Astronomisch
Man kann der Finanzkrise auch Positives abgewinnen. Die Frogg zum Beispiel erweitert dieser Tage ihren Horizont in der Welt der Zahlen. Bislang reichte ihr geistiges Fassungsvermögen gerade mal für eine Million
(1 000 000). Von da an aufwärts wirds ja mit den Nullen allmählich unübersichtlich. "Mehr musst Du gar nicht wissen", sagte sie sich in jungen Jahren und damit basta.
Aber jetzt, mit der Finanzkrise, lernt die Frogg verwundert neue Zahlen. Und Dinge wie:
1 englische Billion ist 1 deutsche Milliarde (1 000 000 000).
1 deutsche Billion ist 1 englische Trillion (1 000 000 000 000).
Sowas muss sie jetzt wissen, weil es bei der Bearbeitung von Agenturtexten zum Stolperstein werden kann.
Frage an Schülerin Frogg: "Wie viel sind 1000 Milliarden Dollar?" So viel haben die Wertpapierabschreibungen weltweit laut TagesAnzeiger von heute bislang gekostet.
"1000 Milliarden Dollar???" Die Frogg denkt nach, vor ihrem geistigen Auge tanzen die Nullen.
"Eine Billion Dollar", sagt sie schliesslich. Und dann, als die Nullen nochmals ein Weilchen getanzt sind: "Oder 1,1 Billionen Franken. Hmmm. Im allgemeinen nimmt man an, dass die gesamten Lohnkosten für eine Schweizer Durchschnitts-Arbeitskraft etwa 100 000 Franken jährlich betragen. Mit so viel Geld könnte man also 11 Millionen Schweizer Arbeitskräfte ein Jahr lang bezahlen. Oder jetzt eben nicht mehr... Das ist ja unglaublich...!"
(1 000 000). Von da an aufwärts wirds ja mit den Nullen allmählich unübersichtlich. "Mehr musst Du gar nicht wissen", sagte sie sich in jungen Jahren und damit basta.
Aber jetzt, mit der Finanzkrise, lernt die Frogg verwundert neue Zahlen. Und Dinge wie:
1 englische Billion ist 1 deutsche Milliarde (1 000 000 000).
1 deutsche Billion ist 1 englische Trillion (1 000 000 000 000).
Sowas muss sie jetzt wissen, weil es bei der Bearbeitung von Agenturtexten zum Stolperstein werden kann.
Frage an Schülerin Frogg: "Wie viel sind 1000 Milliarden Dollar?" So viel haben die Wertpapierabschreibungen weltweit laut TagesAnzeiger von heute bislang gekostet.
"1000 Milliarden Dollar???" Die Frogg denkt nach, vor ihrem geistigen Auge tanzen die Nullen.
"Eine Billion Dollar", sagt sie schliesslich. Und dann, als die Nullen nochmals ein Weilchen getanzt sind: "Oder 1,1 Billionen Franken. Hmmm. Im allgemeinen nimmt man an, dass die gesamten Lohnkosten für eine Schweizer Durchschnitts-Arbeitskraft etwa 100 000 Franken jährlich betragen. Mit so viel Geld könnte man also 11 Millionen Schweizer Arbeitskräfte ein Jahr lang bezahlen. Oder jetzt eben nicht mehr... Das ist ja unglaublich...!"
diefrogg - 11. Okt, 15:28
14 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
steppenhund - 11. Okt, 16:14
Ich habe ja bekannterweise ein stärkeres Naheverhältnis zu Zahlen. Manchmal habe ich das auch in Anekdoten und Textaufgaben verwendet.
Vor 15 Jahren brachte ich das Beispiel mit der Schachbelohnung für den Erfinder des Spiels: Ein Reiskorn am ersten Spielfeld, zwei am zweiten Spielfeld, und dann immer das Doppelte.
Die Formel für die Summe der Reiskörner lautet 2^64-1 . Insgesamt ist damit die gesamte Erdoberfläche, wenn es keine Meere gäbe, ungefähr 8 cm bedeckt.
Meine Frage lautete: wenn man das Ergebnis als 1...... ausdrückt, muss man wie viele Nullen anhängen. Eine mehr oder weniger war unwichtig. Eher die Abschätzung 10, 30, 60 oder mehr.
Von einhundert befragten Personen konnten es nur zwei Fragen beantworten (praktisch spontan). Die Lösungsansätze, beide unterschiedlich aber im Kopf berechenbar, waren sehr schön. Die restlichen Personen waren zu faul, sich mit dem Problem überhaupt auseinander zu setzen oder zu geistig träge. Später habe ich den Versuch dann noch einige Male wiederholt, gleiches Resultat.
Mit dem Unterschied der europäischen und der amerikanischen Billion wurden aber bereits Millionen von $ vernichtet. (Damals gab es noch keine Euro) Im Jahr 1999 hörte ich in Washington D.C. einen Vortrag über ein Testvorhaben. Der vortragende Engländer (die können unheimlich gut reden) zeigte auf, wie eine amerikanische Firma, welche eine Börsensoftware für London erzeugen sollte, das Zahlenformat nur für die amerikanische Billion ausgelegt hatte. Die Nachbesserung verursachte mehrere -zig Millionen Kosten. Man möge sich erinnern, dass es damals noch die italienische Lire gab, die automatisch fast drei Stellen mehr benötigte.
Aber Mathematik ist unwichtig. Zahlen noch viel unwichtiger.
Mich wundert, dass diese Billionenverwechslung noch nicht in einem Krimi Niederschlag gefunden hat.
Vor 15 Jahren brachte ich das Beispiel mit der Schachbelohnung für den Erfinder des Spiels: Ein Reiskorn am ersten Spielfeld, zwei am zweiten Spielfeld, und dann immer das Doppelte.
Die Formel für die Summe der Reiskörner lautet 2^64-1 . Insgesamt ist damit die gesamte Erdoberfläche, wenn es keine Meere gäbe, ungefähr 8 cm bedeckt.
Meine Frage lautete: wenn man das Ergebnis als 1...... ausdrückt, muss man wie viele Nullen anhängen. Eine mehr oder weniger war unwichtig. Eher die Abschätzung 10, 30, 60 oder mehr.
Von einhundert befragten Personen konnten es nur zwei Fragen beantworten (praktisch spontan). Die Lösungsansätze, beide unterschiedlich aber im Kopf berechenbar, waren sehr schön. Die restlichen Personen waren zu faul, sich mit dem Problem überhaupt auseinander zu setzen oder zu geistig träge. Später habe ich den Versuch dann noch einige Male wiederholt, gleiches Resultat.
Mit dem Unterschied der europäischen und der amerikanischen Billion wurden aber bereits Millionen von $ vernichtet. (Damals gab es noch keine Euro) Im Jahr 1999 hörte ich in Washington D.C. einen Vortrag über ein Testvorhaben. Der vortragende Engländer (die können unheimlich gut reden) zeigte auf, wie eine amerikanische Firma, welche eine Börsensoftware für London erzeugen sollte, das Zahlenformat nur für die amerikanische Billion ausgelegt hatte. Die Nachbesserung verursachte mehrere -zig Millionen Kosten. Man möge sich erinnern, dass es damals noch die italienische Lire gab, die automatisch fast drei Stellen mehr benötigte.
Aber Mathematik ist unwichtig. Zahlen noch viel unwichtiger.
Mich wundert, dass diese Billionenverwechslung noch nicht in einem Krimi Niederschlag gefunden hat.
diefrogg - 11. Okt, 16:20
Ich glaube, die Antwort...
Auf die von Ihnen aufgeworfene Schlussfrage ist einfach: Wer gut und gerne rechnet, verschwendet seine Energie nicht auf risikoreiche Unterfangen wie das Verfassen von Krimis. Die verwenden ihr Talent lieber darauf, richtig Geld zu verdienen. Wer könnte es ihnen verdenken?
steppenhund - 11. Okt, 18:24
Ich wünsche Ihnen aber viel Erfolg mit ihrem Krimi.
Die Verfasserin von Harry Potter verdient im Jahr 300 Millionen Pfund. Genauso viele Kilometer legt das Licht in einer Sekunde zurück.
Manchmal sollte man sich mit den großen Zahlen auskennen:)
Die Verfasserin von Harry Potter verdient im Jahr 300 Millionen Pfund. Genauso viele Kilometer legt das Licht in einer Sekunde zurück.
Manchmal sollte man sich mit den großen Zahlen auskennen:)
la-mamma - 13. Okt, 23:46
aber vielleicht muss auch nur herr eschbach
seine "eine billion dollar" umschreiben. das kann sich ja mittlerweile eh jeder vorstellen;-)
diefrogg - 12. Okt, 10:46
Sollte es soweit kommen...
werde ich schon lernen, die Dimensionen meines Einkommens einigermassen zu verstehen!
trox - 12. Okt, 13:47
Mit den 1,1 Billionen Franken...
...könnte man tatsächlich eine Menge Leute beschäftigen, wenn die sich damit begnügen würden, mehr oder minder leere Versprechungen statt tatsächlich Geld zu kriegen, mit welchen Versprechungen sie dann wieder andere Dinge kaufen könnten (Brötchen zum Beispiel, und Butter). Solange alle an diese Versprechungen glauben -- wie leer sie auch immer sein mögen -- funktioniert das Spiel. Bis einer kommt und sagt: ich glaub's dir nicht, beweis mir mal ... und dann macht's wumm.
Wo ich das schreibe fällt mir auf, dass wir ja tatsächlich Versprechungen kriegen als Lohn: ein Stück Papier mit einer Zahl drauf, gekoppelt an das Versprechen unserer Bank, uns gegebenenfalls dafür echtes Geld zu geben, wenn wir entsprechende Anstrengungen unternehmen (wie zum Beispiel zum Bankomaten zu gehen).
Zu den 1,1 BIllionen Franken "Wert"papier hatte Genosse Lenin 1916 folgendes anzumerken: "Imperialism is an immense accumulation of money capital in a few countries, amounting, as we have seen, to 100,000-50,000 million francs in securities. Hence the extraordinary growth of a class, or rather, of a stratum of rentiers, i.e., people who live by “clipping coupons”, who take no part in any enterprise whatever, whose profession is idleness. The export of capital, one of the most essential economic bases of imperialism, still more completely isolates the rentiers from production and sets the seal of parasitism on the whole country that lives by exploiting the labour of several overseas countries and colonies." (Imperialism, the Highest Stage of Capitalism. A Popular Outline. VIII. Parasitism and Decay of Capitalism; http://marxists.org/archive/lenin/works/1916/imp-hsc/ch08.htm)
Wo ich das schreibe fällt mir auf, dass wir ja tatsächlich Versprechungen kriegen als Lohn: ein Stück Papier mit einer Zahl drauf, gekoppelt an das Versprechen unserer Bank, uns gegebenenfalls dafür echtes Geld zu geben, wenn wir entsprechende Anstrengungen unternehmen (wie zum Beispiel zum Bankomaten zu gehen).
Zu den 1,1 BIllionen Franken "Wert"papier hatte Genosse Lenin 1916 folgendes anzumerken: "Imperialism is an immense accumulation of money capital in a few countries, amounting, as we have seen, to 100,000-50,000 million francs in securities. Hence the extraordinary growth of a class, or rather, of a stratum of rentiers, i.e., people who live by “clipping coupons”, who take no part in any enterprise whatever, whose profession is idleness. The export of capital, one of the most essential economic bases of imperialism, still more completely isolates the rentiers from production and sets the seal of parasitism on the whole country that lives by exploiting the labour of several overseas countries and colonies." (Imperialism, the Highest Stage of Capitalism. A Popular Outline. VIII. Parasitism and Decay of Capitalism; http://marxists.org/archive/lenin/works/1916/imp-hsc/ch08.htm)
diefrogg - 13. Okt, 10:44
Jaja, in der Analyse...
des Kapitalismus waren die Marxisten schon immer grosse Klasse. Leider hat es bis jetzt mit den Heilmitteln noch nicht so geklappt.
trox - 14. Okt, 01:14
denn wie andere akademiker
waren sie keine menschen der tat, sondern überliessen dies gerne den pragmatikern -- welchselbigen die eigene agenda dann im weg stand, die heilmittel zu finden oder aber anzuwenden. aber das ist ja bei hartnäckigen gebrechen noch ein häufiges phänomen, ohne jetzt das heilmittel-bild allzu sehr zu strapazieren, dass die analyse einigermassen leicht fällt, die heilmittel jedoch kaum über die schiere symptombekämpfung hinaus kommen (so sie denn nicht eh placebos sind), oder so.
diefrogg - 14. Okt, 09:47
@trox...
Was die Heilmittel betrifft, kann ich Dir nur zustimmen. Diesbezüglich habe ich ja mittlerweile allerhand Erfahrung. Noch zu Lenin: Was meinte er eigentlich mit dem Begriff "rentiers"? Sollen wir etwa dazu übergehen, unsere Rentner als Schuldige am ganzen Desaster zu verstehen (Ich kenne eine Zeitung, die das schon gemacht hat. Du weisst schon, welche). Das fand ich reichlich merkwürdig.
trox - 14. Okt, 18:43
rentiers...
...sind weder Rentner noch Rentiere, sondern: "people who live by “clipping coupons”, who take no part in any enterprise whatever, whose profession is idleness" (http://marxists.org/archive/lenin/works/1916/imp-hsc/ch08.htm)
bzw. ein bisschen ausführlicher:
It is characteristic of capitalism in general that the ownership of capital is separated from the application of capital to production, that money capital is separated from industrial or productive capital, and that the rentier who lives entirely on income obtained from money capital, is separated from the entrepreneur and from all who are directly concerned in the management of capital. Imperialism, or the domination of finance capital, is that highest stage of capitalism in which this separation reaches vast proportions. The supremacy of finance capital over all other forms of capital means the predominance of the rentier and of the financial oligarchy. (http://marxists.org/archive/lenin/works/1916/imp-hsc/ch03.htm)
bzw. ein bisschen ausführlicher:
It is characteristic of capitalism in general that the ownership of capital is separated from the application of capital to production, that money capital is separated from industrial or productive capital, and that the rentier who lives entirely on income obtained from money capital, is separated from the entrepreneur and from all who are directly concerned in the management of capital. Imperialism, or the domination of finance capital, is that highest stage of capitalism in which this separation reaches vast proportions. The supremacy of finance capital over all other forms of capital means the predominance of the rentier and of the financial oligarchy. (http://marxists.org/archive/lenin/works/1916/imp-hsc/ch03.htm)
flashlink - 14. Okt, 01:18
Tja, die Bankenkrise. Gut, daß es noch nicht die Banknotenwerte sind, diese Milliarden.
Hier grüßt übrigens einer, dessen Blog (nicht das bei twoday!) sich "BlogFrogDays" nennt.
Hier grüßt übrigens einer, dessen Blog (nicht das bei twoday!) sich "BlogFrogDays" nennt.
diefrogg - 14. Okt, 09:49
Das mit den...
Banknotenwerten kann ja wohl noch kommen. Im übrigen: schöner Blog! Ich weiss, der Name ist ziemlich populär. Inzwischen gibt es sogar welche, die wie ich auf das zeite "g" gekommen sind. Aber da war ich die Erste, jawoll!
trox - 21. Okt, 20:43
10 Trillino Dollars sind
wieviel? – Das US Haushaltsdefizit. – Und was könnte man damit tun?
Ein paar Vorschläge: http://miscellanea.wellingtongrey.net/2008/10/15/opportunity-cost-of-george-w-bush-and-10-trillion-dollars/
Ein paar Vorschläge: http://miscellanea.wellingtongrey.net/2008/10/15/opportunity-cost-of-george-w-bush-and-10-trillion-dollars/
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