Ein schönes Tal
Wer meine letzten Beiträge über das Puschlav liest, denkt jetzt vielleicht: "Meine Güte, das ist ja ein schreckliches Tal! Dort gibt es ja nichts als vergessene Religionskriege und Totenschädel." Aber dieser Eindruck ist völlig falsch. Ja, das Poschiavo ist ein abgelegenes Tal. Seine Bewohner führten ein raues Leben, und viele tun das heute noch. Vielleicht gibt ihm gerade das seine herbe Schönheit.
(Irgendwo zwischen Poschiavo und Le Prese)
Für mich war das Tal die Entdeckung dieses Herbstes. Der Hauptort, Poschiavo, wirkt auf den ersten Blick wie irgendein Kaff in den Bergen. Aber der Kern des Städtchens - mit zwei Kirchen, einer katholischen und einer reformierten - prunkt mit einem barocken Sinn für Architektur. Jede Tür ist opulent geschnitzt, jedes Mäuerchen verziert.
Am Südende des Städtchens liegt eine besondere Sehenswürdigkeit: eine etwa 120 Meter lange Strasse mit Villen aus dem 19. Jahrhundert - das Spaniolenviertel, die Via dei Palazzi. Dort stellten heimgekehrte Auswanderer ihren Reichtum zur Schau. Sie hatten ihn in den Grossstädten Europas im Zuckerbäcker-Handwerk erworben.
Auf der anderen Strassenseit liegen die Gärten zu den Villen.
Die meisten Villenbesitzer waren protestantisch - denn es waren die Protestanten, die hier ein Handwerk erlernten und auswanderten. Die Katholiken waren Bauern und klebten an der Scholle.
Vielleicht hat mich das deshalb so fasziniert, weil mir solche Geschichten - Landflucht, Religionsgerangel, Schollenkleberei - auch wenn sie ein bisschen italienisch angehaucht sind irgendwie selber in den Knochen sitzen.
(Irgendwo zwischen Poschiavo und Le Prese)
Für mich war das Tal die Entdeckung dieses Herbstes. Der Hauptort, Poschiavo, wirkt auf den ersten Blick wie irgendein Kaff in den Bergen. Aber der Kern des Städtchens - mit zwei Kirchen, einer katholischen und einer reformierten - prunkt mit einem barocken Sinn für Architektur. Jede Tür ist opulent geschnitzt, jedes Mäuerchen verziert.
Am Südende des Städtchens liegt eine besondere Sehenswürdigkeit: eine etwa 120 Meter lange Strasse mit Villen aus dem 19. Jahrhundert - das Spaniolenviertel, die Via dei Palazzi. Dort stellten heimgekehrte Auswanderer ihren Reichtum zur Schau. Sie hatten ihn in den Grossstädten Europas im Zuckerbäcker-Handwerk erworben.
Auf der anderen Strassenseit liegen die Gärten zu den Villen.
Die meisten Villenbesitzer waren protestantisch - denn es waren die Protestanten, die hier ein Handwerk erlernten und auswanderten. Die Katholiken waren Bauern und klebten an der Scholle.
Vielleicht hat mich das deshalb so fasziniert, weil mir solche Geschichten - Landflucht, Religionsgerangel, Schollenkleberei - auch wenn sie ein bisschen italienisch angehaucht sind irgendwie selber in den Knochen sitzen.
diefrogg - 30. Okt, 18:31
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