Gutes Essen, grosse Geschichte
Für den Weg vom Bahnhof Sempach-Neuenkirch ins mittelalterliche Städtchen wählte ich eine hübsche, aber ineffiziente Route: Ich ging dem Bahndamm und dann dem Seeufer entlang. Das ist gleichzeitig der offizielle Wanderweg. Reine Marschzeit: 55 Minuten. Die Handelsreisenden des Mittelalters hätten über einen solchen Spaziergang wohl den Kopf geschüttelt. Sie waren beladen mit Wein und Seide aus dem Süden oder Geschirr und Wolle aus dem Norden. Sie hätten einen direkteren Weg gewählt.
Für mich hatte diese Wahl den Vorteil, dass ich genau zur Mittagszeit das mittelalterliche Städtchen betrat. Er ist voller hübscher Gaststätten. Besucher mit mittlerem Budget sollten die Krone oder den Ochsen aufsuchen. Beide sind nicht schwierig zu finden: Die "Krone" liegt nahe beim Südtor. Der "Ochsen" ist auf diesem Bild vom Nordtor links zu sehen.
Beide liegen an der historischen Gotthard-Strasse, die im Mittelalter mitten durch die Stadt führte.
In beiden sollte man, nein, nicht Schwein, sondern Fisch essen. Die "Krone" hat mehr Cachet als der "Ochsen". Sie ist aber dienstags geschlossen. So verschlug es mich wieder mal in den "Ochsen". Der Balchen Zuger Art schmeckt dort ganz vorzüglich.
Danach konnte ich mich gestärkt der grossen Geschichte von Sempach stellen - wobei ich die Schlacht von Sempach beiseite liess. Wer mehr darüber wissen möchte, liest die wunderbar unheroische Schilderung von Robert Walser.
Statt dessen machte ich einen kleinen Stadtrundgang. Im Stadtkern selber scheint die Zeit irgendwann im 19. Jahrhundert stehengeblieben zu sein - während rundum fast schon erschreckend viel gebaut wird. Man munkelt, einige Besitzer von Sempacher Stadthäusern täten sich schwer mit der Kantonalen Denkmalpflege - die hier bei jedem Umbau ein Wörtchen mitredet. Ein Bauwerk geradewegs aus der Romantik scheint der Hexenturm zu sein.
Er war im Mittelalter Teil der Stadtbefestigung und gehört heute der örtlichen Theatergesellschaft.
Dann wanderte ich weiter Richtung Norden. Nach 20 Minuten erreichte ich eines meiner Lieblingsplätzchen überhaupt: St. Martin auf Kirchbühl. Mehr darüber in meinem nächsten Beitrag.
Für mich hatte diese Wahl den Vorteil, dass ich genau zur Mittagszeit das mittelalterliche Städtchen betrat. Er ist voller hübscher Gaststätten. Besucher mit mittlerem Budget sollten die Krone oder den Ochsen aufsuchen. Beide sind nicht schwierig zu finden: Die "Krone" liegt nahe beim Südtor. Der "Ochsen" ist auf diesem Bild vom Nordtor links zu sehen.
Beide liegen an der historischen Gotthard-Strasse, die im Mittelalter mitten durch die Stadt führte.
In beiden sollte man, nein, nicht Schwein, sondern Fisch essen. Die "Krone" hat mehr Cachet als der "Ochsen". Sie ist aber dienstags geschlossen. So verschlug es mich wieder mal in den "Ochsen". Der Balchen Zuger Art schmeckt dort ganz vorzüglich.
Danach konnte ich mich gestärkt der grossen Geschichte von Sempach stellen - wobei ich die Schlacht von Sempach beiseite liess. Wer mehr darüber wissen möchte, liest die wunderbar unheroische Schilderung von Robert Walser.
Statt dessen machte ich einen kleinen Stadtrundgang. Im Stadtkern selber scheint die Zeit irgendwann im 19. Jahrhundert stehengeblieben zu sein - während rundum fast schon erschreckend viel gebaut wird. Man munkelt, einige Besitzer von Sempacher Stadthäusern täten sich schwer mit der Kantonalen Denkmalpflege - die hier bei jedem Umbau ein Wörtchen mitredet. Ein Bauwerk geradewegs aus der Romantik scheint der Hexenturm zu sein.
Er war im Mittelalter Teil der Stadtbefestigung und gehört heute der örtlichen Theatergesellschaft.
Dann wanderte ich weiter Richtung Norden. Nach 20 Minuten erreichte ich eines meiner Lieblingsplätzchen überhaupt: St. Martin auf Kirchbühl. Mehr darüber in meinem nächsten Beitrag.
diefrogg - 31. Mär, 12:55
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Teufels Advokatin - 1. Apr, 11:38
Ähem...
zu den mittelalterlichen Händlern habe ich eine Einwand: Offenbar darf man sich nicht vorstellen, dass die Säumerkarawanen sich im Mittelalter geradezu durch Sempach drängten. Helmut Stalder schreibt in "Mythos Gotthard (Zürch, 2003): "Tatsächlich waren die Gütermengen am Gotthard bis weit ins 16. Jahrhundert lächerlich klein im Vergleich mit jenen, die über den Brenner, den Reschenpass, die Bündner Pässe und das südliche Rhonetal via Lyon verschoben wurden. Der Gotthard wurde in dieser Zeit vor allem als Lokalverbindung genutzt. Fritz Glauser, der ehemalige Luzerner Staatsarchivar, konnte zeigen, wie gering der Transit zu Buche schlug. Von 1493 bis 1505 betrug die jährliche Warnemenge, die als Transitgut Luzern passierte, durchschnittlich 852 Saum; ein Saum ist eine Traglast von 200 Kilogramm. Eine solche geringe Menge von rund 170 Tonnen liess sich mit einer einzigen Säumerkolonne pro Woche bewältigen." (S.60). ... Das Gros der Transporte machten aber lokale Erzeugnisse aus, Käse vor allem, die kaum aktenkundig wurden."
diefrogg - 1. Apr, 18:24
Na, wenigstens eine...
pro Woche ;) Und überhaupt: Auch mit Käse auf den Eseln wären sie wohl nicht dem See entlang gegangen!
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