20
Mrz
2010

Gegen Selbstmitleid

Ja, ich geb's zu: Ich habe mich in den letzten Wochen dem Selbstmitleid anheim fallen lassen. Bei Frau Nachtschwester habe ich Medizin dagegen gefunden.

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jueb - 20. Mär, 09:23

ist uns allen...
nicht fremd, Frau Frogg, Selbstmitleid. Es ödet uns an, doch wenn es hochkommt, lässt es sich bisweilen nicht mehr rechtzeitig..... ohrfeigen.

diefrogg - 20. Mär, 09:29

Muss man...

es ohrfeigen? Ich frage, weil: Eben habe ich gesehen, dass Sie ein Experte für die Freuden schlechten Benehmens sind. Bestimmt wissen Sie auch Bescheid über den Umgang mit unschicklichen Gemütszuständen.
jueb - 20. Mär, 10:52

Sie haben....
Recht. ES zu ohrfeigen würde einerseits von schlechtem Benehmen zeugen (womöglich), andererseits muss ich sagen, ist man in Momenten tief versumpften Selbstmitleids zu solch einer aggressiven Handgreiflichkeit überhaupt nicht imstande. Vielleicht sollte sich dann ein Außenstehender um unser Selbstmitleid kümmern...

diefrogg - 20. Mär, 11:34

Ich kenne zwei...

Vorgehensweisen: Manchmal hätschle ich mein Selbstmitleid ein bisschen, lasse es traurig in den Abendhimmel blicken, mummle es in eine warme Decke, setze mich vor den Fernseher und warte, bis es einschläft. Manchmal gebe ich ihm Medizin von der Nachtschwester und sage ganz streng zu ihm: "Du hast keinen Grund zu maulen. Es gibt Millionen, die schlimmer dran sind als Du!" Beides tut gut. Die Schwierikeit ist: Manchmal weiss ich nicht, welche Vorgehensweise gerade die bessere ist.
jueb - 20. Mär, 11:54

Diese beiden Strategien kenne ich auch. Früher half ein Friseurbesuch oder ein Buchkauf :-) Aber diese Zeiten sind ... vorbei??!!

diefrogg - 20. Mär, 13:13

Nein, konsumieren...

wars irgendwie nie bei mir. Aber herumtelefonieren hilft manchmal. Gute Freunde anrufen und den halben Abend über den neuesten Film oder sowas quatschen.
jueb - 20. Mär, 13:17

Doch, ich erinnere mich.... Früher half manchmal ein Kneipenbesuch, wichtig war aber, wo ich saß (Barkeeper im Blick) und es darf nicht zu voll sein und nicht zu leer und nicht zu laut und nicht zu leise und es mussten unbedingt auch Einzelne (und nicht nur Paare und schlimmer: Gruppen) an den Tischen sitzen.

diefrogg - 20. Mär, 14:45

Ja, Kneipenbesuche,...

das tut gut! Das habe ich zwar eigentlich immer nur gemacht, wenn ich ohnehin mit jemandem verabredet war. Sonst lief ich Gefahr, dass ich niemanden zum Reden traf. Und das war dann ein echtes Rezept für Desaster. Wenn hingegen jemand da war, kams ganz drauf an, wie sich das Zusammensein mit dem Gegenüber entwickelte. Auch hilfreich (manchmal): Putzen. Die Bewegung macht zufrieden, und nachher hat man eine saubere Wohnung. Das mache ich jetzt gleich.
jueb - 20. Mär, 14:58

Ja, Putzen.... Ich mach's ohne Gerätschaften. Bin dann auf allen Vieren (ohne Witz) und wische wie ein Blöder. Das ist wie Buße tun. Echt.

diefrogg - 20. Mär, 15:18

Ich putze so den Boden...

in meinem Badezimmer. Weil ich da unter unseren Lavabo-Kasten mit keinem Werkzeug hinkomme. Ich finde mich dann immer ganz schön sportlich und frage mich, wie ich das mit 70 mache. Aber wahrscheinlich sollte man sich über solche Dinge keine Gedanken machen. Busse tun? Nein: Ich verrichte Frauenarbeit, denke ich dann.

Ups: Jetzt habe ich doch nicht geputzt, sondern mich von ein paar YouTube-Videos ablenken lassen. Blur: "Tender". Naja, macht nichts. Putzen kann ich auch noch, wenn ich nichts mehr höre. YouTube-Videos nur noch mit Untertiteln.
jueb - 21. Mär, 10:06

Buße??!! Das ist das Katholische in mir. Obwohl ich letzte Woche endlich ausgetreten bin. Witzig: Die Kirchensteuerstelle lag direkt neben der Hundesteuerstelle. Damit nicht genug, der Beamte, der meine "Kündigung" entgegen nahm hieß Herr Mönch...

diefrogg - 21. Mär, 10:54

Gute Sache, das mit...

der Busse, pardon Bu... (würde hier gern Busse mit einem scharfen "s" schreiben, um es hnen nachzutun. Aber ich finde es nicht auf meiner Tastatur. Dafür $ und £. Da sieht man, wonach uns Schweizern der Sinn steht - Geld statt Dichter- und Denkertum. Da ist es doch gut, dass ich wenigstens katholisch geblieben bin. Ich werde das Bodenputzen hinfort als Buss-Übung für helvetische Geldgier betrachen ;).
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