24
Jul
2009

Kroatien trotz allem

Es sieht ganz so aus, als würde ich Euch hier noch ein paar Stories von unserer dreiwöchigen Kroatien-Reise kredenzen. Ich stelle hier deshalb am besten eine Karte mit unserer Reiseroute ein.

kroatienkarte
(mit freundlicher Genehmigung von Herrn T.)

Da, wo die blauen "Töggel" sind, machten wir Station.

Dass mein Liebster Kroatien schon in Venedig beginnen liess, ist nicht vollkommen abwegig. Die Väter der Lagunenstadt pflegten jahrhundertelang intensive Beziehungen mit den Menschen an der adriatischen Ostküste. Will heissen: Sie eroberten ihre Siedlungen und bauten sie mit venezianischen Festungen und Kirchtürmen voll. Das dürfte den dort ansässigen Kroaten wenig Freude bereitet haben. Heute aber sind diese Bauten ein Wirtschaftsfaktor: Sie gefallen den Touristen

Frau Frogg wusste das alles nicht und brachte überhaupt wenig Enthusiasmus für Kroatien auf. Wenn sie "Kroatien" dachte, dann dachte sie an diesen dubiosen, nationalistischen Politiker Franjo Tudjman und manchmal sogar an die Ustascha. Aber Herr T. hatte einen Reisewunsch gut. Denn Frau F. hatte ihn letztes Jahr zu einer Türkei-Reise, naja, wie soll ich sagen... verdonnert. Und nun wollte er nach Kroatien. Wegen der Karstlandschaften. Und weil ihn ein gründliches Studium auf Google Earth davon überzeugt hatte, dass Kroatien überaus bereisenswerte Städte besitzt.

Also fügte sich Frau Frogg in ihr Schicksal. Vor der Abreise las sie noch ein bisschen. Dieses Buch:

Es liess sie mit etwas mehr Vorfreude auf die geplante Reise blicken. Denn Mappes-Niediek legt nicht nur überzeugend dar, dass die Kroaten im Allgemeinen nette, äusserst gastfreundliche Menschen sind (und bei weitem nicht immer rasende Rechtsnationalisten). Er macht ausserdem klar, dass die politischen Erben von Tudjman, Stipe Mesic und Ivo Sanader, integre und europafreundliche Politiker sind. Solche, mit denen auch Frau Frogg sich nicht gänzlich unwohl fühlen würde. Im Fall von Sanader muss man sagen "gefühlt hätte", denn er ist während unserer Ferien zurückgetreten. Darüber wird noch zu berichten sein.

Nun ist Frau Frogg auf dieser Reise kein rasender Kroatien-Fan geworden. Aber... sagen wirs so: Sie denkt gerne an diese Reise zurück. Und sie würde wieder hingehen. Auch freiwillig.

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