1
Apr
2010

Kleines Wunder

Meine Nichte Carina (im Mai 5-jährig) entdeckt das Glück des Schreibens. Zur Zeit ist sie bei Omami zu Besuch. Die zeigte mir neulich voller Stolz eine Baguette, die in zwei Tiefkühltüten stak. Auf der einen Tüte stand in krakeliger, aber durchaus kühner Handschrift "BARISET"*:

*Hierzulande wird eine Baguette auch als "Parisette" bezeichnet. Zugegeben, die Orthografie sitzt bei Carina noch nicht ganz. Aber sie hat ja noch Zeit zum Lernen!

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punctum - 1. Apr, 14:08

Ich finde die Bezeichnung "Omami" hinreißend!

diefrogg - 1. Apr, 14:11

Tja, die muss...

von meiner Schwägerin stammen. Uns wäre so ein Wort nie eingefallen. Ein Wort, das das Wort "Oma" enthält klingt eigentlich zu Deutsch für uns und zu alt für meine Mutter (Omas stellt man sich ja weisshaarig und mit einem Chignon vor). Aber so ist das auch für mich tolerierbar.
punctum - 1. Apr, 16:27

Wenn sie im Mai erst fünf wird, ist das Schreiben nicht nur süß, sondern auch ganz beachtlich!
diefrogg - 1. Apr, 16:35

Ich weiss...

In dieser Hinsicht kommt sie nach meiner Mutter und mir. Ich habe auch schon mit fünf aus dem Busfenster immer die Ladenschilder gelesen. Aber ich glaube nicht, dass das etwas Besonderes ist. Das lässt einfach auf eine gewisse Frühreife und/oder einen bildungsnahen Familienhintergrund schliessen, denke ich. Mein Göttibub Tim (auch 5) schreibt mir übrigens schon richtige Osterkärtchen per Mail. So herzig! Da hilft die Mama, glaube ich, noch ein bisschen mit. Aber schreiben tut der auch schon.
la-mamma - 1. Apr, 14:25

nie wieder schreiben sie

so entzückend wie bei den ersten kühnen phonetischen versuchen, find ich!

diefrogg - 1. Apr, 16:14

Oh Carina...

wird noch viele lesenswerte Dinge schreiben. Sie ist schliesslich meine Nichte ;) Aber das hat mich wirklich entzückt, ich muss es gestehen! Das war eine Geste der Eroberung. Wunderschön.
diefrogg - 3. Apr, 19:13

Dank diesen Kommentar...

habe ich jetzt begriffen, warum es genau diese ersten Schreibversuche sind, die uns so rühren: Sie sind zugleich komisch (weil auf so hilflose Art misslungen) und grossartig, weil sie Zeugnis dieser ungeheuer heroischen Versuche sind, die Dinge unter Kontrolle zu bekommen, die jeder Mensch machen muss.
veronikaha - 1. Apr, 23:02

..was die Hilfe betrifft..

so muss doch die förderwütige Frau Mama gleich klarstellen (hihi, hast du vermutet, oder?)... da geht es vor allem darum, erst die Tastatur umzustellen und dann bei den nicht in einem Buchstaben fassbaren Lauten ("Mama, wie geht der TSCH!?") mitzutippen. Ansonsten würde Tim drauf beharren, dass er jetzt selber schreiben kann. Beide Kinder haben bei uns aus eigenem Interesse früher lautgetreu getippt als detailliert gezeichnet und geschrieben mit Papier und Stift. Was ich bedauere für die allgemeine Entwicklung (sie holen es nach, wenn auch sicher nicht sehr virtuos), für den Leselernprozess war es wunderbar, der ging wie von Zauberhand...
"Bariset" - ein ganzes Gedicht in einem Wort! Wir hören dadurch auch wieder wie wir sprechen.

diefrogg - 2. Apr, 11:37

KEINESFALLS...

wollte ich die Fähigkeiten von Tim herabwürdigen!!! Es ist mir nicht entgangen, dass Deine beiden Kinder sehr früh das Schreiben entdeckt haben! Aber dieses "BARISET" war eines jener Wörter und Geschichten, die ich einfach festhalten musste.
A propos "sich sprechen hören": Als ich den Eintrag schrieb, behandalte ich "Baguette" zunächst als neutrum ("das Baguete", wie wir auf Schweizerdeutsch sagen). Erst dann fiel mir ein, dass ich auch Leser aus dem grösseren deutschen Sprachraum habe und man auf deutsch "die Baguette" sagt (was sowieso näher beim französischen Original ist). Nachher hörte mein geistiges Ohr die ganze Zeit meine sehr gebildete deutsche Freundin Helga, die mir vorspricht, wie man "die Baguette" ausspricht und betont.
turntable - 1. Apr, 23:08

bis sie in die schule kommt, gibt es zwischenzeitlich wieder eine rechtschreibreform und dann schreibt man es womöglich in dieser weise;-)
grüße

diefrogg - 2. Apr, 11:38

:)))

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