei der Entscheidung für Kinder immer um eine egoistische handelt (ausser es stellt jemand Kinder auf die Welt zur Rettung der AHV o.ä. ;-)), ist doch viel wichtiger, was man daraus macht, wenn das Kind da ist. Da können die Absichten noch so heer sein, was zählt ist das, was nachher folgt. Und da schliesst sich jetzt wieder der Kreis: wie gut wir darin sind, wie leicht es uns fallen wird und ob es der richtige Weg für uns war, können wir vorher nicht wissen.
Unterschreiben kann ich im Beitrag von Wüstenfuchs, dass man sich vorher schlichtweg nicht vorstellen kann, wie ein Leben mit Kindern sein wird. Es genügt auch nicht, bereits in enger Verbindung zu anderen Kindern, z.B. Patenkindern, zu stehen. Das Verantwortungsgefühl, das man einem eigenen Kind gegenüber hat, und dessen Auswirkung auf das eigene, bisher sehr selbstbestimmt geführte Leben, ist riesengross.
Oberflächlich gesehen wäre mein Leben ohne Kind auch einfacher, das können wahrscheinlich viele Eltern bestätigen. Ich empfinde aber auch, dass die Geburt meines Sohnes ganz klar das Beste ist, was mir in meinem Leben passieren konnte, und ich bin sehr dankbar für dieses Gefühl. So kitschig es tönt: sein Dasein gibt meinem Leben einen Sinn. Es ist nicht so, dass ich aufgehört habe zu 'suchen', aber es ist eine andere Art von Suche, eine gelassenere, zielgerichtetere und auch mutigere. Wahrscheinlich eine erwachsenere. Meine Mutter sagte mir mal in den ersten Wochen nach der Geburt, dass Kinder die beste Lebensschule sind. Darüber kann man nun natürlich wieder streiten, für mich persönlich stimmt das so.
Noch zu den 'richtigen' Gründen, ein Kind zu wollen: abgesehen davon, dass es sich von mir aus gesehen bei der Entscheidung für Kinder immer um eine egoistische handelt (ausser es stellt jemand Kinder auf die Welt zur Rettung der AHV o.ä. ;-)), ist doch viel wichtiger, was man daraus macht, wenn das Kind da ist. Da können die Absichten noch so heer sein, was zählt ist das, was nachher folgt. Und da schliesst sich jetzt wieder der Kreis: wie gut wir darin sind, wie leicht es uns fallen wird und ob es der richtige Weg für uns war, können wir vorher nicht wissen.
diefrogg - 15. Feb, 10:35
Danke Brigitte!
Vieles, was hier steht, hätte ich nicht besser sagen können. Wobei ich jetzt einfach mal annehme, dass Du Kinderlosen die Fähigkeit zu einer erwachsenen Reife nicht rundweg absprichst. Sonst müssten wir glatt wieder zu streiten anfangen, und darauf habe ich eigentlich keine Lust :)
brigitte - 15. Feb, 13:40
Um Himmels Willen nein :-). Mit Pauschalisierungen kann ich sowieso nichts anfangen. Ich sprach da aus rein eigener Erfahrung und bin mir sicher, dass es mehr als genug Kinderlose gibt, die reifer sind als ich :-).
canela.wordpress - 15. Feb, 11:20
ich wollte nie welche, ich hatte immer angst vor der verantwortung. vorallem wollte ich meinen podest nicht abgeben. also ich und ich und ich. die ärzte sagten eh, ich sei unfruchtbar und so war für mich das problem auch körperlich gelöst.
plötzlich kam alles anders. ich wurde schwanger und all das hormonzeugs hat mich so umgehauen, dass ich ein kind wollte. nach zwei fehlgeburten, gaben wir uns nochmals eine chance. heute wird er bald vier und er ist so lustig und bereichernd, dass es mich immer noch vor ehrfurcht erstarren lässt, dass so ein kleiner wurm aus meinem bauch kam.
ich hatte tausend gründe gegen kinder und heute habe ich nur einen einzigen für kinder: ich liebe meinen sohn so innig, wie ich es nie für jemanden anders empfand.
plötzlich kam alles anders. ich wurde schwanger und all das hormonzeugs hat mich so umgehauen, dass ich ein kind wollte. nach zwei fehlgeburten, gaben wir uns nochmals eine chance. heute wird er bald vier und er ist so lustig und bereichernd, dass es mich immer noch vor ehrfurcht erstarren lässt, dass so ein kleiner wurm aus meinem bauch kam.
ich hatte tausend gründe gegen kinder und heute habe ich nur einen einzigen für kinder: ich liebe meinen sohn so innig, wie ich es nie für jemanden anders empfand.
schlepp - 15. Feb, 14:14
Sehr interessantes Thema und für mich gerade hochbrisant. Ich erfuhr schon mit 12 Jahren, daß ich niemals ein eigenes Kind bekommen kann (da hat der Körper doch tatächlich die notwendige Gebärmutter vergessen ;-) ... ich Laufe meines Lebens habe ich diesen Gedanken immer ganz weit nach hinten in eine tiefe Ecke geschoben. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen bin ich zum Beispiel beim Anblick eines Kindes noch nie in totale Verzückung geraten ... und ganz ehrlich und aus tiefstem Herzen muß ich zugeben, daß ich mich auch nicht stundenlang mit Kindern beschäftigen kann, ich finde es schlichtweg langweilig (boah, habe gerade das Gefühl daß das zu hart klingt) ... vielleicht auch nur, weil ich eben keine eigenen haben kann.
Seit etwas 5 Jahren steht nun latent das Thema Adoption im Raum. Mittlerweile bin ich 40 und dafür wohl wahrscheinlich auch zu alt. Aber ich denke das ganze Zögern hat auch einen Grund ... wenn da nur nicht immer dieses Gefühl wäre, etwas zu verpassen ...
Also viele ambivalente Grüße von Frau Schlepp aus FFM.
Seit etwas 5 Jahren steht nun latent das Thema Adoption im Raum. Mittlerweile bin ich 40 und dafür wohl wahrscheinlich auch zu alt. Aber ich denke das ganze Zögern hat auch einen Grund ... wenn da nur nicht immer dieses Gefühl wäre, etwas zu verpassen ...
Also viele ambivalente Grüße von Frau Schlepp aus FFM.
diefrogg - 15. Feb, 15:58
Danke für die...
Kommentare. So vielseitig! Da reizt es mich geradezu, hier wieder einmal darzulegen, warum ich keine Kinder habe.
walküre - 16. Feb, 17:47
Über die Diskussion habe ich noch lange nachgedacht; Tatsache ist wohl, dass Gespräche dieser Art überdeutlich zeigen, mit welcher Komplexität Elternschaft verbunden ist.
Mir ist zwischendurch in den Sinn gekommen, womit man Kinderhaben em ehesten vergleichen kann - nämlich mit den Seereisen zu jener Zeit, als noch nur sehr unzulängliches Kartenmaterial zur Verfügung stand. Man wusste zwar schon, dass die Erde keine Scheibe war und dass die Sterne bei guter Witterung eine gewisse zielgerichtete Navigation ermöglichten, war aber ansonsten so manchen Unabwägbarkeiten mehr oder weniger ausgeliefert, denn Flauten, Stürme, Unterströmungen, Strudel und dergleichen Unbilden waren nicht oder nur bedingt vorhersehbar. Und am wahrscheinlichsten kam man mit einer guten Mannschaft durch, in der sich die Mitglieder gegenseitig ergänzten und zu der auch erfahrene Seeleute gehörten.
Mir ist zwischendurch in den Sinn gekommen, womit man Kinderhaben em ehesten vergleichen kann - nämlich mit den Seereisen zu jener Zeit, als noch nur sehr unzulängliches Kartenmaterial zur Verfügung stand. Man wusste zwar schon, dass die Erde keine Scheibe war und dass die Sterne bei guter Witterung eine gewisse zielgerichtete Navigation ermöglichten, war aber ansonsten so manchen Unabwägbarkeiten mehr oder weniger ausgeliefert, denn Flauten, Stürme, Unterströmungen, Strudel und dergleichen Unbilden waren nicht oder nur bedingt vorhersehbar. Und am wahrscheinlichsten kam man mit einer guten Mannschaft durch, in der sich die Mitglieder gegenseitig ergänzten und zu der auch erfahrene Seeleute gehörten.
diefrogg - 16. Feb, 22:23
Ein schönes Bild,
Frau Walküre! Und Sie haben zweifellos recht: Elternschaft ist ein höchst komplexes Thema. So komplex, dass es offenbar manchmal nicht ganz einfach ist, darüber zu diskutieren ;)
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