26
Sep
2008

Tobsüchtig

Na gut. Zur Prokrastination zu neigen, ist das eine. Was aber tut man, wenn man zu Tobsuchtsanfällen neigt? Ich meine: zu berechtigten Tobsuchtsanfällen. Zu Anfällen aber, mit denen man sich in dem Moment, in dem man sie hat, eigentlich nur schaden kann.

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chamäleon123 - 27. Sep, 00:16

ich bitte Sie: wenn es berechtigt ist, das Toben...nur zu! Das ist wie mit Falten: gehört eben zu einem, so eine Tobsucht. Man kann nicht immer gelassen sein. Sind wir Buddha oder was? Und: manche nennen es einfach bewundernd Temperament.

diefrogg - 27. Sep, 13:12

Ja, sicher...

Ich in stolz auf mein übrigens sehr wechselhaftes Temperament und dankbar, dass sie es mir lobend gestatten. Sonst gelte ich ja eher als ruhig und zurückhaltend. Aber wenn mir der Kragen platzt, dann fliegt schon mal was durch die Gegend. Nur: Als Mutter haben Sie sicher gelernt, dass es in gewissen Lebenslagen hilfreich sein kann, wenn man seine Emotionen nicht oder nur sehr selektiv zeigt.
walküre - 27. Sep, 12:30

Tobsucht

ist für mich etwas, wodurch sich manifestiert, dass unter der Oberfläche bereits ein Schwelbrand herrscht, der durch einen winzigen Auslöser in Flammen aufgeht - wie bei einer Rauchgasexplosion.

diefrogg - 27. Sep, 13:18

Bestimmt gibt es das...

Seltsamerweise bin ich diesmal aber in einer Situation explodiert wie ich sie seit Jahren ab und an erlebe. Ich weiss aus Erfahrung, dass ich das, was da passiert, einfach durch mich hindurchlassen sollte. Vorne rein, hinten wieder raus. "Gring ache u seckle"*, wie man auf Berndeutsch sagt. Es nicht persönlich nehmen. Wie meine Kollegen auch, die sich hie und da in einer ähnlichen Situation wiederfinden. Ich frage mich, ob ich nicht mehr ruhig reagieren kann, weil ich es einfach nicht mehr gewöhnt bin. Oder ob es ein Symptom des Älterwerdens ist, dass es mir nicht mehr so leicht fällt, gewisse Dinge einfach wegzustecken.

*"Kopf runter und weiterrennen".
walküre - 27. Sep, 13:26

Der Begriff "Tobsucht"

hat in der österreichischen Sprache eine eindeutig mit dem Beigeschmack einer psychischen Störung behaftete Bedeutung, insofern war ich etwas irritiert.

Dass Sie nicht mehr bereit sind, sich alles gefallen zu lassen, sehe ich allerdings eher als Zeichen eines reifen Selbstbeswusstseins.
Zorra - 27. Sep, 13:50

Ich denke im Alter sollte eher das Gegenteil eintreten, man wird gelassener. Oder doch nicht? ;-)
diefrogg - 27. Sep, 13:45

Bei uns...

hat der Begriff "Tobsuchtsanfall" auch diesen Beigeschmack der Krankhaften. Ich benutze ihn aber oft und gern, quasi im Sinne einer frogg'schen Übertreibung. Herr T. weiss jedenfalls genau, was gemeint ist, wenn ich ihm erzähle, dass ich einen Tobsuchtsanfall gehabt habe. Ich denke, Zorn hat durchaus seinen Sinn, wenn man ihn als Kraft für Veränderungen brauchen kann. Sonst ist er verschwendete Energie. Ich weiss, dass ich den Menschen nicht ändern kann, der bei mir periodisch Tobsuchtsanfälle auslöst. Ich schade mir höchstens selber. Ob ich ihn je hinter mir lassen kann, ist eine Frage des Glücks und der Geduld.

Selbstbewusstsein ist im Allgemeinen eine lobenswerte Sache, in diesem besonderen Fall aber höchstens ein Hindernis.

diefrogg - 27. Sep, 14:17

@zorra...

gelassener... oder dünnhäutiger... oder bitter... oder einfach ein alter Motzgrind... Wie diese alten Männer mit steinernen Gesichtern, die man im Bus sieht. Die sich alles, was sie sehen als Gelegenheit nehmen, über die Schlechtigkeit der Welt zu wettern. Ich glaube, da gibt es alles mögliche. Ich habe eigentlich vor, im Alter gelassen und heiter zu werden und stets über der Sache zu stehen, jawoll!!!!

steppenhund - 4. Okt, 12:16

so wie ich:)))
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