Horror-Buch
Als wir im Sommer in London waren, sah ich in der U-Bahn einen Mann mit einem Turban, der in diesem Buch las:
Ich musste ein schmunzeln, denn ich hatte den Roman in meinem Reisegepäck. Es lag seit Monaten bei mir herum. Jetzt wollte ich ihn endlich lesen. Ich wollte etwas mit dem Fremden in der U-Bahn teilen.
Als ich in Deutschland war, las ich es dann wirklich. Falls Ihr es mir nachtun wollt, seid gewarnt: Es ist wahrscheinlich die entsetzlichste Road Novel, die je geschrieben worden ist. Die Story ist schnell erzählt: Ein Mann und sein siebenjähriges Bub sind unterwegs nach Süden. Sie bewegen sich durch eine post-apokalyptische Landschaft. Alles verbrannt. Kein Fisch mehr im Wasser, kein Vogel auf den verkohlten Bäumen. Nichts. Auch kaum noch Menschen. Nur noch ein paar aus nacktem Hunger zu Kannibalen gewordene Menschen-Rudel, vor denen Vater und Sohn ständig auf der Hut sein müssen.
Doch die Sprache des Buchs hat einen unheimlichen, poetischen Sog. Ich las und las. Alles um mich wurde grau wie Asche, Staub biss mich in der Lunge. Ich war froh, wenn meine Freundin Helga mich ab und zu ablenkte.
Ich las das Buch in zwei Tagen.
Als ich die letzten Sätze las, begann ich zu weinen*. Ich muss dazu anmerken, dass ich selten weine beim Lesen. Aber diese paar Sätze zeichneten das berührendste Bild über die Grösse und Schönheit der Natur, das ich je gesehen habe. Über ihre Schönheit, ihre Zerbrechlichkeit und unsere Verantwortung.
Vor ein paar Tagen erwachte ich mitten in der Nacht aus einem furchtbaren Traum: Ich war in die Welt des Buches zurückgekehrt. Ich fragte mich, ob der Mann mit dem Turban auch solche Träume hat.
* Er lautet: "Once there were brook trout in the streams in the mountains. You could see them standing in the amber current where the white edges of their fins wimpled softly in the flow. They smelled of moss in your hand. Polished an muscular and torsional. On their backs were vermiculate patterns that were maps of the world in its becoming. Maps and mazes. Of a thing which could not be put back. Not be made right again. In the deep glens where they lived all things were older than man and they hummed of mystery." (Sorry, das kann ich nicht übersetzen)
Ich musste ein schmunzeln, denn ich hatte den Roman in meinem Reisegepäck. Es lag seit Monaten bei mir herum. Jetzt wollte ich ihn endlich lesen. Ich wollte etwas mit dem Fremden in der U-Bahn teilen.
Als ich in Deutschland war, las ich es dann wirklich. Falls Ihr es mir nachtun wollt, seid gewarnt: Es ist wahrscheinlich die entsetzlichste Road Novel, die je geschrieben worden ist. Die Story ist schnell erzählt: Ein Mann und sein siebenjähriges Bub sind unterwegs nach Süden. Sie bewegen sich durch eine post-apokalyptische Landschaft. Alles verbrannt. Kein Fisch mehr im Wasser, kein Vogel auf den verkohlten Bäumen. Nichts. Auch kaum noch Menschen. Nur noch ein paar aus nacktem Hunger zu Kannibalen gewordene Menschen-Rudel, vor denen Vater und Sohn ständig auf der Hut sein müssen.
Doch die Sprache des Buchs hat einen unheimlichen, poetischen Sog. Ich las und las. Alles um mich wurde grau wie Asche, Staub biss mich in der Lunge. Ich war froh, wenn meine Freundin Helga mich ab und zu ablenkte.
Ich las das Buch in zwei Tagen.
Als ich die letzten Sätze las, begann ich zu weinen*. Ich muss dazu anmerken, dass ich selten weine beim Lesen. Aber diese paar Sätze zeichneten das berührendste Bild über die Grösse und Schönheit der Natur, das ich je gesehen habe. Über ihre Schönheit, ihre Zerbrechlichkeit und unsere Verantwortung.
Vor ein paar Tagen erwachte ich mitten in der Nacht aus einem furchtbaren Traum: Ich war in die Welt des Buches zurückgekehrt. Ich fragte mich, ob der Mann mit dem Turban auch solche Träume hat.
* Er lautet: "Once there were brook trout in the streams in the mountains. You could see them standing in the amber current where the white edges of their fins wimpled softly in the flow. They smelled of moss in your hand. Polished an muscular and torsional. On their backs were vermiculate patterns that were maps of the world in its becoming. Maps and mazes. Of a thing which could not be put back. Not be made right again. In the deep glens where they lived all things were older than man and they hummed of mystery." (Sorry, das kann ich nicht übersetzen)
diefrogg - 28. Jan, 18:51
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