3
Mai
2010

An alle Hundehalter

Ein Hund versperrt mir den Weg. Ich bin eben um die Kurve im Pärkchen gebogen, und da steht er. Gross wie ein Kalb.



So einer. Ein Dobermann (leider nicht angeleint wie das Exemplar auf dem Bild). Ich kann ihm nicht ausweichen. Ich habe zwei Taschen, und der Weg ist schmal. Ausserdem komme ich der Töle lieber nicht zu nahe. Die Besitzerin ist vorerst nirgends zu sehen. Erst Sekunden später entdecke ich sie, zehn Meter weit weg. Sie beginnt zu rufen: "Hierher! Fuss! Hierher!" Gehorcht der Köter? Ach, wo denkt ihr hin?! Er schnüffelt weiter munter an irgendetwas am Wegesrand. Ich muss warten, bis die Frau da ist und ihr Hundeli am Halsband nimmt.

Sofort beginnt sie zu beteuern, was für ein liebes Tier ihr Tierchen doch sei! "Er macht nüt!" und all das Zeug. Ihr wisst schon.

Ich muss es jetzt einmal in aller Deutlichkeit schreiben: Das interessiert mich nicht. In einer solchen Situation lautet das einzige Wort, das ich von einem Hundehalter hören will: "Entschuldigung!" Laut und deutlich. Denn in einem solchen Moment missbraucht der Hundebesitzer seine Freiheit.

Was haben wir doch gelernt in der Grundschule des bürgerlichen Daseins? Die Freiheit des einen hört da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. In einem solchen Moment schränkt ein Hundebesitzer meine Bewegungsfreiheit ein.

Zu der Frau sage ich: "Ihr Hund gehört an die Leine". Und gehe weiter. Endlich.

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Rippchen - 3. Mai, 19:19

Guten Tag!

Ich bin zwar auch Hundehalterin, aber ich kann Sie sehr gut verstehen..
Mich ärgert es auch immer sehr, wenn nichtangeleinte Hunde auf mich zu kommen.. denn man weiß ja nie, mit was für einem Exemplar man es zu tun hat!
Die Aussage: "Keine Angst, der macht nix!" regt mich auch immer furchtbar auf, genau wie: "Nur keine Angst zeigen, dann geht er weiter!"
Wenn ich Angst habe, dann habe ich Angst!! Und ein Hund spürt das sofort, auch wenn ich dabei tapfer lächle!
Ich finde es eine Frechheit, Hunde unangeleint herum laufen zu lassen, vor allem in "belebten" Gegenden.. nicht auszudenken, was passieren würde, wenn ein kleines Kind schreit und hinfällt!!
Durch jahrelange Therapie habe ich meine panische Angst vor Hunden (ich wurde als Kind furchtbar gebissen..) ein wenig überwinden können, durch die Anschaffung unseres Hundes wurde es sogar noch ein bisschen besser.. aber wie gesagt.. es liegt ja auch nicht nur am Hund an sich, sondern auch an seiner Erziehung.. und mit dieser nehmen es manche Hundehalter leider nicht immer so genau..
Ich hoffe, Sie haben sich von diesem Schrecken erholt.. und ärgern sich nicht mehr so sehr..
Liebe Grüße!

diefrogg - 5. Mai, 20:41

Ja, das Paradox...

mit der Angst! Eigentlich hatte ich nie Angst vor Hunden - bis mir beim Joggen mal so ein hübscher, blondgelockter Afghan nachrannte und mich verbellte. Ich hatte damals grade furchtbar empfindliche Ohren und reagierte panisch. Der Hundehalter hatte dann gar kein Verständnis für sowas und wurde auch noch unfreundlich. Seither habe ich eigentlich mehr Probleme mit Hundehaltern als mit Hunden.
Kätzerin - 4. Mai, 01:18

Als Schulmädel...

hab ich Zeitungen ausgetragen.... Und dann gibts da noch das folgenschwere Problem mit der urbanen Hundescheiße, besonders nachts und als die, also meine Kinder wiederholt in voller Montur mitsamt ledernem Schulranzen und Geigenkasten durch ebensolche hindurchrutschten...Kaetzerische Grüße.

walküre - 5. Mai, 10:44

Als Hundehalterin sage ich nur: Leinenpflicht ist Leinenpflicht. Und auch, wenn man weiß, dass der eigene Hund keine aggressive Persönlichkeit besitzt, hat man zu respektieren, dass es Menschen gibt, denen - aus welchen Gründen auch immer - schon der Anblick eines nicht angeleinten Hundes Panikattacken verursacht.

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