In Istanbul
Wir können uns glücklich schätzen: Noch vor unserer Abreise hatten wir einen echten Istanbuliker kennengelernt. Einen Mann aus unserem Städtchen, der in die Schönheit der Grossstadt am Bosporus vernarrt ist. Der mindestens einmal im Jahr dorthin fliegt und sogar jahrelang türkisch gelernt hat. Er vermittelte uns einen guten Kontakt*. So kam es, dass wir schon am Flughafen abgeholt wurden. Ein netter, wenn auch unserer mangelhaften Sprachkenntnisse wegen zwangsläufig stiller Türke fuhr uns zu einem Haus beim Galataturm. Dort bekamen wir erst einmal ein Tässchen Tee serviert bekamen.
(Quelle: www.antalya.de)
Dann chauffierte er uns weiter zu unserer Wohnung. Fuhr das steilste Strässchen hinunter, das ich je gesehen habe. Stoppte und führte uns mit Sack und Pack hinein in ein unscheinbares Wohnhaus aus den sechziger Jahren. Vier Stockwerke hoch. In einem Treppenhaus, das leise nach Katzenpisse roch und hinter einer zugemauerten Tür die Ruinen eines Lifts ahnen liess (Man hatte uns ja gewarnt: Treppenhäuser in Istanbul seien nicht das, was Europäer so erwarteten).
Und dann öffnete er die Tür zu "unserer" Wohnung. Die Frogg trat ein, schaute, blieb mit offenem Mund stehen und vergass beinahe, Herrn T. auch herein zu lassen. Der stille Türke grinste. Vor uns lag eine riesige Fensterfront, die direkt auf den Bosporus ging. Das was unsere Aussicht (von rechts nach links):
Hinüber zum Topkapı-Palast , zur blauen Moschee und der Hagia Sophia.
Hinüber nach Kadiköy und Üsküdar, hinüber nach Asien.
Hinüber zur Boğaziçi-Brücke, die Europa und Asien verbindet...
... und hinüber zur selben Brücke bei Nacht.
Ja, so blau ist der Bosporus. Eigentlich hatte ich ihn mir anders vorgestellt. Weniger frisch und fröhlich. Aber hier war er, der Bosporus, so blau wie der Luganersee, und wir konnten kaum den Blick von ihm wenden. Tag und Nacht dröhnten die Schiffe an uns vorbei, hinauf zum Schwarzen Meer oder herunter von ebendort. Direkt unter uns lag der Fährhafen Kabataş. Manchmal überholten die eiligen Schiffe aus Üsküdar einander, bevor sie dort anlegten. Morgens und abends waren sie gestossen voll mit Pendlern.
Und wahrlich: Wir schätzten uns glücklich, auf einem Sofa liegen und der ganzen Geschäftigkeit zuschauen zu dürfen.
* Ernsthaften Istanbul-Interessenten vermittle ich den Kontakt gerne weiter. Ob wir dabei auch Istanbuliker geworden sind, weiss ich noch nicht. Es wird sich wohl erst noch zeigen.
(Quelle: www.antalya.de)
Dann chauffierte er uns weiter zu unserer Wohnung. Fuhr das steilste Strässchen hinunter, das ich je gesehen habe. Stoppte und führte uns mit Sack und Pack hinein in ein unscheinbares Wohnhaus aus den sechziger Jahren. Vier Stockwerke hoch. In einem Treppenhaus, das leise nach Katzenpisse roch und hinter einer zugemauerten Tür die Ruinen eines Lifts ahnen liess (Man hatte uns ja gewarnt: Treppenhäuser in Istanbul seien nicht das, was Europäer so erwarteten).
Und dann öffnete er die Tür zu "unserer" Wohnung. Die Frogg trat ein, schaute, blieb mit offenem Mund stehen und vergass beinahe, Herrn T. auch herein zu lassen. Der stille Türke grinste. Vor uns lag eine riesige Fensterfront, die direkt auf den Bosporus ging. Das was unsere Aussicht (von rechts nach links):
Hinüber zum Topkapı-Palast , zur blauen Moschee und der Hagia Sophia.
Hinüber nach Kadiköy und Üsküdar, hinüber nach Asien.
Hinüber zur Boğaziçi-Brücke, die Europa und Asien verbindet...
... und hinüber zur selben Brücke bei Nacht.
Ja, so blau ist der Bosporus. Eigentlich hatte ich ihn mir anders vorgestellt. Weniger frisch und fröhlich. Aber hier war er, der Bosporus, so blau wie der Luganersee, und wir konnten kaum den Blick von ihm wenden. Tag und Nacht dröhnten die Schiffe an uns vorbei, hinauf zum Schwarzen Meer oder herunter von ebendort. Direkt unter uns lag der Fährhafen Kabataş. Manchmal überholten die eiligen Schiffe aus Üsküdar einander, bevor sie dort anlegten. Morgens und abends waren sie gestossen voll mit Pendlern.
Und wahrlich: Wir schätzten uns glücklich, auf einem Sofa liegen und der ganzen Geschäftigkeit zuschauen zu dürfen.
* Ernsthaften Istanbul-Interessenten vermittle ich den Kontakt gerne weiter. Ob wir dabei auch Istanbuliker geworden sind, weiss ich noch nicht. Es wird sich wohl erst noch zeigen.
diefrogg - 6. Jul, 14:02
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
acqua - 6. Jul, 16:30
Wow! Das ist ja toll. Auf so einem Sofa möchte ich auch gerne mal liegen. Seid ihr von dort überhaupt je wieder aufgestanden (ausser zum Fussball schauen)?
diefrogg - 6. Jul, 16:37
Das war ja...
das Dilemma! Städteferien verpflichten einen schliesslich, Sehenswürdigkeiten "mitzunehmen". So sahen wir die Hagia Sophia von innen (auf den ersten Blick ein düsteres, altes Gemäuer. Auf den zweiten Blick ein himmlischer Bau), Topkapi (prächtig bis zur totalen Erschöpfung) und die Blaue Moschee. Und natürlich fuhren wir zum Schwarzen Meer (das ich sehen MUSSTE). Aber wir ich muss sagen, ich habe in einer einzigen Woche noch nie so viel Zeit auf einem Sofa verbracht!
nanou - 8. Jul, 00:21
Kennen Sie den Film "Zimt und Koriander"? (Wenn ich endlich verlinken könnte, hätten Sie das selbstverständlich bekommen ... sorry - bin technisch unbedarft / blöd.) Er ist wunderbar ....
diefrogg - 8. Jul, 11:57
Nein, leider nicht!
Aber ich habe mich natürlich sofort schlau gemacht! So bald mir einfällt, wie man am besten einen Fernkers im Verlinken gibt, melde ich mich bei Ihnen, geschätzte Frau Nanou!
nanou - 8. Jul, 14:42
Super, Frau Frogg (Hm, wie das klingt ... haben Sie noch irgendeinen anderen Netz-Namen? )
Und den Film: Ich bin mir zu 99% gewiss: Sie werden ihn auch wunderbar finden ( wenn Sie eine Ader für schöne Bilder, gute Küche, leise Töne und Griechenland haben - ja Griechenland, denn Istambul war ja nicht immer türkisch...)
Bis bald!
Und den Film: Ich bin mir zu 99% gewiss: Sie werden ihn auch wunderbar finden ( wenn Sie eine Ader für schöne Bilder, gute Küche, leise Töne und Griechenland haben - ja Griechenland, denn Istambul war ja nicht immer türkisch...)
Bis bald!
diefrogg - 8. Jul, 15:11
Gewisse Leser...
sind tatsächlich allergisch auf den Namen "Frogg". Wenn sie wollen, liebe Madame Nanou, dann gebrauch Frau Filomena. Wenn Ihnen das auch nicht gefällt, dann bitte ich Sie zu bedenken: Mein Nick hat im Grunde nichts mit Fröschen zu tun, sondern viel mehr mit dem noblen Phineas Fogg, seines Zeichens Weltreisender und Pedant. Als "Froggy" lasse ich mich demnach ungern bezeichnen!
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