Taub in der Cafeteria
Mittlerweile habe ich mein Gehör wieder erlangt - fürs erste. Aber die Erlebnisse von letzter Woche sind mir noch in ungemütlicher Erinnerung. Am Donnerstag ging ich arbeiten, obwohl ich kaum noch telefonieren konnte. Ich folgte dem Rat von Ärztin C. und tat so, als ob nichts wäre.
Es war, als wäre die ganze Welt einen Schritt von mir entfernt. Mein Bewegungsapparat kam mit der Situation nicht zurecht. Ich stiess mich ungewöhnlich oft. Mal an einer Türfalle. Mal an einer Tischkante.
Meistens arbeite ich allein. Deshalb gehe ich mittags in die Cafeteria. Dort treffe ich meine Kollegen und erfahre den neuesten Klatsch. Das Problem ist bloss: Die Cafeteria ist nicht für Hörbehinderte gebaut. Hohe Decke, steinerne Böden, am Mittag stets Gedränge und ein Mega-Lärm. Ich weiss das längst. Meist gehe ich trotzdem hin und hoffe, dass an einem Tisch noch ein gutes Plätzchen frei ist. Eins, an dem ich mein gutes Ohr den Kollegen entgegen halten kann. Wenn mein gutes Ohr auch im Arsch ist, bin ich verloren.
Aber ich ging trotzdem in die Cafeteria. Ich hatte Sehnsucht nach der Nestwärme der Kollegen. "Heute werde ich nicht viel zur Konversation beitragen können", sagte ich beim Hinsetzen. "Ich bin so gut wie taub." Einfach, damit sie Bescheid wussten. Sie starrten mich an. Es war offensichtlich, dass keiner in der Lage war, mit dieser Information etwas anzufangen. Wie sollten sie auch? Einige wissen zwar um meine Lage. Aber Stoff für den Smalltalk zum Mittagessen ist das nicht.
Da wurde mir klar, wie schwierig das alles noch werden könnte. Ich kenne zum Glück ein paar Leute, die mir vormachen, dass es irgendwie geht. Zum Beispiel Herrn notquitelikebeethoven. Aber lernen muss ich es wohl trotzdem selber.
Aber jetzt feiere ich erst mal meine Rückkehr zu den Hörenden. Heute mit den Specials:
Es war, als wäre die ganze Welt einen Schritt von mir entfernt. Mein Bewegungsapparat kam mit der Situation nicht zurecht. Ich stiess mich ungewöhnlich oft. Mal an einer Türfalle. Mal an einer Tischkante.
Meistens arbeite ich allein. Deshalb gehe ich mittags in die Cafeteria. Dort treffe ich meine Kollegen und erfahre den neuesten Klatsch. Das Problem ist bloss: Die Cafeteria ist nicht für Hörbehinderte gebaut. Hohe Decke, steinerne Böden, am Mittag stets Gedränge und ein Mega-Lärm. Ich weiss das längst. Meist gehe ich trotzdem hin und hoffe, dass an einem Tisch noch ein gutes Plätzchen frei ist. Eins, an dem ich mein gutes Ohr den Kollegen entgegen halten kann. Wenn mein gutes Ohr auch im Arsch ist, bin ich verloren.
Aber ich ging trotzdem in die Cafeteria. Ich hatte Sehnsucht nach der Nestwärme der Kollegen. "Heute werde ich nicht viel zur Konversation beitragen können", sagte ich beim Hinsetzen. "Ich bin so gut wie taub." Einfach, damit sie Bescheid wussten. Sie starrten mich an. Es war offensichtlich, dass keiner in der Lage war, mit dieser Information etwas anzufangen. Wie sollten sie auch? Einige wissen zwar um meine Lage. Aber Stoff für den Smalltalk zum Mittagessen ist das nicht.
Da wurde mir klar, wie schwierig das alles noch werden könnte. Ich kenne zum Glück ein paar Leute, die mir vormachen, dass es irgendwie geht. Zum Beispiel Herrn notquitelikebeethoven. Aber lernen muss ich es wohl trotzdem selber.
Aber jetzt feiere ich erst mal meine Rückkehr zu den Hörenden. Heute mit den Specials:
diefrogg - 18. Jan, 15:42
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