31
Mrz
2010

Verarmen mit Stil

Ich werde in Zukunft wohl öfter knapp bei Kasse sein. Ich werde mich einschränken müssen. Ich werde bald ein paar bei mir selber unpopuläre Massnahmen ergreifen müssen: zum Beispiel die billigste Provinzcoiffeuse im Kanton suchen. Abends in der Migros verstohlen zu den Kistchen mit den Sonderangeboten huschen. Und wahrscheinlich werde ich nicht mehr bei Street One jene stylishen Hosen kaufen können, die meine Hüften noch einigermassen präsentabel aussehen lassen. Sondern ich werde bei Vögele und C&A die Gestelle durchwühlen.

Aber drei Dinge werde ich nie tun. Niemals!

- Ich werde nie meine Haushaltsabfälle im Büro entsorgen, um Sackgebühren zu sparen (solche Leute gibt es, glaubt mir).
- Nie werde ich in den Ferien (so ich denn überhaupt je wieder in die Ferien fahre) lautstark und ausführlich wie die Schwaben Bier- und Souvenirpreise vergleichen und zur Erkenntnis gelangen, dass man mich hier nur abzocken will.
- Ich werde nie mehr billiges Rindshackfleisch kaufen. Das Zeug stinkt! Es ist ja gut, dass unsere armen Kühe und Munis seit BSE nicht mehr ihre eigenen Artgenossen verzehren müssen. Aber Fischmehl ist auch keine Alternative!

Sollte ich eines dieser Dinge jemals doch tun, möge man mich an meine guten Vorsätze erinnern!

Und noch der Ohrwurm des Tages:

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Not quite like Beethoven - 31. Mär, 20:48

Ich will mich ja gar nicht vordrängeln (schon wieder an erster Stelle), aber ich finde das ein sehr symphatisches Programm!

diefrogg - 31. Mär, 20:58

Ach, Sie sind doch...

immer willkommen! Egal ob als erster, zweiter oder dritter. Leider schaffe ich es bei Ihnen nie als Erste. Bei Ihnen wird ja so viel kommentiert!
Not quite like Beethoven - 1. Apr, 00:15

Eine Entwicklung über die ich mich wirklich sehr freue!
creature - 31. Mär, 22:31

verarmen ist derzeit angesagt, da gibts auch einen passenden ratgeber dazu.

diefrogg - 1. Apr, 14:16

Tja, ich muss da...

errötend gestehen, dass Sie mich bei einem Titel-Plagiat ertappt haben. Wobei ich glaube, dass der Autor des Buches auf etwas höherem Niveau verarmt als ich. Aber macht nichts: Die lernenswerte Botschaft dieses Buches ist wohl, dass man auch ohne Geld ein liebenswerter Mensch bleiben kann, wenn man es geschickt anstellt. Und dass man das Leben auch ohne Geld geniessen kann.
Es wirft auch eine Frage auf: Darf man über Geld reden? Oder macht das automatisch unsympathisch?
walküre - 9. Apr, 10:34

Das Buch ist genial - ich wollte es Ihnen soeben ebenfalls empfehlen !
Geschrieben hat es ein Mitglied einer verarmten Adelsfamilie, das weiß, was verarmen heißt, aber auch tatsächlich weiß, was stilvoll verarmen heißt. Ich habe mich bei der Lektüre bestens amüsiert und - da ich finanziell unerfreuliche Situationen besser kennengelernt habe, als ich eigentlich wollte - einiges an Lehren aus diesem Buch mitgenommen. Ich möchte Ihnen die Lektüre wirklich ans Herz legen !

PS: Ich habe schon Leute gesehen, die ihren Hausmüll in öffentliche Papierkörbe entsorgen.
diefrogg - 9. Apr, 12:06

Ach, das gibt es...

in Österreich also auch?! Hierzulande auch. Nachts schleichen sie aus dem Haus mit ihren Tütchen voller leerer Katzenfutter-Dosen und Waschmittelkartons. Oder sie parkieren ihren Mist gut sichtbar auf Altmetall- und Glas-Sammelstellen. Ein trauriger Anblick. Danke für den Buchtipp. Ich muss das Werk unbedingt auf meine Liste nehmen. Aber ich glaube, es ist vergriffen.
walküre - 9. Apr, 17:46

Nein, nicht in der Nacht, sondern am hellichten Morgen !!! Ich seh sowas gelegentlich auf meiner Morgenrunde mit Herrn Hund, muss aber zugeben, dass das letzte Mal schon länger zurückliegt. Vermutlich habe ich die betreffenden Personen (es waren immer die selben) durch meine spockartig hochgezogene Augenbrauenund den indignierten Blick so eingeschüchtert, dass sie sich nicht mehr trauen, ihren Müll auf diese Weise zu entsorgen. :-)

Was das Buch anbelangt, bietet ein maßgeblicher deutscher Großhändler den Titel in zwei Hardcover- und einer Taschenbuchausgabe als sofort lieferbar an !
jueb - 1. Apr, 00:06

Ich bin und nicht zum ersten Mal....
ganz bei Ihnen. Gerade in widrigen Zeiten gilt es, "not to do-Listen" zu erstellen, die ohne-wenn-und-aber durchzuhalten sind, auch wenn's mal zeitweise - wie heißt es so schön wie hässlich - am Arsch brennt. Das ist gut für die Haltung. Niemals könnte und wollte ich verzichten auf ein frisches dampfendes Tässchen Kaffee auswärts!

diefrogg - 1. Apr, 11:51

Ja, genau...

das Tässchen Espresso am Morgen im Büro! Das muss einfach sein! Darüber werde ich sogar einmal eigens einen Eintrag schreiben. Die Wendung "etwas brennt am Arsch" gibt es übrigens auch auf Schweizerdeutsch. Herr T. braucht sie häufig, allerdings wird sie klingt sie aus einem Mund etwas hübscher. Er sagt jeweils: "Das tuet am Füdli weh" und zeigt auf die Stelle, wo den Herren das Portmonee in der Hosentasche sitzt.
jueb - 1. Apr, 15:38

Frau Frogg, ich kann nix dafür...
das führt mich unweigerlich zu einem anderen beklagenswerten Sujet. Warum gibt es keine anständigen Männerhandtaschen?
Warum muss ich mir immer die Hosentaschen vollstopfen mit Hausschlüssel, Handy, Geldbörse, Hörgeräte- und CI-Batterien usw.
Ach wär' ich doch ne Frau...

diefrogg - 1. Apr, 16:20

Kann man solche Sachen...

nicht in einem dieser Behältnisse unterbringen, die wie eine versehentlich zur Aktentasche mutierte Werkzeugkiste aus Blech und dazu ungeheuer maskulin aussehen? Ich muss mal eine Umfrage bei meinen Herren Kollegen machen. Vielleicht wissen die Rat. Journalisten wissen doch für alles Rat. Die beste Anlaufstelle wäre wohl Dr. Stöhn. Er ist in Stilfragen bei Herren sicher äusserst kompetent...
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