18
Mrz
2009

Vergewaltigt: Wer ist Schuld?

Wenn es etwas gibt, was mich wirklich empört, dann ist es die Aussage: "Eine Frau, die vergewaltigt wird, hat die Vergewaltigung selber auf sich gezogen."

Ich halte diese Überzeugung für eine Erscheinungsform hochgradiger esoterischer Dümmlichkeit. In meinem Bekanntenkreis glaubte ich sie nachhaltig getilgt. Aber ich hatte mich getäuscht. Letztes Wochenende haben drei alte Freunde die ausgelatschte These aus der Mottenkiste geholt. Auch eine Frau war dabei.

"Und wie bitte soll sie das tun?" fragte ich.

"Das sind feinste energetische Schwingungen!" dozierte mein alter Freund Babar, der sich immerhin Psychologe schimpfen darf, in fachmännischem Ton. Er machte dabei eine Geste, als wolle er eine Stecknadel in eine dafür sorgfältig präparierte Wand schräubeln. Natürlich dürfe man die Handlung des Täters nicht ausklammern, antwortete er auf meinen Einwand. Tatsache sei aber, sagte er, dass es in New York eine Frau gäbe, die 563 mal (oder so) überfallen worden sei. Ich müsse doch zugeben, dass die das irgendwie selber beeinflusst haben müsse.

Ich murmelte etwas von "Humbug" und "urband legend", aber ich sah, dass ich gegen drei Opponenten nicht ankam, ohne unangemessen militant zu werden. So wurde ich statt dessen sprachlos vor Ärger.

Jetzt bin ich froh um Zu- und Widerspruch. Ich muss mein Argumentarium stärken. Für ein andermal.

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Odem - 18. Mär, 18:46

ist jetzt nicht wahr, oder!?

diefrogg - 18. Mär, 18:49

Doch, im Ernst...

Und das von Leuten, die sich ernsthaft um ein fortschrittliches Familienleben und die faire Aufteilung von Familiearbeit und derlei mehr bemühen!
Odem - 18. Mär, 18:50

ich bin so empört, dass mir die worte fehlen.
und dass kommt höchst selten vor
diefrogg - 18. Mär, 18:53

Dann gehts Dir...

...wie mir am Sonntag. Wenn Dir die Worte wieder kommen, dann melde Dich!
Aurisa - 18. Mär, 19:35

So einen - entschuldigung - Scheiss hört man leider auch von intelligenten Leuten... und solchen die sich selbst für tolerant und liberal halten...
Wie wäre es mal anstatt's Frauen vorzuwerfen sie hätten die Vergewaltigung provoziert und sie deswegen vermummen bzw. ver-burka-en zu wollen, mit der Einführung einer beidseitigen Augenklappenpflicht für Männer...?
Damit sie nicht unkeusch erregt werden vom Anblick der Frauen ;)...

diefrogg - 18. Mär, 20:10

*Lach!*

Das ist jedenfalls ein Vorschlag, mit dem sich witzig kontern liesse, ohne gleich Verstimmung im Festsaal entstehen zu lassen. Da könnte Herr Psychologe höchstens noch erwidern, dass minimale energetische Strömungen sich nicht visuell übertrügen, sondern durch telepathische Wellen. Oder Radar meinetwegen, für den manche Männer besondere Sensoren hätten.
Aurisa - 18. Mär, 20:20

Da man ja bekanntlich nicht NICHT kommunizieren kann, ist es verdammt schwierig zu widerlegen, daß die Opfer nicht doch irgendwie an dem Geschehen 'beteiligt' sein könnten...
Was mich so maßlos ärgert ist, daß daraus quasi eine Mitschuld konstruiert wird!
Ja noch schlimmer, das Opfer wird dadurch quasi zum Täter gemacht und der Täter zum Opfer... zugespitzt ausgedrückt...
Und das ist nun wirklich eine absolut perverse 'Logik'...
bartynova - 18. Mär, 20:17

Ich habe irgendwo über Untersuchungen gelesen, die mögliche Abhängigkeiten zwischen dem Auftreten einer Frau und der ihr angetanen Gewalt beleuchten. Und angeblich soll es da einen Zusammenhang geben können, leider finde ich die Seiten nicht mehr.
Aber bitte was, was um alles in der Welt, entlässt einen Mann aus der Verantwortung, eine Frau aus ethischen, moralischen, sozialen, gesellschaftlichen, rechtlichen und weiteren Gründen respektvoll zu behandeln???
K*tzt mich an, entschuldige bitte meine Ausdrucksweise. Ich finde es unter aller Kanone, dass Männer sich mit "energetischen Schwingungen" aus der eigenen Verantwortung ziehen.

diefrogg - 18. Mär, 22:07

Dazu kann ich nur sagen:

Ich teile Ihre Meinung zu praktisch 100 Prozent. Ich möchte allerdings nicht, dass mein Kumpel Babar zum Täter gemacht wird. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er nie eine Frau an einer Stelle berührt hat, wo sie nicht berührt sein wollte. Er scheint nur bei diesem Thema ein wenig den Realitätssinn verloren zu haben.
bartynova - 19. Mär, 13:58

Nein, selbstredend möchte ich deinen Kumpel nicht zum Täter abstempeln.
Die "er/sie/es war selber schuld"-Argumentation hörte ich halt bereits so oft - und das von Menschen, die in einer Gesellschaft leben, die sich auf Werte wie Gleichheit, Respekt, zivile Grundgesetze etc. stützen will. Ich persönlich empfinde das als unreflektiert und es stößt mir sauer auf, daher mein etwas harscher Tonfall.
acqua - 18. Mär, 21:04

Als ganz junge Frau fand ich, dass es egal sein muss, ob eine Frau in Burka, Jeans und Pullover, Minirock oder ganz nackt herumläuft. Ich vertrat den Standpunkt dass, da Männer keine Tiere sind, von ihnen jederzeit erwartet werden kann, dass sie sich kultiviert und anständig, zumindest aber gewaltfrei verhalten.
Fast zwanzig Lebensjahre und ein naturwissenschafltiches Studium später bin ich nun davon überzeugt, dass wir Menschen (sogar auch die Frauen ;-) ) eben doch Tiere sind. Wir haben zwar auch Kultur und Moral aber eben nur "auch".
Nie und nimmer möchte damit aber jene Männer entschuldigen, die durch einen Minirock zu einer Vergewaltigung "verführt" wurden. Wir sind zwar Tiere, aber wir sind für unser Handeln verantwortlich.

P. S.: Wie wenig ich von "feinsten energetischen Schwingungen" halte, muss ich dir wohl nicht erklären. ;-)

diefrogg - 18. Mär, 22:02

Ja, die Sache mit dem...

Minirock ist wohl einen kleinen Exkurs wert. Es gibt ja scheints Männer, die eine Frau im Minirock sehen und denken: "Oh, die will es!" Deshalb würde ich in gewissen Lebenslagen auch nie einen Minirock anziehen, wenn ich das Risiko einer sexuellen Provokation wirklich meiden möchte. Ich glaube aber, viele junge Mädchen sind sich gar nicht bewusst, was sie mit einem Minirock auslösen. Ich jedenfalls war es nicht. Ich trug als junges Mädchen knapp geschnittene Tops (Miniröcke waren gerade unmodern), weil ich meinen Vater provozieren wollte. Ich hatte keine Ahnung, wie das auf die Jungs wirkte.

Ich finde auch durchaus, man kann sich vor Vergewaltigungen schützen, indem man keine idiotischen Risiken eingeht. Aber
a) sollte das meine Freiheit nicht zu sehr einschränken und
b) sollte das den Täter nicht vor einer gerechten Strafe schützen
acqua - 18. Mär, 22:07

gez. acqua
la-mamma - 18. Mär, 21:24

meine "vorrednerin"

hat´s schon aufgegriffen - wer an "feinste energetische schwingung" glauben kann, ist vielleicht in dieser hinsicht nicht ganz so ernstzunehmen ...
davon abgesehen: wenn ich heute so etwas höre, schaffe ich es denjenigen, die so etwas dummes sagen in aller ruhe zu schildern, wie ich mich damals gefühlt und verhalten habe, als mir das einmal passierte. ist zwar nur ein einser-sample - aber so glaubwürdig bin ich schon, dass es manche diskutanden in eine ganz andere richtung bringt ...

diefrogg - 18. Mär, 21:54

Ich finde es...

schon sehr beachtlich, dass Sie in einer solchen Lage Ruhe wahren können! Ich wollte hyperventilieren vor Zorn, als mir das am Sonntag entgegen kam. Mir fehlte auch eine eindrückliche Fallgeschickte - glücklicherweise. Zweimal hatte ich Glück, und ich muss im Nachhinein sagen, wenn es mir damals passiert wäre, dann müsste ich mir heute eingestehen, dass ich aus lauter Naivität schier in die Falle getappt wäre. Zum Glück hatte ich es aber beide Male mit Männern zu tun, die den entscheidenden Rest von Anstand wahrten. Aber ich kenne eine Frau, der "es" beinahe passiert sind, als sie nachts aus einem vollen Bus gestiegen sind und verfolgt wurde. Die Geschichte wollte ich aber in dieser Diskussion nicht bringen, weil... naja, eine persönliche Angelegenheit.

Was die "energetischen Schwinungen" anbelangt, so hat mich das besonders enttäuscht von meinem Freund Babar. Ich hatte ihn für einen intelligenten, rational denkenden Menschen gehalten, der in seinem Beruf ein Profi ist und nicht mit esoterischem Gesäusel kommen muss. Aber manchmal werde ich den Eindruck nicht los, dass sich in den Hirnen einiger Psychologen Dinge auf merkwürdige Weise mischen.
blogger.de:ugugu - 19. Mär, 11:28

von der kleidung als möglichem schutzfaktor aka mini-rock-these halte ich ziemlich wenig. auch wenn der vergleich vielleicht etwas an den haaren herbeigezogen ist: der tachometer in meinem auto flunkert auch schon seit jahren: «besorgs mir mal richtig, baby, ich hab 220 sachen drauf, mindestens!» sagen wir es mal so: der durchschnittliche autofahrer kann zwischen formel 1 und dem normalen strassenverkehr unterscheiden. ist dein kumpel möglicherweise etwas unterversorgt? oder fehlt ihm einfach die nötige abstraktionsfähigkeit, um zwischen pornografie und sexualität zu unterscheiden?

PriapundAphrodite - 19. Mär, 12:56

die schuld

auf uns frauen zu schieben, würde ja unterstellen, das es männern nicht möglich ist, ihre triebe zu kontrollieren.
was wiederum bedeuten würde, das ein mann - ganz allgemein - nicht zurechnungsfähig ist, da er nicht vernünftig handeln kann.
demnach sprechen sich männer, die solches behaupten, selbst ihre mündigkeit ab.
wenn männer also prinzipiell nicht vernünftig und kontrolliert handeln können, muss man die weltherrschaft dem vernünftigen geschlecht überlassen. kinder, bspw. sind unserer rechtsauffassung nach nicht mündig, dürfen also weder wählen noch gewählt werden.

wie kann man denn als mann die verantwortung für seine taten leugnen?
menschen, die nicht verantwortlich für ihre taten sind, findet man im allgemeinen in der psychiatrie.

so in der art?

Volupte

pipistrella - 19. Mär, 13:26

bei den meisten vergewaltigungen steht ja für den mann nicht primär die sexuelle vereinigung im vordergrund, bzw. seine sexuelle triebentladung, sondern er fühlt sich tatsächlich provoziert in seiner macht, bzw. unterdrückt oder ähnliches und braucht die vergewaltigung, um die machtverhältnisse wieder herzustellen (analog der denkweise: "die muss nur mal richtig durchgef... werden, dann weiss sie, wer der herr und meister ist").

eine frau, die ihren vergewaltiger kennt, weil sie ihn z.b. am gleichen abend kennen gelernt hat und mit ihm geflirtet hat, hat vielleicht tatsächlich nicht erkannt, dass sie bei ihm eine grenze überschritten hat. für sie war es ein flirten, für ihn vielleicht das gefühl, dass sie mit ihm spielt und er fühlte sich dabei in seinem selbstbewusstsein erniedrigt. und es spielt in diesem moment keine rolle, ob sie nun einen minirock trug oder nicht. ich denke nicht, dass es frauen darum vergewaltigt werden, weil sie sehr sexy angezogen sind, sondern wegen ihrer haltung, mimik, worte, auftreten... alles in ihnen sagen dem mann, dass sie macht über ihn hat, dass sie sagt, bis wohin, dass sie ihn reizen kann, um dann die sache abzubrechen. in diesem moment ist für den mann die einzige art, die macht wieder an sich zu reissen, eben die vergewaltigung.

null entschuldigung. der mann hätte vorher genügend momente, nein zu sagen, genügend zeit, zu klären, was genau die frau möchte. er könnte ganz einfach auch akzeptieren, dass sie nicht will.
und ich will mit keiner art und weise den mann in schutz nehmen, ich verurteile sein handeln zutiefst und finde es peinlich und tragisch, dass man derart macht-triebgesteuert ist, dass man sich zu solchen handlungen hinreissen lässt.
aber es gibt vermutlich bei einigen männern eine grenze, bei der es bei den männern einfach klick macht, und sie nicht mehr zurück können.

ich habe hier von diesen männern geredet, die bei uns als "normale" männer durchgehen, die vielleicht auch freundinnen haben, ihr normales leben führen.

von serien-tätern, pädophilen etc. müssen wir hier gar nicht sprechen, die sind psychisch krank.

übrigens reg ich mich auch immer tierisch darüber auf, wenn jemand sagt "mit dieser kleidung muss sie sich nicht wundern, dass sie vergewaltigt wurde" oder "so wie die rumläuft, provoziert sie es ja buchstäblich". ich stürz mich schliesslich auch nicht auf jeden gutaussehenden typen, der im hautengen trägershirt daherkommt.

Wüstenfuchs - 19. Mär, 15:09

Selbstverteidigung

Ich komme aus der Selbstverteidigung und stelle Ihnen mal unsere Ueberlegungen vor:

Vergewaltigung hat nichts mit Sex zu tun, sondern allein mit Macht und Kontrolle. Sex ist nur ein Mittel der Macht. Unterstützt wird dieses Argument dadurch, dass Vergewaltigungen z.T. auch mit Gegenständen (Stock, Gewehr, Gurke) begangen werden und so nicht der unmittelbaren Triebbefriedigung dienen. Auch bei Missbrauch von Kindern stellt die Kontrolle/Macht ein wichtiges Element in der Gewaltanwendung dar.

Täter sind dem zu Folge Menschen mit einem ausgeprägtem Gespür für "Opfer", d.h. für Emotionen wie Verunsicherung, Angst und Panik (das sind nämlich die Gefühle, die sie bei ihren Opfern erzeugen wollen, nicht Liebe, wie es eigentlich für liebevollen Sex natürlich ist). In einer Studie mit Mehrfach-Tätern hat man anscheinend herausgefunden, dass diese allein am Hören von Schritten entscheiden konnten, ob derjenige ein "geeignetes Opfer" sei oder nicht.

Ergo ist die Minirock-Diskussion nur Ablenkung vom Thema. Im Minirock steckt ja immerhin eine Frau und die können eben selbstbewusster, unsicherer, verschüchteter sein oder nicht. Meist finden Vergewaltigungen ja nicht aus dem Hinterhalt statt, sondern durchlaufen eine Art "Testphase", in der der Täter sein Opfer auf mögliche Grenzüberschreitungen testet. Ausserdem kennen sich in den meisten Fällen Opfer und Täter. Der Täter weiss also genau mit wem er es zu tun hat und ob sich das Opfer einschüchtern lassen wird oder nicht.

Bei jeder Art von Grenzüberschreitung oder Angriff (Vergewaltigung ist "nur" eine besonders krasse Form) ist entscheidend ob es einen "Plan B" gibt. Sprich: wer sich Gefahrensituationen schon vorher überlegt oder sogar durchgespielt hat, kann unter Stress auf eine minimale Form der "Erfahrung" zurückgreifen (Die meisten von uns werden unter Stress nicht besser, schon gar nicht ohne Plan oder Erfahrung). Gibt es einen solchen Plan B (z.B. Selbstverteidugungstraining) dann fällt das Selbstbewusstsein vielleicht nicht gerade beim ersten Angriff zusammen und es bleibt noch ein Milimeter Handlungsspielraum. Der Täter wird spüren, dass er hier nicht so leichtes Spiel hat.

Als Methoden der Angreiferabwehr in diesem Fall hat sich "bewährt": Sehr viel Lärm machen (diese Taten geschehen meistens im Verborgenen), paradoxe Antworten/Handlungen (Humor, Glaube...), Ablenkung und Flucht, die Telnr der Polizei auf einer Kurzwahltaste im Handy speichern um sie ohne zu denken abrufen zu können.

Zu Ihrem Bekannten und seinen "energetischen Schwingungen": Klar, hat er recht! Die Täter sind einfach gut darin Ansätze von Verunsicherung und Angst zu erkennen und die sind natürlich an der Körpersprache abzulesen....aber das kann jeder der nicht völlig blind ist.
Und Ihr sprachloser Aerger ist genau die Form von Lähmung, die die Opfer gegenüber Vergewaltigern empfinden (einfach massiver) und dieser Post mit der Bitte um Zu- und Wiederspruch ist Ihr Plan B. Auf dass sie nächstes Mal der verbalen Attacke widerstehen!

raumschots - 19. Mär, 18:16

Argumente helfen nicht, sinnlos, vergebliche Liebesmüh. Männer werden und wollen das nicht verstehen.

Dazu darf ich Charlotte Wolff, eine jüdische Ärztin, 1897 geboren, lesbisch, zitieren(Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit, S. 231):

"Das Bild der Frau, das der Mann von ihr entworfen hat, zeigt sie als ihn umsorgend und uterstützend - und vollständig von ihm abhängig. Jede Veränderung dieses Bildes würde die Frau von ihrem Podest herunterholen und den Mann zu hilfloser Verzweifelung bringen. Er würde sein Machtgefühl verlieren, das ihn beherrscht, dieses Kunstprodukt, das er über die Jahrhunderte durch das Diktat der Gesellschaft gworden ist. Es gibt noch einen anderen schwerwiegenden Grund für die Feindseligkeit des Mannes gegenüber der befreiten Frau: Der Neid auf ihre reproduktive Fähigkeit, der er auf die lesbische Frau als ebenfalls potentielle Mutter überträgt. Männer können ihren Kindern nie so nahe sein wie Frauen, auch wenn sie eine vollständige Persönlichkeitsänderung durchmachen...er ist eine Art Außenseiter durch die höhere Gewalt der Natur, die ihn in einer Sackgasse gefangen hält...Das alles macht ihn der Frau unterlegen..."

Also...Macht! Wenn man das als "energetische Schwingungen" verklären will...

Ich halte das für gefährlich, ein männliches "Täterprofil" zu entwickeln, das lenkt nur von dem von Wolff skizzierten Problem ab...und - soll es wohl auch...

Es wird sich nur in der Zukunft etwas ändern, indem der Mann sich ändert, durch Erziehung von frühester Kindheit an.

diefrogg - 19. Mär, 18:57

@Alle

Danke für die zahlreichen Antworten! Das hat bei mir vieles wieder wachgerufen, was ich einmal gewusst habe (in meinen zwanzigern habe ich mich intensiv mit Feminismus befasst. Damals kannte ich Babar sehr gut, und wir waren über die meisten Ding gleicher Meinung, weshalb mich seine Haltung so ungemein frustrierte). Damals kannte ich auch all diese Argumente, die mich nach wie vor überzeugen.

Aber ich fürchte, damit komme ich nicht weiter. Ob Ihrs glaubt oder nicht: Ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn bei der nächstbesten Gelegenheit an den energetischen Schwingungen zu packen. Wirklich auf das einzugehen, was er sagt.

Was die Minirock-Diskussion betrifft: Die Reaktion von ugugu darauf finde ich ja interessant. Ich meine, wir Frauen lernen schon als junge Dinger gewisse Risikovermeidungsstrategien. Und dann sagt ein Mann: Alles Mist, Ihr könnt anziehen was Ihr wollt und durchmarschieren, wo Ihr wollt, wann Ihr wollt. Ein normaler Mann kann unterscheiden, ob er auf einen Minirock anspringen darf (buchstäblich) oder nicht. Nur: Wie schützt frau sich vor einem Mann, der nicht normal ist?

Edit: Ich habe die ganzen Texte nochmals überflogen und war diesmal überwältigt: Da sind sehr bewegende Sachen dabei! Danke Euch allen.

katiza - 20. Mär, 14:23

Ganz schnell noch ein Nachtrag @ Risikovermeidungsstrategien: Ich habe mich gerad wieder einmal mit dem so oft ungeliebtem Gender Mainstreaming befasst. Es gibt da auch eine gesellschaftliche Verantwortung mittels Gender Budgeting - dass zum Beispiel im öffentlichen Raum auch in ausreichende Straßenbeleuchtung oder eine "Frauen gerechte" von Prakanlegen investiert werden sollte, nicht nur in Fußballplätze.
Packen Sie ihn an den energetischen Schwingungen, bitte!
books and more - 21. Mär, 12:03

Wenn sich der Herr das nächste Mal über das Wetter oder die Finanzkrise oder zu weich gekochte Nudeln (oder ...) beschwert, dann wissen wir jetzt ja, wie es dazu kam: Er hat das durch feinste Energie-Schwingungen selbst heraufbeschworen!

*mit den Augen rollend*

Im Schwäbischen sagt man in solchen Fällen, mit einem verzweifelten Blick gen Himmel: 'Oh Herr, schmeiß Hirn 'ra!'

diefrogg - 24. Mär, 22:54

*Lach*

Da fällt mir der Schmetterling in China ein, der mit seinem Flügelschlag in Europa ein schweres Erdbeben auslöst. Oder ähnlich. Womit wir bei der Chaostheorie wären... Aber das ist wohl nicht das, was mein Freund gemeint hat.
flashlink - 24. Mär, 12:39

Nun, man kann die Abartigkeit ja durchaus noch weiter treiben. Es soll Länder geben, wo das vergewaltigte Opfer danach mit harten Strafen für sein "Vergehen" gezüchtigt wird. Ich mag mir nicht vorstellen, welche psychischen Verheerungen dies in menschlichen Seelen anrichtet.

Der Frau die Verantwortung zuzuschieben ist jedenfalls ein billiger Trick. Es wird aber gemacht, weil die Frauen als Geschlecht halt immer "das schwächere" sind. Das ist biologisch bedingt, mentale Stärke ist da wenig nütze. Mental sind sie natürlich haushoch überlegen.

Die Geschlechter sollten ja eigentlich auch nicht auf Konfrontation, sondern auf Kooperation ausgehen. Dann fallen Machtspielchen hinten runter.

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