Todesangst
Gestern haben wir uns hier mit der Frage beschäftigt: "Wie würde ich leben, wenn ich wüsste, dass ich nur noch drei Monate zu leben habe." Mittlerweile habe ich gemerkt: Wir sitzen beim Nachdenken über diese Frage einem Irrtum auf. Wir glauben, wir wüssten nach so einer Nachricht nullkommaplötzlich, wie wir die Prioritäten setzen müssen. Wir würden über Nacht zu besseren Menschen. So ein Blödsinn!
Stellt Euch vor, Ihr würdet beim Arzt sitzen. Der Arzt würde sein Gesicht so zurechtrücken, dass er die schlimme Nachricht mit genau dem angemessenen Ernst bringen kann. Er würde sagen: "Nun, Frau X, Sie sie haben eine schwere Krankheit. Leider muss ich Ihnen sagen, dass Sie in drei Monaten sterben werden." Würdet Ihr aus der Praxis rennen und jubeln: "Juhuu! Endlich richtig leben!"?! Mitnichten! Jeder wäre ob einer solchen Nachricht schockiert, entsetzt, verstört. Jeden würde die Todesangst packen. Vielleicht käme sie als Angst vor den Schmerzen daher. Vielleicht als Furcht vor dem ungewissen Danach. Vielleicht auch als ätzende Beschämung darüber, dass man als Erster seines Matura-Jahrgangs ins Grass beissen muss. Das findet Ihr jetzt vielleicht blöd. Aber solche Gefühle sind in ihrer Wucht nicht zu unterschätzen.
Ich weiss ganz sicher: Die Furcht vor dem Tod lernen wir alle erst kennen, wenn er uns ins Gesicht grinst. Wer etwas anderes glaubt, glaubt - pardon - esoterischen Schwachsinn.
Ich weiss es, weil ich vor bald einem Jahr eines Morgens erwachte und meinen Liebsten nicht mehr verstand. Er redete nicht, er quakte dumpf. Mein Gehör hatte mich über Nacht so gut wie verlassen. Vorher hatte ich mit der Angst vor dem Ertauben nur kokettiert. In jenem Moment lernte ich sie richtig kennen. Sie brauchte alles von mir. Ich konnte nicht mehr lesen, nicht einmal mehr fernsehen. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass Ängste so viel Kraft brauchen können. Und wenn die Angst vor dem Ertauben schon so schlimm ist: Wie schlimm ist dann die Angst vor dem Tod?
Ich brauchte ziemlich genau anderthalb Monate, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Danach folgte mindestens ein halbes Jahr der Ungewissheiten. Ich brauchte viel Zeit, um die Prioritäten neu zu setzen. Und ich wurde kein besserer Mensch, im Gegenteil. Ich lernte, wie wichtig es mir ist, genügend Geld zu haben. Ich bin heute weniger kreativ und konsumiere mehr. Ich wurde dämlich, aber froh.
Und morgen oder übermorgen erzähle ich Euch dann, was ich wirklich tun würde, wenn ich nur noch drei Monate zu leben hätte.
Stellt Euch vor, Ihr würdet beim Arzt sitzen. Der Arzt würde sein Gesicht so zurechtrücken, dass er die schlimme Nachricht mit genau dem angemessenen Ernst bringen kann. Er würde sagen: "Nun, Frau X, Sie sie haben eine schwere Krankheit. Leider muss ich Ihnen sagen, dass Sie in drei Monaten sterben werden." Würdet Ihr aus der Praxis rennen und jubeln: "Juhuu! Endlich richtig leben!"?! Mitnichten! Jeder wäre ob einer solchen Nachricht schockiert, entsetzt, verstört. Jeden würde die Todesangst packen. Vielleicht käme sie als Angst vor den Schmerzen daher. Vielleicht als Furcht vor dem ungewissen Danach. Vielleicht auch als ätzende Beschämung darüber, dass man als Erster seines Matura-Jahrgangs ins Grass beissen muss. Das findet Ihr jetzt vielleicht blöd. Aber solche Gefühle sind in ihrer Wucht nicht zu unterschätzen.
Ich weiss ganz sicher: Die Furcht vor dem Tod lernen wir alle erst kennen, wenn er uns ins Gesicht grinst. Wer etwas anderes glaubt, glaubt - pardon - esoterischen Schwachsinn.
Ich weiss es, weil ich vor bald einem Jahr eines Morgens erwachte und meinen Liebsten nicht mehr verstand. Er redete nicht, er quakte dumpf. Mein Gehör hatte mich über Nacht so gut wie verlassen. Vorher hatte ich mit der Angst vor dem Ertauben nur kokettiert. In jenem Moment lernte ich sie richtig kennen. Sie brauchte alles von mir. Ich konnte nicht mehr lesen, nicht einmal mehr fernsehen. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass Ängste so viel Kraft brauchen können. Und wenn die Angst vor dem Ertauben schon so schlimm ist: Wie schlimm ist dann die Angst vor dem Tod?
Ich brauchte ziemlich genau anderthalb Monate, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Danach folgte mindestens ein halbes Jahr der Ungewissheiten. Ich brauchte viel Zeit, um die Prioritäten neu zu setzen. Und ich wurde kein besserer Mensch, im Gegenteil. Ich lernte, wie wichtig es mir ist, genügend Geld zu haben. Ich bin heute weniger kreativ und konsumiere mehr. Ich wurde dämlich, aber froh.
Und morgen oder übermorgen erzähle ich Euch dann, was ich wirklich tun würde, wenn ich nur noch drei Monate zu leben hätte.
diefrogg - 1. Okt, 19:58
16 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
romeomikezulu - 1. Okt, 20:52
Das, was Ihnen widerfahren ist, stellt für mich den real gewordenen Albtraum dar.
Von diesen Dingen habe ich vor wenigen Jahren auch noch ganz anders gedacht, aber mein Ohrenpfeiffen seit Kurzem
lehrt auf demutsgebietende Weise, wie zerbrechlich (und daher schützens- und genießenswert) die wenigen wirklich wichtigen Dinge
im Leben doch sind.
Wenn ich ehrlich bin, ein Stück weit bin ich ja sogar dankbar für diese Lektion.
Nur hätte ich auf den Preis dafür verzichten können ;-) Aber in meinem Fall besteht ja zumindest die Hoffnung einer Besserung.
Ach ja, und den passus "dämlich, aber froh" habe ich in Ihren vorherigen Zeilen keineswegs wiedererkennen können.
Von diesen Dingen habe ich vor wenigen Jahren auch noch ganz anders gedacht, aber mein Ohrenpfeiffen seit Kurzem
lehrt auf demutsgebietende Weise, wie zerbrechlich (und daher schützens- und genießenswert) die wenigen wirklich wichtigen Dinge
im Leben doch sind.
Wenn ich ehrlich bin, ein Stück weit bin ich ja sogar dankbar für diese Lektion.
Nur hätte ich auf den Preis dafür verzichten können ;-) Aber in meinem Fall besteht ja zumindest die Hoffnung einer Besserung.
Ach ja, und den passus "dämlich, aber froh" habe ich in Ihren vorherigen Zeilen keineswegs wiedererkennen können.
diefrogg - 1. Okt, 21:01
Stimmt ;)
Gewisse Dinge machen mich immer noch richtig wütend! Zum Beispiel esoterische Gemeinplätze.
Dieses merkwürdige Gefühl der Dankbarkeit kenne ich übrigens auch. Eins habe ich jedenfalls gelernt: Am Schluss zählen nicht die grossen Ziele. Es zählen die kurzen, glücklichen Momente. Die Prioritäten von heute und allenfalls auch noch morgen. Aber es zählt auch ein Gefühl von Sicherheit und Aufgehobensein. Vielleicht ist es das, was ich mit "dämlich, aber froh, meine".
Kann man leben, wenn man sein Leben ständig am drohenden Tod misst? Das ist doch das Gegenteil vom Leben im Hier und Jetzt!
Dieses merkwürdige Gefühl der Dankbarkeit kenne ich übrigens auch. Eins habe ich jedenfalls gelernt: Am Schluss zählen nicht die grossen Ziele. Es zählen die kurzen, glücklichen Momente. Die Prioritäten von heute und allenfalls auch noch morgen. Aber es zählt auch ein Gefühl von Sicherheit und Aufgehobensein. Vielleicht ist es das, was ich mit "dämlich, aber froh, meine".
Kann man leben, wenn man sein Leben ständig am drohenden Tod misst? Das ist doch das Gegenteil vom Leben im Hier und Jetzt!
acqua - 1. Okt, 21:31
"Dämlich aber froh". Hihi! Pass auf. Kann sein, dass du das demnächst so oder ähnlich dann und wann von mir zu hören (sic!) bekommen wirst.
Zum (ernsteren) Rest: Deine Überlegungen sind interessant. Und ich fürchte, sie sind richtig. Ich glaube, ich würde meine Wohnung aufräumen, die Steuererklärung machen und alle Rechnungen bezahlen. Danach wäre mindestens einer der drei Monate schon rum.
Zum (ernsteren) Rest: Deine Überlegungen sind interessant. Und ich fürchte, sie sind richtig. Ich glaube, ich würde meine Wohnung aufräumen, die Steuererklärung machen und alle Rechnungen bezahlen. Danach wäre mindestens einer der drei Monate schon rum.
diefrogg - 1. Okt, 21:46
Tja, da erkennt...
man doch die Praktikerin in solchen Fragen (ich meine: wegen Deiner früheren Tätigkeit als Krankenschwester hast Du solche Situationen doch wenigstens hie und da beobachtet)! Meine Überlegungen gehen in eine ähnliche Richtung, aber das eben später!
katiza - 2. Okt, 10:53
Liebe Frau frogg, Ihr Journal berührt mich immer sehr, vor allem dieser und der letzte Beitrag. Ich habe noch nie echte Todesangst gehabt, ich bin gesund und froh darüber. Mich zu fragen, was wäre, wenn ich nur mehr drei Monate zu leben hätte, betrachte ich nicht als esoterisch (falls Siie mich meinten), sondern eher als Entscheidungs- und Denkhilfe. Ich lebe mein Leben anders, seit ich meinen Vater verloren habe, ich versuche es, mehr zu leben. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie diese Frage in Ihrem Blog aufgeworfen haben, es hilft mir gerade jetzt den schweren Weg der Entscheidung weiter zu gehen und nicht einfach das Leben so zu lassen, wie es ist, weil es sich vielleicht besser wird oder andere Umstände mich zwingen, doch Schritte zu setzen.
Danke
Danke
diefrogg - 2. Okt, 13:04
Puh, ich bin froh,
dass Sie mir meine kleinen Ausfälligkeiten nicht übel nehmen! Ich bin gar nicht sicher, dass ich Sie gemeint habe. Aber mein Nackenhaar sträubt sich, wenn Leute mit Gemeinplätzen daherkommen wie: "Man sollte jeden Tag Leben, als ob er der letzte wäre!" Viele der Kommentare gestern schienen mir ein bisschen in die Richtung zu kippen.
Aber es erfüllt mich mit nicht wenig Stolz, wenn ein Blog Sie berührt und Sie meine paar chaotischen Gedanken in Ihre Entscheidungsfindung einbeziehen! Ich wünsche Ihnen die Kraft, Entscheidungen zu treffen, mit denen Sie noch lange glücklich leben können!
Aber es erfüllt mich mit nicht wenig Stolz, wenn ein Blog Sie berührt und Sie meine paar chaotischen Gedanken in Ihre Entscheidungsfindung einbeziehen! Ich wünsche Ihnen die Kraft, Entscheidungen zu treffen, mit denen Sie noch lange glücklich leben können!
steppenhund - 2. Okt, 11:56
NEIN, NEIN, NEIN !!!
Es ist nicht esoterischer Schwachsinn, wenn man sich Gedanken macht und Szenarien durchspielt.
Was vielmehr Schwachsinn ohne Esoterik ist, wenn man fest daran glaubt, dass Erfahrungen nur durch Eigenerfahrung gemacht werden können. Das wäre an sich sogar durchaus meine Meinung, doch man kann anhand der Erfahrungen anderer sehr wohl viel mitbekommen. Vielleicht nicht die eigene Todesangst, aber das Verhältnis zum Tod.
Man kann sich für einen Hospizdienst melden oder in eine Kinderklinik gehen, wo die Kinder mit Krebs und Leukämie liegen. Man kann sich von seiner Frau schildern lassen, wie es ist, nach der Nachschicht einen Patienten erhängt auf der Toilette zu finden. Man kann es erleben, wie eine Ärztin in Moskau weint, wenn sie das erste Mal durch ein westliches Mikroskop schaut und Strukturen sieht, die sie sonst nur aus dem Lehrbuch kennt. Draußen am Gang liegen die Betten mit Menschen, die nur mehr wenige Tage zum Leben haben. (Das war ein dreiviertel Jahr nach Tschernobyl in einem Moskauer Krankenhaus. Ich habe mich beruflich sehr viel in Krankenhäusern dort herumgetrieben.) Man kann auch bestimmte Filme sehen, die den Tod ein bisschen besser darstellen. Einige ganz wenige Vietnamfilme wie z.B. "Und Jimmy ging zum Regenbogen". Oder den Klassiker "der längste Tag". Man kann alles wegschieben, was man da so sieht. Oder man ist gezwungen sich zu überlegen, wie man mit den Fragen umgeht. Man kann Schilderungen von der Front des zweiten Weltkrieges hören, an die man sich erinnert, wenn man seinen Wehrdienst ableistet. Wenn man irgendwo wartet und nicht weiß, wo der Feind ist. Sicher, beim Wehrdienst wird man nicht abgeschossen, doch man kann sich schon vorstellen, wie es im Ernstfall ist, weil man eben nichts weiß, nichts hört, nichts sieht, doch von irgendwo kommt die Gefahr.
Und dann gibt es ja auch genügend depressive Menschen, die sich nicht einer unmittelbaren physischen Todesgefahr gegenüber sehen, die aber von der Depression tödlich bedroht sind.
Ob sich jemand vor dem Tod fürchtet, hängt ja nicht nur vom Objekt "Tod" ab. Es gibt Menschen, die fürchten sich an sich schon zu Tod. Allein, wenn sie die Straße überqueren müssen.
Sie schildern Ihre Erfahrung. Das ist eine Ausprägung, wie man mit der Todesfurcht in Berührung kommen kann. Es gibt andere, glauben Sie mir.
"Ich weiss ganz sicher: Die Furcht vor dem Tod lernen wir alle erst kennen, wenn er uns ins Gesicht grinst. Wer etwas anderes glaubt, glaubt - pardon - esoterischen Schwachsinn."
Ich oute mich damit gerne als esoterischer Schwachsinniger. Aber ich frage mich als einer der so adressierten Repräsentanten: wie gut glauben Sie mich zu kennen?
Es ist nicht esoterischer Schwachsinn, wenn man sich Gedanken macht und Szenarien durchspielt.
Was vielmehr Schwachsinn ohne Esoterik ist, wenn man fest daran glaubt, dass Erfahrungen nur durch Eigenerfahrung gemacht werden können. Das wäre an sich sogar durchaus meine Meinung, doch man kann anhand der Erfahrungen anderer sehr wohl viel mitbekommen. Vielleicht nicht die eigene Todesangst, aber das Verhältnis zum Tod.
Man kann sich für einen Hospizdienst melden oder in eine Kinderklinik gehen, wo die Kinder mit Krebs und Leukämie liegen. Man kann sich von seiner Frau schildern lassen, wie es ist, nach der Nachschicht einen Patienten erhängt auf der Toilette zu finden. Man kann es erleben, wie eine Ärztin in Moskau weint, wenn sie das erste Mal durch ein westliches Mikroskop schaut und Strukturen sieht, die sie sonst nur aus dem Lehrbuch kennt. Draußen am Gang liegen die Betten mit Menschen, die nur mehr wenige Tage zum Leben haben. (Das war ein dreiviertel Jahr nach Tschernobyl in einem Moskauer Krankenhaus. Ich habe mich beruflich sehr viel in Krankenhäusern dort herumgetrieben.) Man kann auch bestimmte Filme sehen, die den Tod ein bisschen besser darstellen. Einige ganz wenige Vietnamfilme wie z.B. "Und Jimmy ging zum Regenbogen". Oder den Klassiker "der längste Tag". Man kann alles wegschieben, was man da so sieht. Oder man ist gezwungen sich zu überlegen, wie man mit den Fragen umgeht. Man kann Schilderungen von der Front des zweiten Weltkrieges hören, an die man sich erinnert, wenn man seinen Wehrdienst ableistet. Wenn man irgendwo wartet und nicht weiß, wo der Feind ist. Sicher, beim Wehrdienst wird man nicht abgeschossen, doch man kann sich schon vorstellen, wie es im Ernstfall ist, weil man eben nichts weiß, nichts hört, nichts sieht, doch von irgendwo kommt die Gefahr.
Und dann gibt es ja auch genügend depressive Menschen, die sich nicht einer unmittelbaren physischen Todesgefahr gegenüber sehen, die aber von der Depression tödlich bedroht sind.
Ob sich jemand vor dem Tod fürchtet, hängt ja nicht nur vom Objekt "Tod" ab. Es gibt Menschen, die fürchten sich an sich schon zu Tod. Allein, wenn sie die Straße überqueren müssen.
Sie schildern Ihre Erfahrung. Das ist eine Ausprägung, wie man mit der Todesfurcht in Berührung kommen kann. Es gibt andere, glauben Sie mir.
"Ich weiss ganz sicher: Die Furcht vor dem Tod lernen wir alle erst kennen, wenn er uns ins Gesicht grinst. Wer etwas anderes glaubt, glaubt - pardon - esoterischen Schwachsinn."
Ich oute mich damit gerne als esoterischer Schwachsinniger. Aber ich frage mich als einer der so adressierten Repräsentanten: wie gut glauben Sie mich zu kennen?
creature - 2. Okt, 12:14
was ist esoterisch?
ich weiß es nicht, für mich sind es diese sendung in der nacht auf manchen kanälen mit kartenlegen und wahrsagen, aber vielleicht auch nicht, keine ahnung!
ein priester der etwas murmelt und damit einen kleinen teigomlett (hostie) in das fleisch des christus verwandelt ist hokuspokus, oder auch esoterisch.
ich weiß es nicht, für mich sind es diese sendung in der nacht auf manchen kanälen mit kartenlegen und wahrsagen, aber vielleicht auch nicht, keine ahnung!
ein priester der etwas murmelt und damit einen kleinen teigomlett (hostie) in das fleisch des christus verwandelt ist hokuspokus, oder auch esoterisch.
diefrogg - 2. Okt, 13:14
@steppenhund:
Ich habe grossen Respekt vor Ihrer Lebenserfahrung. Ich habe auch nichts dagegen, dass man Szenarien durchspielt. Aber man muss sich darüber klar sein, dass es Gedankenspiele sind. Und: Ich halte es für einen Irrtum zu glauben, dass die unmittelbare Nähe des eigenen Todes uns zu besseren Menschen macht.
Im übrigen bin ich sicher, dass Sie teilweise Recht haben: Bestimmt verändert ein Besuch in einem Moskauer Krankenhaus kurz nach Tschernobyl die Beziehung zum Tod nachhaltig. Schon Ihre kurze Schilderung hier finde ich tief erschütternd. Ich billige Ihnen hiermit das Recht von mehr Lebenserfahrung in diesem Bereich zu. Aber ich glaube, letztlich sind wir uns doch - fast - einig: Den eigenen Tod, das eigene Leben, werden wir erst verstehen, wenn wir ihm begegnen.
Ich habe Sie ja auch nicht des esoterischen Schwachsinns bezichtigt. Ich ärgere mich bloss über Platitüden, die die Leute zu solchen Fragen gern von sich geben. Und ich bleibe dabei: Konfrontiert mit der Diagnose "Krebs" wird kein Mensch zur Tür hinausrennen und sofort ein "richtiges Leben" beginnen. Und ich stellte fest: Mein Leben im Angesicht existenzieller Bedrohungen sieht anders aus als Ihres. Aber ich glaube, das ist mein gutes Recht.
Im übrigen bin ich sicher, dass Sie teilweise Recht haben: Bestimmt verändert ein Besuch in einem Moskauer Krankenhaus kurz nach Tschernobyl die Beziehung zum Tod nachhaltig. Schon Ihre kurze Schilderung hier finde ich tief erschütternd. Ich billige Ihnen hiermit das Recht von mehr Lebenserfahrung in diesem Bereich zu. Aber ich glaube, letztlich sind wir uns doch - fast - einig: Den eigenen Tod, das eigene Leben, werden wir erst verstehen, wenn wir ihm begegnen.
Ich habe Sie ja auch nicht des esoterischen Schwachsinns bezichtigt. Ich ärgere mich bloss über Platitüden, die die Leute zu solchen Fragen gern von sich geben. Und ich bleibe dabei: Konfrontiert mit der Diagnose "Krebs" wird kein Mensch zur Tür hinausrennen und sofort ein "richtiges Leben" beginnen. Und ich stellte fest: Mein Leben im Angesicht existenzieller Bedrohungen sieht anders aus als Ihres. Aber ich glaube, das ist mein gutes Recht.
diefrogg - 2. Okt, 13:35
@creature
Hier eine umfassende und meines Wissens einigermassen allgemeingülte Definition des Begriffs "esoterisch". Für meinen Gebrauch des Begriffs ist vor allem dieser Satz von Bedeutung: "Ein auffälliges Merkmal bei Esoterikern ist außerdem der unreflektierte Gebrauch von Wörtern und Begriffen, die aus anderen Wissensgebieten entlehnt werden, häufig aus den Naturwissenschaften. "
steppenhund - 2. Okt, 14:09
@diefrogg
In zwei Dingen sind wir uns absolut einig:
1) die Platitüden und die damit verbunden Lebensberatungsbücher sind ein Holler. (Wienerisch umgangssprachlich für Blödsinn)
2) Ihre Darstellung, dass man zuerst einmal "niederprackt" (total nieder geschlagen) ist und nicht sofort mit der Lebensplanung x+1 bis x+90 beginnt, halte ich ebenfalls für sehr nachvollziehbar. Wie lange die Erholzeit vom Schock benötigt, ist wahrscheinlich von Mensch zu Mensch verschieden.
Das mit den Gedankenspielen sehe ich anders als sie. Vielleicht können ein paar Beispiele den Unterschied beleuchten.
Es geht doch in erster Linie einmal um die Schockbewältigung. Denn Sterben müssen wir sowieso, aber jetzt erfahren wir, wann. (Im Übrigen schützt eine Diagnose von 3 Monaten Lebenszeit nicht davor, dass wir schon morgen bei einem Autounfall ums Leben kommen. Das ist eine der wesentlichen Lücken in jeder "gescheiten Fragen", was wäre wenn.) Es gibt todgeweihte Menschen, die Krebs haben und trotzdem eine Stütze für ihre Angehörigen sind. Die Angehörigen können sich schwer abfinden als die Kranken selbst, die einen friedlichen Verabschiedungsprozess vorgenommen haben.
Also gehe ich davon aus, dass eine Chance besteht, die Todesfurcht zu bewältigen. Dafür gibt es Beispiele. Aber zuerst werde ich schockiert sein. Es geht jetzt also darum, wie ich die Zeit des Schocks minimiere.
Jetzt wird Ihnen Kübler-Ross ja sicherlich ein Begriff sein.
http://www.pflegewiki.de/wiki/Sterbephasen_nach_K%C3%BCbler_Ross
Die Untersuchungen mit Sterbepatienten gehen sicher über esoterische Spekulationen hinaus. Was noch viel mehr zählt für mich, ist die Übertrragbarkeit der Phasen für andere Lebensumstände. (Scheidung, Trennung, Verlust eines geliebten Menschen - und - sehr interessant auch Organisationsveränderungen in großen Firmen)
In manchen Fällen wie bei Tod, Trennung und auch den sehr profanen Organisationsveränderungen spricht man von Zeiträumen von 2 Jahren, die nicht unterschritten werden können. (Das bewusste Trauerjahr spielt hier sicher auch eine Rolle auf der Basis gelernter Erfahrungen.)
Jetzt wird offensichtlich, dass die Dreimonate-Ankündigung hier "tödlich" ist. In drei Monaten kann man normalerweise nicht das Stadium der "bewussten Annahme" erreichen, geschweige denn die "verklärte Annahme".
Man muss also diesen Zeitlauf beschleunigen. Das geht m.E. nur durch wiederholtes Durchspielen im Hirn. Das funktioniert bei Kampfsportarten, das funktioniert beim Klavierspielen. Bei letzterem kann ich aus Erfahrung sagen, dass die Verbindung von Zeit und Bewusstsein auf andere Weise funktioniert als normal. Man spielt bei schwierigen Stücken schneller als man denken kann. Und spielen ist ja nicht rein mechanisch, dabei empfinde ich ja auch, dabei versuche ich Emotionen zu transportieren.
Im Prinzip machen Sie ja gerade dasselbe. Sie stellen sich vor, wie es ist aufgrund einer gemachten Erfahrung und sie beziehen die Möglichkeit in ihren aktiven Erwartungsschatz ein.
Ich gebe Ihnen noch in einem dritten Punkt recht: in dem Moment, wo das reale Geschehen zutrifft, sieht alles ganz anders aus.
Und jetzt - so glaube ich wenigstens - muss man sehr rasch reagieren können und wieder in gewohnte Bahnen lenken. Ich glaube nicht, dass das bei der Todesankündigung anders funktioniert als bei anderen Dingen, bei denen eine Welt einstürzt. Die drei Monate sind die harte Vorgabe. An die habe ich mich gehalten, als ich meine Vorstellungen schrieb. Ich glaube nämlich nicht, dass ich in drei Monaten noch etwas Neues sagen könnte.
Da existiert leider ein Unterschied zu Antoine Laurent de Lavoisier, (einer der berühmtesten Chemiker) der angeblich in der Nacht vor seiner Hinrichtung auf der Guillotine noch seine wesentlichen Erkenntnisse zusammen schrieb.
1) die Platitüden und die damit verbunden Lebensberatungsbücher sind ein Holler. (Wienerisch umgangssprachlich für Blödsinn)
2) Ihre Darstellung, dass man zuerst einmal "niederprackt" (total nieder geschlagen) ist und nicht sofort mit der Lebensplanung x+1 bis x+90 beginnt, halte ich ebenfalls für sehr nachvollziehbar. Wie lange die Erholzeit vom Schock benötigt, ist wahrscheinlich von Mensch zu Mensch verschieden.
Das mit den Gedankenspielen sehe ich anders als sie. Vielleicht können ein paar Beispiele den Unterschied beleuchten.
Es geht doch in erster Linie einmal um die Schockbewältigung. Denn Sterben müssen wir sowieso, aber jetzt erfahren wir, wann. (Im Übrigen schützt eine Diagnose von 3 Monaten Lebenszeit nicht davor, dass wir schon morgen bei einem Autounfall ums Leben kommen. Das ist eine der wesentlichen Lücken in jeder "gescheiten Fragen", was wäre wenn.) Es gibt todgeweihte Menschen, die Krebs haben und trotzdem eine Stütze für ihre Angehörigen sind. Die Angehörigen können sich schwer abfinden als die Kranken selbst, die einen friedlichen Verabschiedungsprozess vorgenommen haben.
Also gehe ich davon aus, dass eine Chance besteht, die Todesfurcht zu bewältigen. Dafür gibt es Beispiele. Aber zuerst werde ich schockiert sein. Es geht jetzt also darum, wie ich die Zeit des Schocks minimiere.
Jetzt wird Ihnen Kübler-Ross ja sicherlich ein Begriff sein.
http://www.pflegewiki.de/wiki/Sterbephasen_nach_K%C3%BCbler_Ross
Die Untersuchungen mit Sterbepatienten gehen sicher über esoterische Spekulationen hinaus. Was noch viel mehr zählt für mich, ist die Übertrragbarkeit der Phasen für andere Lebensumstände. (Scheidung, Trennung, Verlust eines geliebten Menschen - und - sehr interessant auch Organisationsveränderungen in großen Firmen)
In manchen Fällen wie bei Tod, Trennung und auch den sehr profanen Organisationsveränderungen spricht man von Zeiträumen von 2 Jahren, die nicht unterschritten werden können. (Das bewusste Trauerjahr spielt hier sicher auch eine Rolle auf der Basis gelernter Erfahrungen.)
Jetzt wird offensichtlich, dass die Dreimonate-Ankündigung hier "tödlich" ist. In drei Monaten kann man normalerweise nicht das Stadium der "bewussten Annahme" erreichen, geschweige denn die "verklärte Annahme".
Man muss also diesen Zeitlauf beschleunigen. Das geht m.E. nur durch wiederholtes Durchspielen im Hirn. Das funktioniert bei Kampfsportarten, das funktioniert beim Klavierspielen. Bei letzterem kann ich aus Erfahrung sagen, dass die Verbindung von Zeit und Bewusstsein auf andere Weise funktioniert als normal. Man spielt bei schwierigen Stücken schneller als man denken kann. Und spielen ist ja nicht rein mechanisch, dabei empfinde ich ja auch, dabei versuche ich Emotionen zu transportieren.
Im Prinzip machen Sie ja gerade dasselbe. Sie stellen sich vor, wie es ist aufgrund einer gemachten Erfahrung und sie beziehen die Möglichkeit in ihren aktiven Erwartungsschatz ein.
Ich gebe Ihnen noch in einem dritten Punkt recht: in dem Moment, wo das reale Geschehen zutrifft, sieht alles ganz anders aus.
Und jetzt - so glaube ich wenigstens - muss man sehr rasch reagieren können und wieder in gewohnte Bahnen lenken. Ich glaube nicht, dass das bei der Todesankündigung anders funktioniert als bei anderen Dingen, bei denen eine Welt einstürzt. Die drei Monate sind die harte Vorgabe. An die habe ich mich gehalten, als ich meine Vorstellungen schrieb. Ich glaube nämlich nicht, dass ich in drei Monaten noch etwas Neues sagen könnte.
Da existiert leider ein Unterschied zu Antoine Laurent de Lavoisier, (einer der berühmtesten Chemiker) der angeblich in der Nacht vor seiner Hinrichtung auf der Guillotine noch seine wesentlichen Erkenntnisse zusammen schrieb.
diefrogg - 2. Okt, 14:24
Erst mal @alle, die zu...
meinem letzten Eintrag Kommentare geschrieben haben: Ich glaube, es war etwas unbedacht von mir, den Begriff "esoterischer Schwachsinn" einfach so in die Runde zu werfen! Ich wusste wohl, dass einige von Euch sich betroffen fühlen würden. Ich bitte um Entschuldigung! Im Grunde habe ich mich ja sehr gefreut, dass so viele an der Diskussion teilgenommen haben. Nur: Mir schien die Versuchsanlage, die ich selber gestellt hatte, schon kurz nach dem Schreiben vollkommen schwachsinnig. Und natürlich hatte ich einen gewissen Vorsprung, weil ich schon eine Weile Zeit hatte, über die Frage nachzudenken. Also schienen mir die Antworten so... irgendwie... unzulänglich.
Aber ich habe sie nochmals gelesen, und beim Licht des sonnigen Tages besehen, sehen sie ein wenig anders aus und freuen mich durchaus.
@ herrn steppenhund: Antwort folgt, sobald ich hier in Frogg Hall gestaubsaugt und den Kübler-Ross-Link gründlich gelesen habe.
Aber ich habe sie nochmals gelesen, und beim Licht des sonnigen Tages besehen, sehen sie ein wenig anders aus und freuen mich durchaus.
@ herrn steppenhund: Antwort folgt, sobald ich hier in Frogg Hall gestaubsaugt und den Kübler-Ross-Link gründlich gelesen habe.
diefrogg - 2. Okt, 16:11
@steppenhund:
Hoch interessanter Link! Besten Dank. Das erklärt mir grad ein paar Dinge, die mir letzten Herbst passiert sind. Das hier zum Beispiel. Ich bin auch froh, dass wir uns in den Grundgedanken eigentlich einig sind. Etwas misstrauisch stimmt mich lediglich die Idee, diesen Prozess der Angst und des Akzeptierens zu "minimieren", wie Sie es ausdrücken. Das klingt mir ein bisschen zu leistungsorientiert, zu männlich, zu sehr nach "ich muss über der Sache stehen".
Den Prozess des Vorausdenkens wie sie ihn am Beispiel der Musik zeigen, kenne ich auch, von viel brachialeren Beschäftigungen: vom Auto fahren und von Feuer-Übungen im Behindertenheim in England. Man "übt" einen Vorgang, indem man ihn zunächst durchdenkt, dann, teils auch übungshalber durchexerziert. Das kann schwere Unfälle verhindern, hilft in mancher Lebenslage und ist in der Musik bestimmt diffizil, reizvoll und interessant zu beobachten.
Aber es widerstrebt mir etwas, bei emotionalen Prozessen eine Effizienz-Steigerung anzustreben. Da fürchte ich zu sehr, dass etwas verloren gehen könnte. Persönlich ziehe ich da den Weg der Meditation vor: Gefühle akzeptieren, wie sie sind. Und darauf vertrauen, dass alles "irgendwie richtig" herauskommen wird.
Den Prozess des Vorausdenkens wie sie ihn am Beispiel der Musik zeigen, kenne ich auch, von viel brachialeren Beschäftigungen: vom Auto fahren und von Feuer-Übungen im Behindertenheim in England. Man "übt" einen Vorgang, indem man ihn zunächst durchdenkt, dann, teils auch übungshalber durchexerziert. Das kann schwere Unfälle verhindern, hilft in mancher Lebenslage und ist in der Musik bestimmt diffizil, reizvoll und interessant zu beobachten.
Aber es widerstrebt mir etwas, bei emotionalen Prozessen eine Effizienz-Steigerung anzustreben. Da fürchte ich zu sehr, dass etwas verloren gehen könnte. Persönlich ziehe ich da den Weg der Meditation vor: Gefühle akzeptieren, wie sie sind. Und darauf vertrauen, dass alles "irgendwie richtig" herauskommen wird.
steppenhund - 2. Okt, 18:01
Weil Sie das Moskau-Beispiel speziell in Ihrer Antwort erwähnt haben, stelle ich für kurze Zeit eine kleine Geschichte darüber in mein Blog.
http://steppenhund.twoday.net/stories/referenz/
http://steppenhund.twoday.net/stories/referenz/
Walter B - 3. Okt, 21:49
Vor einiger Zeit stand ich vor einer Operation, die für mich dasselbe bedeutete, als stünde ich vor dem Tod. Aus welchen Gründen auch immer: ich konnte ich mich damit einverstanden erklären. Die paar Tage, die bis zur Operation folgten, waren die intensivsten meines Lebens, ohne dass – von aussen betrachtet – besonders viel passierte. Im Gegenteil: ich wartete mehr oder weniger auf die Operation. Doch viele Sinneseindrücke waren deutlich stärker. Grün war nicht mehr einfach nur Grün, sondern ein "richtiges", beeindruckendes Grün. Jede Begegnung hatte ein besonderes Gewicht – nicht im Sinne, dass sie ausserordentlich bedeutsam war; vielmehr berührte sie mich in einer Art, wie ich es sonst nicht kannte. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass die Operation relativ harmlos ausging und somit die Todesnähe, in der ich mich befunden hatte, eigentlich eingebildet, reine Vorstellung war. Trotzdem hatte ich – nochmals – das Leben geschenkt bekommen. Auch das kann ganz schön beflügelnd sein ...
Ich denke nicht, dass das Wissen um den nahen Tod, den Betroffenen quasi automatisch zu einem besseren Menschen macht, ihn zu einer Art Umkehr drängt, wobei auch das natürlich je nach Charakter und Schicksal nicht ausgeschlossen ist. Ganz bestimmt aber macht uns der nahe Tod wesentlicher. Was das für den einzelnen heisst und bedeutet, ist aber kaum abzuschätzen. Der Tod eines Menschen ist vielleicht auch etwas so Individuelles, Intimes, wie es seine Geburt ist, und berührt Welten, die unserem Alltagsbewusstsein ziemlich fern sind.
Danke, Frau Frogg, fürs Aufwerfen des Themas! Es ist wichtig, sich schon im prallen Leben mit dem Tod auseinanderzusetzen. Entgegen landläufiger Meinung beeinträchtigt dies das Leben nicht, sondern belebt es.
So und nun höre ich mit Predigen auf. ;-)
Ich denke nicht, dass das Wissen um den nahen Tod, den Betroffenen quasi automatisch zu einem besseren Menschen macht, ihn zu einer Art Umkehr drängt, wobei auch das natürlich je nach Charakter und Schicksal nicht ausgeschlossen ist. Ganz bestimmt aber macht uns der nahe Tod wesentlicher. Was das für den einzelnen heisst und bedeutet, ist aber kaum abzuschätzen. Der Tod eines Menschen ist vielleicht auch etwas so Individuelles, Intimes, wie es seine Geburt ist, und berührt Welten, die unserem Alltagsbewusstsein ziemlich fern sind.
Danke, Frau Frogg, fürs Aufwerfen des Themas! Es ist wichtig, sich schon im prallen Leben mit dem Tod auseinanderzusetzen. Entgegen landläufiger Meinung beeinträchtigt dies das Leben nicht, sondern belebt es.
So und nun höre ich mit Predigen auf. ;-)
diefrogg - 4. Okt, 19:26
Dieses wahrscheinlich...
ähnlich starkes Grün-Erlebnis hatte ich, glaube ich, am Tag, bevor meine Grossmutter zum Sterben ins Pflegeheim kam. Jedenfalls glaube ich nachvollziehen zu können, was Du meinst. Aber mir schien dieses "geschenkte" Erlebnis auch einen geradezu sarkastischen Beigeschmack zu haben. Das Leben ist schön. Und da geht sie hin und stirbt, dachte ich.
Vielleicht hast Du eine Art von Frieden mit dem Leben gefunden, um den ich noch ringe.
Vielleicht hast Du eine Art von Frieden mit dem Leben gefunden, um den ich noch ringe.
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