12
Jan
2009

Selbstmitleid

Was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr einen jener Tage habt, an denen Euch das Selbstmitleid zu überwältigen droht?

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creature - 12. Jan, 19:48

das kenne ich nicht, eher den weltschmerz!

diefrogg - 12. Jan, 21:02

Weltschmerz?

Das klingt richtig schön melancholisch. Muss man dagegen etwas tun?
creature - 12. Jan, 21:05

ablenken mit was anderen!
diefrogg - 12. Jan, 21:10

Zum Beispiel...

zwei grossen Stücken Zuger Kirschtorte? Oder einem Schnaps? Oder einem richtig guten Buch? Oder Kino?
acqua - 12. Jan, 21:20

Kino!
diefrogg - 12. Jan, 21:23

Ja, Kino...

"Revolutionary Road" soll der Hammer sein. Und sooooo traurig!
creature - 13. Jan, 11:07

süßes mag ich nicht, schnaps vertrag ich nicht, buch geht, kino verstärkt den weltschmerz da es die pure illusion ist.
am meisten lenkt mich die arbeit ab, da muß ich voll dasein, das ist gar nicht mal so schlecht..;)
rodino - 12. Jan, 20:55

Dann mache

ich einen ganz langen Spaziergang - egal welches Wetter.

diefrogg - 12. Jan, 21:03

Und wenn Du...

keine Zeit dafür hast, weil Du arbeiten musst?
acqua - 12. Jan, 21:09

Dann schreibe ich einen Blogeintrag darüber. Meistens ernte ich dadurch so viel Mitleid, dass sich mein Selbstmitleid zu verflüchtigen beginnt. Oder ich beginne in den Antworten auf Kommentare so genau darzulegen, warum ich mir leid tue, dass sich die Relationen anfangen sich zurechtzurücken.

Du Arme! Was ist dir denn passiert?

diefrogg - 12. Jan, 21:20

Du hast mich...

ertappt. Darauf habe ich natürlich auch spekuliert... naja... ein bisschen.

Also passiert ist mir: Ich hatte in diesen Tagen gleich zwei Krankenvertretungen. (Als ich die erste freiwillig übernahm, wusste ich noch nicht, dass die zweite kommen würde, die ich übernehmen MUSSTE).
Das heisst, ich habe die tolle Story nicht geschrieben, die ich hätte schreiben wollen, können und sollen.
Ich sass in einem Büro, das den passenden Namen "six feet under" trägt.
Dazu noch zweihundert Meter unter der Nebelgrenze.
Andere Leute vergnügten sich an der Sonne.
Ich hatte einen Schwindelanfall. Die Lampen an der Decke drehten sich wie tobsüchtig gewordene Flugzeugpropeller.
Dann ist da glaubs noch eine Erkältung im Anzug.

Und ich bin mein Weihnachtskilo immer noch nicht los...

Naja, vielleicht rücken sich die Relationen doch langsam zurecht.
acqua - 12. Jan, 21:37

Nebel und Arbeit six feet under und Erkältung und Schwindelanfall sowieso sind ja aber auch nicht lustig.
Aber irgendwann musst ja selbst du mal einen Tag frei haben. So-oo weit weg ist die Sonne nämlich auch wieder nicht. Heute hätte vielleicht schon ein Trampolin genügt, um sie zu sehen. Sicher aber das Postauto ins Eigental.

Edit:
Alternativ dazu könntest du auch die Produktivitätsregel Nr. 22 von Herrn B&M ausprobieren. Sie klingt einleuchtend. Und so produktiv.
diefrogg - 12. Jan, 21:42

Vielleicht übermorgen...

Aber da regnets :(
acqua - 12. Jan, 21:45

Kommt darauf an, in welcher Zeitung man nachschaut.
testsiegerin - 12. Jan, 21:32

na mich selbstbemitleiden, was sonst?

also im ernst jetzt. ich lass das gefühl einfach zu. nehme mich selber tröstend und liebend in den arm wie eine mutter ihr leidendes kind, achte aber drauf, nicht zu tief in dieses selbstmitleid zu fallen. auch die tröstende mutter weiß ja, dass das heftige leiden ihres kindes bald wieder vergeht.
ich vergleiche so heftige gefühle gerne mit schwarzen wolken. die sind da, die sind nicht schön, die verdunkeln das leben. aber sie ziehen weiter. (es sei denn, ich halte sie fest) noch ist keine einzige wolke am himmel geblieben.

diefrogg - 13. Jan, 09:55

Das habe ich gestern...

Abend dann ausgiebig getan. Bin früh ins Bett gegangen, habe mich ein bisschen bejammert und ein gutes Buch gelesen. Hat gewirkt!
veronikaha - 12. Jan, 22:22

.. das Helfersyndrom ausfahren!

- und falls du testen möchtest, ob es hilft, jemandem zu helfen, der noch viel ärger dran ist und vor allem vor Selbstmitleid keinen Strich mehr arbeitet, dann komm doch morgen vorbei: Ich habe so eine heftiges "Schiit im Hals" (zu gut deutsch: mir eine so starke Verspannung der Nackenmuskulatur zugezogen) dass ich mich tatsächlich wie ein alter knorriger Baumstamm bewege und trotz Massage und heissem Bad und Schmerzmittel die letzten zwei Nächte kaum geschlafen habe. Bei jeder Bewegung tut es weh, vorhin musste ich kurz mit dem Bus an eine Sitzung, da habe ich mir mit beiden Händen den Kopf gehalten, weil ich sonst bei jedem Ruck geschrien hätte.
Ja gewiss, die Angst hockt mir im Nacken, ich habe eine grässliche Arbeitswoche vor mir. Bloss was hilft diese Erkenntnis? Vielleicht wäre doch eher eine simple Lindt angezeigt? Lass mich jedenfalls nicht im Stich - schlimmstenfalls jammern wir im Duett.

diefrogg - 13. Jan, 09:54

Das werden wir,

liebe Veronika! Ich komme. Das habe ich mir eigens so eingerichtet! Schon das ist ja ein Grund, sich ein bisschen zu freuen und Stolz auf ein Stück Restautonomie zu sein!

jonash - 15. Jan, 03:43

ich schaue nachrichten

diefrogg - 15. Jan, 07:40

Ja, gelegentlich...

hilft mir das tatsächlich auch. Manchmal weckt es in mir eine grosse, demütige Dankbarkeit dafür, dass ich nicht im Gaza-Streifen lebe. Oder in Somalia, Simbabwe oder Pakistan. Doch im Moment heisst Nachrichten schauen für mich vor allem Arbeit. Und Arbeit ist ja soooo anstrengend!
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