Weihnachtsgeschichte zeitgemäss
Weihnachten im christlichen Abendland anno 2014 gibts hier zu feiern. Köstliches Video!
Allen meinen Lesern ein frohes Fest!
Allen meinen Lesern ein frohes Fest!
diefrogg - 24. Dez, 14:19
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Teufels Advokatin - 26. Dez, 09:53
Aber, aber frau frogg!
Du verwendest doch nicht etwa Migros-Werbung in Deinem Blog!
Gute Wünsche natürlich trotzdem - wenn auch jetzt einfach fürs kommende Jahr.
Gute Wünsche natürlich trotzdem - wenn auch jetzt einfach fürs kommende Jahr.
diefrogg - 26. Dez, 14:00
Naja, das passt ja...
auch in den Zeitgeist, dass alles kommerziell ist.
Danke für die guten Wünsche, die hiermit herzlich erwidert seien.
Danke für die guten Wünsche, die hiermit herzlich erwidert seien.
steppenhund - 26. Dez, 16:39
Da fällt mir doch ein ...
[Diesen Text habe ich vor drei Jahren geschrieben]
Seit heute fällt mir das Schreiben auf dem Computer wieder leichter. Eine durchaus vorhandene postoperative, körperliche Behinderung ist fast nicht mehr bemerkbar. Beruflich werde ich allerdings erst ab Montag wieder den Computer nutzen. Doch denke ich über Weihnachten nach, schließlich wird sich das Besorgen von Weihnachtsgeschenken heute schwieriger gestalten. Bei der Gelegenheit ist mir der Entwurf einer Geschichte entgegen gefallen, die auch heute noch keine ist. Aber es ist viel besser, den Text möglichst bald zu lesen zu können, weil er sich ja viel mehr auf die Zeit vor Weihnachten bezieht:)
Die klassische Weihnachtsgeschichte hält sich am Lukas-Evangelium an. Davon gibt es dann mehrere Variationen, die sich in Form und Ausführlichkeit oder auch in Modernität unterscheiden.
Dann gibt es Geschichten, die zu Weihnachten spielen, deren mir liebste Deutschsprachige von Peter Rossegger geschrieben wurde. Als ich Weihnachtsfreude holen ging ist eine Schilderung mit so vielen Facetten und tiefer Besinnlichkeit, dass sie mir heute noch die Weihnachtszeit verschönt, vor allem dann, wenn ich mit unserem Hund bei einem Wetter wie gestern spazieren gehe.
Der lange Weg durch Schnee und Eis, welcher der Weihnachtsfreude nichts anhaben kann, ist dabei partout keine schönfärberische oder kitschige Geschichte. Einmal muss der kleine Peter ja sogar befürchten, dass ihm der ganze Weihnachtseinkauf geraubt wirt.
Eine weitere unheimlich prägende Weihnachtsgeschichte hat uns Adalbert Stifter mit seinem Bergkristall geschenkt. Auch hier wird ein möglicherweise süßlich erscheinendes Sujet mit ziemlich viel Realkritik und Spiegel vorhalten verbrämt, ein Umstand, den ich als Kind nicht so erkannt habe. Weil die Geschichte jetzt aber auch sehr publikumswirksam verfilmt worden ist, fallen mir derartige Hintergründe viel stärker auf.
Bekannt sind die Geschichten über das Schenken. Am besten wohl die von O’Henry, bei der zwei Liebende jeweils das verkaufen, wofür der andere gerade seinen größten unerfüllbaren Wunsch sieht. Ich erinnere mich, dass die Frau ihr schönes Haar verkauft hat, für dass der Mann das besonders tolle Bürstenset gekauft hat. Was sie dem Mann geschenkt hat, erinnere ich jetzt nicht, aber ich bin überzeugt, dass es einer von euch weiß. (Auflösung: Uhr und Uhrkette)
Auch als Satiren gibt es wunderbare Weihnachtsgeschichten, wie z.B. Nicht nur zur Weihnachtszeit von Heinrich Böll. Hier muss jeden Tag Weihnachten gefeiert werden, weil die Erinnerung der alten Dame versagt und sie nachhaltig insistiert, dass doch heute Weihnachten wäre.
Es gibt so viele Weihnachtsgeschichten, dass ich dachte, es wäre ein leichtes, eine Geschichte im Internet zu finden, welche im Milieu der elektronischen Datenverarbeitung spielt. Z.B. mit einem Operator, der den Betrieb einer Software rettet, ohne die ein Flugzeug nicht den Zielflughafen erreicht. Oder ein Bereitschaftsdienst, der gerade am 24.12. benötigt wird, um das total ausgefallene System eines Krankenhauses wieder in Gang zu setzen. Ja noch einige andere Sujets würden mir einfallen.
Was wäre den der Hauptpunkt einer derartigen Geschichte, die Weihnachten, Andacht und den Einfluss der modernen Datenverarbeitung sinnstiftend verknüpfen kann.
Ich habe bei meinen Weihnachtseinkäufen ein kleines Büchlein und ein paar größere gefunden. Und bin dabei auf ein Thema fündig geworden, welches mit dem Begriff Besinnlichkeit zusammen hängt. Und mit der Zeit.
Die Ausgangsbasis ist eine negative:
“Der kybernetische Kapitalismus tendiert dahin, die Zeit selbst abzuschaffen, die flüssige Zirkulation bis zu ihrem Maximalpunkt, der Lichtgeschwindigkeit, zu maximieren, wie es bereits bestimmte Finanztransaktionen zu realisieren versucht haben. Die Begriffe ‘Echtzeit’ und ‘just in time’ sind ein Beweis für diesen Haß auf die Dauer. Gerade aus dieswem Grund ist die Zeit unser Verbündeter.” [kleines Büchlein Kybernetik und Revolte (Tiqqun)]
Im letzten Satz findet sich der Schlüssel. Die Zeit ist unser Verbündeter. Weihnachten ist der Zeitpunkt, an dem wir uns von der vorweihnachtlichen Hektik in der Besinnlichkeit des Fests wiederfinden sollten. Die Zeit, die wir uns nehmen, mildert den immer mehr zunehmenden Druck der Beschleunigung unseres Lebens, wie es teilweise fremdbestimmt ist.
Heute habe ich kein diesbezügliche Geschichte für euch. Ich werde sie wohl für das nächste Weihnachtsfest selbst schreiben müssen.
Aber ich kann euch das Beste wünschen, was ihr euch selbst schenken könnt. Zeit und Besinnlichkeit. Möge euch das nächste Jahr so freundlich begegnen, wie mir das heurige erschienen ist.
Seit heute fällt mir das Schreiben auf dem Computer wieder leichter. Eine durchaus vorhandene postoperative, körperliche Behinderung ist fast nicht mehr bemerkbar. Beruflich werde ich allerdings erst ab Montag wieder den Computer nutzen. Doch denke ich über Weihnachten nach, schließlich wird sich das Besorgen von Weihnachtsgeschenken heute schwieriger gestalten. Bei der Gelegenheit ist mir der Entwurf einer Geschichte entgegen gefallen, die auch heute noch keine ist. Aber es ist viel besser, den Text möglichst bald zu lesen zu können, weil er sich ja viel mehr auf die Zeit vor Weihnachten bezieht:)
Die klassische Weihnachtsgeschichte hält sich am Lukas-Evangelium an. Davon gibt es dann mehrere Variationen, die sich in Form und Ausführlichkeit oder auch in Modernität unterscheiden.
Dann gibt es Geschichten, die zu Weihnachten spielen, deren mir liebste Deutschsprachige von Peter Rossegger geschrieben wurde. Als ich Weihnachtsfreude holen ging ist eine Schilderung mit so vielen Facetten und tiefer Besinnlichkeit, dass sie mir heute noch die Weihnachtszeit verschönt, vor allem dann, wenn ich mit unserem Hund bei einem Wetter wie gestern spazieren gehe.
Der lange Weg durch Schnee und Eis, welcher der Weihnachtsfreude nichts anhaben kann, ist dabei partout keine schönfärberische oder kitschige Geschichte. Einmal muss der kleine Peter ja sogar befürchten, dass ihm der ganze Weihnachtseinkauf geraubt wirt.
Eine weitere unheimlich prägende Weihnachtsgeschichte hat uns Adalbert Stifter mit seinem Bergkristall geschenkt. Auch hier wird ein möglicherweise süßlich erscheinendes Sujet mit ziemlich viel Realkritik und Spiegel vorhalten verbrämt, ein Umstand, den ich als Kind nicht so erkannt habe. Weil die Geschichte jetzt aber auch sehr publikumswirksam verfilmt worden ist, fallen mir derartige Hintergründe viel stärker auf.
Bekannt sind die Geschichten über das Schenken. Am besten wohl die von O’Henry, bei der zwei Liebende jeweils das verkaufen, wofür der andere gerade seinen größten unerfüllbaren Wunsch sieht. Ich erinnere mich, dass die Frau ihr schönes Haar verkauft hat, für dass der Mann das besonders tolle Bürstenset gekauft hat. Was sie dem Mann geschenkt hat, erinnere ich jetzt nicht, aber ich bin überzeugt, dass es einer von euch weiß. (Auflösung: Uhr und Uhrkette)
Auch als Satiren gibt es wunderbare Weihnachtsgeschichten, wie z.B. Nicht nur zur Weihnachtszeit von Heinrich Böll. Hier muss jeden Tag Weihnachten gefeiert werden, weil die Erinnerung der alten Dame versagt und sie nachhaltig insistiert, dass doch heute Weihnachten wäre.
Es gibt so viele Weihnachtsgeschichten, dass ich dachte, es wäre ein leichtes, eine Geschichte im Internet zu finden, welche im Milieu der elektronischen Datenverarbeitung spielt. Z.B. mit einem Operator, der den Betrieb einer Software rettet, ohne die ein Flugzeug nicht den Zielflughafen erreicht. Oder ein Bereitschaftsdienst, der gerade am 24.12. benötigt wird, um das total ausgefallene System eines Krankenhauses wieder in Gang zu setzen. Ja noch einige andere Sujets würden mir einfallen.
Was wäre den der Hauptpunkt einer derartigen Geschichte, die Weihnachten, Andacht und den Einfluss der modernen Datenverarbeitung sinnstiftend verknüpfen kann.
Ich habe bei meinen Weihnachtseinkäufen ein kleines Büchlein und ein paar größere gefunden. Und bin dabei auf ein Thema fündig geworden, welches mit dem Begriff Besinnlichkeit zusammen hängt. Und mit der Zeit.
Die Ausgangsbasis ist eine negative:
“Der kybernetische Kapitalismus tendiert dahin, die Zeit selbst abzuschaffen, die flüssige Zirkulation bis zu ihrem Maximalpunkt, der Lichtgeschwindigkeit, zu maximieren, wie es bereits bestimmte Finanztransaktionen zu realisieren versucht haben. Die Begriffe ‘Echtzeit’ und ‘just in time’ sind ein Beweis für diesen Haß auf die Dauer. Gerade aus dieswem Grund ist die Zeit unser Verbündeter.” [kleines Büchlein Kybernetik und Revolte (Tiqqun)]
Im letzten Satz findet sich der Schlüssel. Die Zeit ist unser Verbündeter. Weihnachten ist der Zeitpunkt, an dem wir uns von der vorweihnachtlichen Hektik in der Besinnlichkeit des Fests wiederfinden sollten. Die Zeit, die wir uns nehmen, mildert den immer mehr zunehmenden Druck der Beschleunigung unseres Lebens, wie es teilweise fremdbestimmt ist.
Heute habe ich kein diesbezügliche Geschichte für euch. Ich werde sie wohl für das nächste Weihnachtsfest selbst schreiben müssen.
Aber ich kann euch das Beste wünschen, was ihr euch selbst schenken könnt. Zeit und Besinnlichkeit. Möge euch das nächste Jahr so freundlich begegnen, wie mir das heurige erschienen ist.
diefrogg - 26. Dez, 17:41
Danke, Herr steppenhund!
Das ist ein schöner Aufsatz, den Sie uns da zu Weihnachten geschenkt haben! Vielen Dank!
Ihre Bemerkungen über die Zeit - und die stetige Beschleunigung - passen auch sehr gut zum Youtube, das ich verlinkt habe.
Allerdings habe ich über Ihren Schluss laut herausgelacht, dass "wir uns von der vorweihnachtlichen Hektik in der Besinnlichkeit des Fests wiederfinden sollten." Bitte entschuldigen Sie. Ihr Schluss folgt ja den traditionell christlichen, durchaus legitimen Vorstellungen von Weihnachten. Allerdings las ich unmittelbar vor Ihrem Kommentar eine Nachricht von einem englischen Freund vom 23. Dezember. Ich zitiere daraus: "I hope you are all ready for the big day. We will have the usual houseful of guests over the 2 days, so this is the calm before the storm."
Ich selber empfinde die Tage um den 24. Dezember jeweils auch als sehr stürmisch. Ich war froh, dass wir dieses Jahr schon am 25. Dezember den Familientrubel durch hatten und ich mehr als einen Tag Zeit für eine sehr persönliche, sehr wohltuende Besinnlichkeit hatte.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie das auch hatten!
Ihre Bemerkungen über die Zeit - und die stetige Beschleunigung - passen auch sehr gut zum Youtube, das ich verlinkt habe.
Allerdings habe ich über Ihren Schluss laut herausgelacht, dass "wir uns von der vorweihnachtlichen Hektik in der Besinnlichkeit des Fests wiederfinden sollten." Bitte entschuldigen Sie. Ihr Schluss folgt ja den traditionell christlichen, durchaus legitimen Vorstellungen von Weihnachten. Allerdings las ich unmittelbar vor Ihrem Kommentar eine Nachricht von einem englischen Freund vom 23. Dezember. Ich zitiere daraus: "I hope you are all ready for the big day. We will have the usual houseful of guests over the 2 days, so this is the calm before the storm."
Ich selber empfinde die Tage um den 24. Dezember jeweils auch als sehr stürmisch. Ich war froh, dass wir dieses Jahr schon am 25. Dezember den Familientrubel durch hatten und ich mehr als einen Tag Zeit für eine sehr persönliche, sehr wohltuende Besinnlichkeit hatte.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie das auch hatten!
steppenhund - 26. Dez, 22:34
Wir waren am 24. nur zu dritt - meine Tochter aus Graz war gekommen. Dann waren wir Gäste bei meinem Sohn. Das heißt, er hatte den Trubel. Aber dort ging es auch sehr friedlich zu trotz 5 Kinder.
Am 25. waren alle Kinder bei uns. Wieder 5 Kinder und insgesamt 14 Personen. Ebenfalls sehr friedlich. Da ich schon vorher das Essen vorbereitet hatte, was lange dauert, kam ich am 25. nicht in Stress.
Heute am 26. war meine Tochter noch zum Mittagessen da. Anschließend fuhren meine Frau und ich zur Sauna und danach zum Heurigen. Mit dem Fahrrad in den Schnee.
Wir empfanden es heuer absolut "relaxed".
Ich muss sagen, dass unserer Familientrubel keine Belastung ist. Wir haben ihn ja mehrfach im Jahr, wenn wir die Geburtstage feiern. Und die Freude, alle beisammen zu haben, überwiegt jede Anstrengung. (Ich möchte hinzufügen, dass mich hierbei immer die Kochbelastung trifft, aber selbst das mache ich sehr gerne.) Für gestern gab es Schweinebraten. Ich hatte ihn 24 Stunden vorher in die Marinade gepackt und bis auf die Nacht auch immer wieder neu begossen. Keine große Arbeit, aber der größte Stress in dem Zusammenhang:)
Am 25. waren alle Kinder bei uns. Wieder 5 Kinder und insgesamt 14 Personen. Ebenfalls sehr friedlich. Da ich schon vorher das Essen vorbereitet hatte, was lange dauert, kam ich am 25. nicht in Stress.
Heute am 26. war meine Tochter noch zum Mittagessen da. Anschließend fuhren meine Frau und ich zur Sauna und danach zum Heurigen. Mit dem Fahrrad in den Schnee.
Wir empfanden es heuer absolut "relaxed".
Ich muss sagen, dass unserer Familientrubel keine Belastung ist. Wir haben ihn ja mehrfach im Jahr, wenn wir die Geburtstage feiern. Und die Freude, alle beisammen zu haben, überwiegt jede Anstrengung. (Ich möchte hinzufügen, dass mich hierbei immer die Kochbelastung trifft, aber selbst das mache ich sehr gerne.) Für gestern gab es Schweinebraten. Ich hatte ihn 24 Stunden vorher in die Marinade gepackt und bis auf die Nacht auch immer wieder neu begossen. Keine große Arbeit, aber der größte Stress in dem Zusammenhang:)
diefrogg - 27. Dez, 19:22
Jaja, die Familienzusammenkünft...
mag ich ja auch sehr! Ich muss sogar sagen, dass ich jeweils wenig Arbeit habe, wir sind stets auf Besuch und bringen Geschenke mit und helfen vor Ort, wenn es nötig oder nützlich ist. Es mag an meinem Ohrenleiden liegen oder an meinem Wesesn - aber grosse Zusammenkünfte strengen mich in letzter Zeit immer mehr an.
Hingegen sind es bei diesen Familientreffen einzelne Begegnungen oder Momente, die mich dann sehr glücklich machen, und die für mich durchaus etwas Weihnachtliches haben.
Nur ans Besinnliche dieser Tage glaube ich einfach nicht so recht ;-)
Hingegen sind es bei diesen Familientreffen einzelne Begegnungen oder Momente, die mich dann sehr glücklich machen, und die für mich durchaus etwas Weihnachtliches haben.
Nur ans Besinnliche dieser Tage glaube ich einfach nicht so recht ;-)
steppenhund - 27. Dez, 22:19
Ich antworte lieber per Mail ... :)
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