8
Dez
2008

Hühnerfleisch

Am Samstag habe ich zwei hübsche Pouletbrüstchen gekauft. Für Sonntag.
Am Sonntag früh habe ich diese Story gelesen.
"Pah!" sagte sich die Frogg, "Ich habe seit August drei- oder viermal Hühnerfleisch gegessen, und mir war danach vögeliwohl. Mein Sonntagspoulet lasse ich mir nicht verderben!"
Es gab gestern also doch Sonntagspoulet im Hause Frogg. Schön knusprig gebraten. Köstlich wars!
Doch danach rumpelte mir der Magen. Tüchtig.
Muss ein Anfall von Hypochondrie gewesen sein.

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https://froggblog.twoday.net/stories/5373326/modTrackback

nanou - 8. Dez, 12:29

STÄNDIG kann man sowas lesen oder hören - es wechseln eigentlich nur noch die Namen der Lebensmittel, die in eine Meldung oder einen kleinen Skandal verwickelt sind. Doch irgendetwas MUSS der Mensch ja zu sich nehmen. Auf dem Heimweg vom Doc kaufte ich vorhin ein paar Lebensmittel im Bio-Supermarkt ein und hörte anschließend im Radio eine Meldung über vergammeltes Fleisch aus Irland, das in Europa bereits in verschiedenen Ländern zu Problemen geführt habe. ( Zunächst nur Schweinefleisch, doch das Futter erhielten auch Rinder... es sei also mit einer Ausweitung zu rechnen...) Man solle vorsorglich demnächst darauf verzichten. Gut - mach ich. Fleisch ist mir vom regionalen Erzeuger sowieso am liebsten. Und wie sehen Sie das?

diefrogg - 8. Dez, 12:52

Nun, das mit dem Essen...

ist bei mir sowieso ziemlich kompliziert: wegen meines Ohrenleidens. Früher habe ich nach strengen Diätvorschriften gelebt, wegen meines Ohrenleidens. Das hat mir gut getan, ehrlich. Ganz sicher esse ich kein Schweinefleisch mehr. Dafür gelegentlich eben Poulet- oder Rindfleisch. Ich kaufe dann eigentlich nur Schweizer Fleisch, an guten Tagen Naturaplan (Coop-Öko).
steppenhund - 8. Dez, 13:07

Die Story habe ich gelesen. Anscheinend essen in der Schweiz weniger als 1Promille Hühnerfleisch oder der Umstand ist wesentlich, dass Campylobacter bei gut durchbratenem Huhn keinen Schaden mehr anrichten kann.
In dem Artikel strotzt es vor statistischen Prozentzahlen, die vollkommen unkontempliert auf die LeserInnen geworfen werden, wozu dann noch ein paar absolute Zahlen hinzugemischt werden, um der Sache Echtheitsanspruch zu verleihen.
Das ist die Art von Journalismus, welche ich auf den Tod nicht leiden kann.
Und es ist diese Art von Journalismus, der uns LeserInnen abstumpft gegen Zahlen, gegen Mathematik, gegen Statistik UND ... gegen den gesunden Menschenverstand.
Bestimmte Missstände in der Finanzwirtschaft könnte man nämlich auch durchschauen, wenn man eine Spur genauer hinter die kolportierten Zahlen schaut.
Die Schweiz ist da keinesfalls außen vor, wenn ich mir so die Nachrichten über die UBS, die Credit Suisse oder die Züricher Kantonalbank ansehe.

diefrogg - 8. Dez, 13:38

Tatsächlich...

lassen die Zahlen Fragen offen. Etwas in der Art ist mir auch durch den Kopf gegangen. Deshalb habe ich das Huhn ja überhaupt gegessen. Aber glauben Sie mir: Noch selten habe ich nach dem Essen die Küche so gründlich gereinigt wie gestern. Irgendwo stand nämlich noch, jüngere Leute bekämen eher Campylobakter-Erkrankungen, weil sie es mit der Küchenhygiene weniger genau nähmen. Doch auch das lässt Fragen offen. Zum Beispiel: Was geschieht mit den Bakterien im Putzlappen? Man müsste den Putzlappen mit Handschuhen anfassen, den Putzlappen entsorgen, dann die Plastikhandschuhe wegwerfen und sich dann die Hände waschen.

Was diese Art von Journalismus betrifft: Es gäbe eine Menge zu sagen darüber, wie er entsteht. Aber damit fange ich besser nicht an.
acqua - 8. Dez, 20:14

Wir gehören also noch immer zu den jüngeren Leuten.
q. e. d.
diefrogg - 8. Dez, 23:38

Du statistisch betrachtet...

sowieso. Ich bleibe dank meinen Putzgewohnheiten jung...
acqua - 9. Dez, 09:26

Genau: Das Putzen hält uns jung.
Oder so.
la-mamma - 8. Dez, 14:21

irgendwie scheinen sie die regel,

dass man beim essen nur übers essen reden sollte, ein wenig zu weit ausgelegt zu haben;-)

diefrogg - 8. Dez, 15:38

Oh, diese Regel...

habe ich gar nicht gekannt. Klingt aber interessant... Ich werde sie mal ausprobieren, wenn wir Besuch haben. Ich glaube, man muss sie sehr weit auslegen, damit man bei so einem Essen auch eine anständige Konversation hinbekommt. So unter dem Motto: X: Oh, neulich waren wir bei X und Y essen. Derweil wir Moules schlemmten, haben wir stundenlang über ihre Reise nach Frankreich gesprochen. Weisst Du, dieser Sarkozy... Gottseidank haben sie wenigstens in Amerika jetzt einen Amerikanischen Präsidenten, der Hoffnung auf etwas besseres macht!
Y: Ich frage mich allerdings, ob er wirklich bald aus dem Irak abzieht. Ich meine... Ich frage mich, ob er noch dort ist, wenn wir das nächste Mal Moules zu uns nehmen!
steppenhund - 8. Dez, 21:01

Die Regel kannte ich von meinem Elternhaus auch.
Und sie ist sehr leicht einsehbar. Ein Streit über politische Themen macht das beste Essen kaputt.
Möglich sind aber auch Themen über Einladungen von Freunden zum Essen:)
diefrogg - 8. Dez, 23:37

Das klingt für mich...

richtig österreichisch. Bei uns zu Hause hiess es jeweils bloss: "Redet beim Essen mit den Grosseltern ja nicht über den Blocher!" Ansonsten durften wir uns lustvoll Messer und Gabel schwingend streiten.
trox - 8. Dez, 22:29

im ausland...

...so dem bericht zu entnehmen, ist es schlimmer, als im inland. und das ist immer so. interessanterweise jedoch ist das mit jedem ausland so, unabhängig vom aktuellen inland. jedenfalls war das so in jedem inland, das ich bis jetzt getroffen habe. wie das wohl kommt?

diefrogg - 8. Dez, 23:35

Jaja, das kann ich nur ...

bestätigen. Das war schon bei Tschernobyl so. Ich war damals in England. Dort hiess es in der Zeitung, eine radioaktive Wolke hänge über der Schweiz. Natürlich rief ich sofort zu Hause an, wo man mir sagte: Nein, nein, die radioaktive Wolke hänge im Fall über England.
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