9
Feb
2010

Sieg um 17 Uhr

Fast täglich beginnt mein gutes Ohr so um 16 Uhr zu schwächeln. Der Tinnitus klingt tauchsiederig, manchmal wird sogar ein Pfeifen draus. Die Tieftöne werden dünn oder beginnen zu gurgeln. Ich weiss nie, wie schlimm es bis zum späten Abend wird. Das macht mich im besseren Fall kämpferisch, im schlechteren Fall fahrig und ängstlich. Deshalb gehe ich am Abend nur noch selten aus. Ich bin dann eine schlechte Gesprächspartnerin.

Gestern gurgelten die Tieftöne schon um 14 Uhr mittags. Laute Töne gaben ein knistriges Echo in meinem Ohr. Ganz schlechtes Zeichen! Ich war im Büro. Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich Panik geschoben.

Um 15.30 Uhr begann ich Reiswaffeln in mich hineinzustopfen. Das stoppt manchmal den Gehörverlust.

Um 16 Uhr entdeckte ich irgendeine innere Kraft, die mich auf die Zähne beissen und kämpfen liess. Um 17 Uhr war das schlimmste vorbei. Ich hörte wieder fast normal. Ich war stolz. Ich hatte einen Sieg errungen.

Aber manchmal frage ich mich, wie viele Siege ich noch erringen muss.

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oetztal rbi - 9. Feb, 22:42

nur

weiter so

katiza - 10. Feb, 17:06

Sie können sehr stolz auf sich sein - nicht fragen, es ändert nichts, Sieg für Sieg....

diefrogg - 10. Feb, 17:48

Ja,

Pyrrhussieg für Pyrrhussieg, denke ich in meinen finsteren Stunden. Aber es wird mir ja doch auch jedesmal etwas geschenkt.
Not quite like Beethoven - 11. Feb, 11:10

Kann mich nur Katiza anschließen. Würde mich auf den Stolz konzentrieren.
Aber -- Reiswaffeln? Kann ein Meniere-Schub durch UNterzuckerung ausgelöst werden? (Ich bin da sehr unbedarft, entschuldigen Sie die doofe Frage.)

diefrogg - 11. Feb, 13:33

Die Frage ist...

überhaupt nicht doof. Ich glaube nicht, dass viele Leute das wissen. Aber ich habe schon vor Jahren gemerkt: Wenn ich salzarm esse und satt bin, höre ich besser Das kann auf entscheidenden Frequenzen 20 bis 30 Dezibel ausmachen. Ich habe auch festgestellt: Mein Gehör lässt meistens gegen Abend nach - so zwischen 16 und 17 Uhr, also dann, wenn sich der Blutzuckerspiegel senkt. Was den Schwindel betrifft, so kann ich dazu wenig sagen. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass normale Innenohren ihren Flüssigkeitshaushalt selber regulieren (mittels einer Drüse hinter dem Ohr). Bei Meniere-Patienten ist die Funktion dieser Drüse gestört. Deshalb koppelt sich der Flüssigkeitshaushalt des Innenohrs an den Stoffwechsel im Körper an. Das führt zu solchen Schwankungen.
la-mamma - 11. Feb, 16:20

ich denk oft an dich,

und ein bisschen helfen mir deine einträge auch, meine mutter (die aber eine leichtere form als du haben muss) zu verstehen. dir jedenfalls weiterhin ganz viel kraft - für viele weiteren siege!

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