9
Okt
2010

Unten grau, oben blau

Man sollte potenzielle Schweiz-Reisende nicht die Lust auf unser Land vergällen. Aber, sorry, ich kann es nicht lassen und erzähle es jetzt doch: Wieder einmal hat sich herbsttypisches Hochdruck-Wetter über unsere Städte gelegt. Es lässt die Schweizer Niederungen überall etwa so aussehen.

DSCN1860
(heute morgen, irgendwo im Mittelland)

Gut zu sehen auf dem Bild: der graue Schleier, der über allem liegt. Man nennt ihn Hochnebel. Manchmal bleibt er wochenlang liegen. Denn die Wetterlage, die ihn heranbringt, ist eine der Stabilsten, die es hier in der Gegend überhaupt gibt. "Sie hält sich pro Jahr ungefähr sechs Monate lang", behauptet mein Kollege Fröhlich. Aber das ist böswillig übertrieben. Denn gelegentlich zieht das Hoch ab. Dann hellt es einen halben Tag lang auf. Und dann folgen mehrere Tage Dauerregen oder -schneefall. Bis sich ein neues Hoch etabliert hat.

Man sollte sich dennoch nicht von einer Herbstreise in die Schweiz abhalten lassen. Denn zu dieser Jahreszeit kann man hierzulande Zeuge eines merkwürdigen Phänomens werden: einer stillen Völkerwanderung. Am Samstagmorgen schlafen Herr und Frau Schweizer nicht aus. Nein. Wer kann, steht beizeiten auf, zieht Sportbekleidung an und macht sich auf den Weg zur nächsten Bergbahn. Es zieht uns an solchen Tagen in die Höhe. In hellen Scharen. Wer Drängeleien nicht scheut, sollte es uns nachtun. Ab 1000 Metern über Meer erwarten ihn ein blaues Wunder und das Nebelmeer.

DSCN1875
(heute Mittag, Fräkmüntegg)

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veronikaha - 9. Okt, 23:53

juhu!

... dann grüsse ich dich im nachhinein: wir standen um diese Zeit schweissgebadet und überglücklich auf dem Napf (Schweizer Voralpenberg, 1400 m.ü.M. und vor allem 400 m.ü.Nebelmeer!) und lachten über das Panorama, weil alle Berge von diesem Standpunkte aus seltsam verzogen erschienen. Besonders der Pilatus stand da wie eine schräg ins Bild geschobene Kulisse. Falls du es in Frogville nicht mehr aushältst: Vielleicht solltest du ins Entlebuch ziehen? Das war nämlich bis in die tiefsten Chrächen hinunter nebelfrei...

diefrogg - 10. Okt, 12:04

Das mit dem...

Entlebuch ist nicht ganz fair, finde ich! Nein, nein. Ich glaube, unser Städtchen nehme ich in Kauf, mit Nebel und allem. Ich meine: Wie kommt vom Entlebuch aus so schnell am Abend ins Kino?! Tja, da winke ich wirklich im Nachhinhein zurück! Der Napf ist wirklich ein bisschen speziell. Bin natürlich stolz, dass mein Gottenbub da schon hochhoppelt.
walküre - 10. Okt, 12:25

Wahnsinn. Schön, das zweite Bild. Wunderschön ...

Kätzerin - 16. Okt, 03:30

Herrn und Frau Schweiz...

würd ich das jederzeit gleichtun, das ist einfach atemberaubend, mich packt die Wehmut. Herzliche Grüße vom Niederrhein von der edith. :-)

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