24
Dez
2007

Frohe Weihnachten

Euch allen da draussen!

20
Dez
2007

Das Weihnachtsgeschenk

Da liegt es, das Ding, das ich brauche. Ich muss es nur aus dem Gestell nehmen, zur Kasse gehen und zahlen. Es ist das Weihnachtsgeschenk für meinen Göttibub. Es ist eine Plastikmatte, bedruckt mit einer Strasse und Parkplätzen und Trottoirs, und dazu gibt’s kleine Verkehrszeichen und Ampeln aus Plastik. Tim kommt jetzt ins Autölialter, und so eine Matte hat er noch nicht. Wenn er so eine von mir bekäme, dann wäre ich seine Heldin, sagt seine Mutter. Wer würde da kein solches Ding für seinen Göttibub kaufen wollen?

Bevor ich zur Kasse gehe, schaue mir noch schnell die Verpackung an.
„Made in China“, steht da, und sofort meldet sich das frogg’sche Gewissen. Deswegen
«Nein», sagt das Gewissen bestimmt, «Dieses Ding kaufst Du nicht!»
Ich stöhne. Ich meine, ich habe lange, erfolglose Suche nach diesem Ding in den Fröscher Spielzeugläden hinter mir. Jetzt, nach Stunden, stehe ich im Autoland-Shopping von Moderig. Weil ich kein Auto habe, habe ich einen beachtlichen Fussmarsch bei klirrender Kälte zurücklegen müssen. Und jetzt stehe ich hier und soll die Matte nicht kaufen?
„Genau. Du sollst es nicht kaufen!“ sagt das frogg’sche Gewissen.
„Aber für die Arbeiter im grossen, fernen China ändert sich doch nichts, wirklich gar nichts, wenn ich, die einsame Frogg hier am anderen Ende der Welt, dieses eine, kleine Ding jetzt nicht kaufe!“
„Wer weiss? Und überhaupt: Vielleicht ist ein Arbeiter vor Erschöpfung und Hunger ohnmächtig umgefallen, als er dieses Ding verpackt hat. Meinst Du, es tut Deinem Tim gut, damit zu spielen?“ sagt das Gewissen.
„Seit wann sind wir Esoteriker?!“ schnauze ich.
Aber das Gewissen ist hart wie Beton. „Wir finden eine andere Lösung“, sagt es.

Und ich finde eine andere Lösung. Der Spielwarenladen im Autoland-Shopping führt zum Glück sämtliche Bob the Builder-Puzzles. Die liebt klein Tim, das weiss ich. Und sie sind von einer deutschen Firma.

Stunden später erzähle ich meinem Kollegen Stäbchenraucher die Geschichte. Nicht ohne Stolz, versteht sich. „Ach sei doch nicht naiv!“ sagt der. „Meinst Du etwa, das Puzzle sei nicht in China hergestellt worden?! Diese Herstellertricks kennt man doch! Wer weiss, ob das Puzzle nicht doch auch in China hergestellt wurde und die in Deutschland nur ein paar Handgriffe dran gemacht haben?“

17
Dez
2007

Polizei stellt Fragen

Einige merkwürdige Fragen der Polizei musste Vater Frogg offenbar über sich ergehen lassen, als ein Lastwagenfahrer ihn neulich auf der Bahnhof-Kreuzung gerammt hatte.
Wie es so um seine Vermögensverhältnisse stehe, fragte ihn eine Polizistin unmittelbar nach dem Unfall, noch mitten auf der Kreuzung.
Und: Wie seine Mutter mit ledigem Namen geheissen habe.
Nun ja, sie wollten wahrscheinlich testen, ob Vater alle Tassen im Schrank habe, er ist immerhin 67.
Aber dennoch. Der ledige Name seine Mutter... lässt da etwa ein amtsbeschimmelter Ödipus grüssen?

15
Dez
2007

Vater verschwindet

Ich bin keine Operettenliebhaberin. Aber einmal im Jahr muss die Frogg in die Operette. Denn einmal im Jahr, zum Geburtstag, lade ich Vater Frogg ins Theater ein. Und der will immer in die Operette. Und Mutter Frogg und Herr T. müssen jeweils auch mit, obwohl sie auch keine Operettenfans sind. Vor ein paar Tagen war es wieder soweit. "Der Bettelstudent“ stand auf dem Programm.

Im Theaterfoyer erschien Mutter Frogg allein, leicht aufgeregt. „Das Parkhaus beim Theater war voll. Pa fährt nur noch schnell ins Bahnhof-Parking. Dann kommt er auch“, sagte sie.
Als nächstes stellte sich Herr T. ein.
„Weisst Du, Pa freut sich so“, sagt Mutter Frogg. „Er hat zu Hause schon geschwärmt, dass er jetzt all die Lieder wieder hören wird, die er als junger Mann in der Muusig von Kurligen gespielt hat. ‚Ich hab`sie doch nur auf die Schulter geküsst‘“, deklamiert Mutter in diesem mokanten Ton, den sie für die unverständlichen Vorlieben von Vater Frogg reserviert hat.
Aber Vater Frogg erschien nicht. Nicht beim ersten, nicht beim zweiten und nicht beim dritten Gong.
„Doch, doch, es gibt einen Späteinlass“, beruhigte uns die Türsteherin.
Schon in den ersten Minuten sang Oberst Ollendorf aus voller Kehle „Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“! Und Vater Frogg war immer noch nicht da.
„Dem muss etwas passiert sein!“ flüsterte Mutter Frogg vernehmlich.
Dennoch liessen wir das erste Drittel mit seinem Polendekor, mit seinen Hanswurstiaden und Sentimentalitäten so an uns vorüberziehen und entwickelten sogar mildes Interesse am Schicksal unseres Bettelstudenten.

Doch in der ersten Pause holte Mutter Frogg ihren Mantel und machte sich auf die Suche nach Vater Frogg.
Herr T. und ich suchten derweil unsere Sitze wieder auf. Wir übten uns in Sorglosigkeit. Was hätten sie sonst tun sollen?

Und schon hob Oberst Ollendorf wieder an „Ich hab sie doch nur…“
Im selben Moment sah die Frogg im Augenwinkel, etwa dort, wo die Tür war, einen Lichtblitz. Sie drehte sich kurz um, und wen sah sie direkt bei der wieder verschlossenen Tür sich setzen? Mutter und Vater Frogg.

Wenige Minuten später war zum Glück zweite Pause, und Vater Frogg konnte erzählen, was passiert war: Ein Lastwagen war auf der grossen Kreuzung beim Bahnhof in ihn hineingedonnert.
Sein Auto hat eine Riesenbeule hinten links. Vater Frogg war unversehrt und erstaunlich guter Dinge.

Wir ersparten uns vor lauter Erleichterung den Kommentar, bei der nächsten Operette fahre wohl besser irgendeiner von uns schnell ins Parkhaus, nur nicht Vater Frogg.

13
Dez
2007

Ok, ich verspreche...

Ich werde Euch nicht länger mit Politik langweilen! Anscheinend interessiert Politik keinen Menschen!
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Journal einer Kussbereiten

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ein bisschen versuch ich es ja, mir alles widrige mit...
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