Brutzeln in der Bratpfanne
Wenn ich so schnell und heftig ertaube* wie in der letzten Woche zweimal, dann sollte ich nichts Anspruchsvolles tun. Ich bin dann meist so zerstreut, dass selbst Staub wischen mich überfordert. Ich fange irgendwo im Zimmer an und weiss gar nicht, wo ich eigentlich hin will.
Wenn ich in solchen Phasen koche, gibt es einfache Dinge: Risotto. Oder Linseneintopf.
Heute gab es Fischstäbchen und Salzkartoffeln. Und Randensalat - oder rote Beete, wie der Deutsche sagt. Und dazu eine Lektion fürs Leben. Ich lernte: Man kocht auch mit den Ohren.
Sie begann mit dem Dampfkochtopf, in dem ich die Salzkartoffeln zubereitete. Ich muss anmerken, dass unser Dampfkochtopf ein exzentrisches Monster aus den siebziger Jahren ist. Manchmal funktioniert er hervorragend. Manchmal nicht. Ob er funktioniert, weiss ich normalerweise dank meinen Ohren. Wenn er trocken zischt, dann funktioniert er. Wenn er feucht zischt, dann funktioniert er nicht.
Okay, trocken oder feucht zischen, das klingt etwas kryptisch. Aber egal. Ich will ja bloss sagen: Ich wusste gar nicht, ob der Kerl überhaupt zischte oder nicht. So schlecht hörte ich. Ich musste also ständig auf das Ventil starren - statt auf meine rechte Hand, mit der ich eine grosse Rande durch die Bircherraffel trieb.
Für alle Nicht-Schweizer Leserinnen und Leser: Das ist eine Bircherraffel.
(Quelle: http://papierstabl.ch)
Ihr ahnt: Meinem Daumen drohte Gefahr. Doch ich bewältigte die Situation souverän. Und der Dampfkochtopf benahm sich für einmal geradezu ängstlich korrekt.
Schwieriger wurde die Sache mit den Fischstäbchen. Freunde, lasst Euch sagen: Das Brutzeln in einer Bratpfanne ist nicht nur ein angenehmes, ein liebenswertes Geräusch. Es ist auch sehr informativ. Einer geübten Köchin sagt es, ob ihre Fischstäbchen gleich anbrennen. Der plötzlich akut schwerhörigen Köchin sagt es gar nichts mehr. Zum Glück half Herr T. kurz aus. Dank seinem Einsatz waren sie nur leicht schwarz gepunktet.
Und die Kartoffeln brachte ich ganz allein geradezu perfekt hin.
Erst als wir am Tisch sassen, fiel mir dann ein, dass ich Zitrone und Mayonnaise einzukaufen vergessen hatte.
*Fluktuierender Hörverlust ist eine typische Begleiterscheinung einer Menière'schen Erkrankung, bei mir leider auf beiden Ohren - wobei bei mir ein starker Hörverlust auf dem normalerweise guten, rechten Ohr geradezu schockierend schnell eintreten und auch - oft begleitet von leichtem Schwindel - wieder verschwinden kann.
Wenn ich in solchen Phasen koche, gibt es einfache Dinge: Risotto. Oder Linseneintopf.
Heute gab es Fischstäbchen und Salzkartoffeln. Und Randensalat - oder rote Beete, wie der Deutsche sagt. Und dazu eine Lektion fürs Leben. Ich lernte: Man kocht auch mit den Ohren.
Sie begann mit dem Dampfkochtopf, in dem ich die Salzkartoffeln zubereitete. Ich muss anmerken, dass unser Dampfkochtopf ein exzentrisches Monster aus den siebziger Jahren ist. Manchmal funktioniert er hervorragend. Manchmal nicht. Ob er funktioniert, weiss ich normalerweise dank meinen Ohren. Wenn er trocken zischt, dann funktioniert er. Wenn er feucht zischt, dann funktioniert er nicht.
Okay, trocken oder feucht zischen, das klingt etwas kryptisch. Aber egal. Ich will ja bloss sagen: Ich wusste gar nicht, ob der Kerl überhaupt zischte oder nicht. So schlecht hörte ich. Ich musste also ständig auf das Ventil starren - statt auf meine rechte Hand, mit der ich eine grosse Rande durch die Bircherraffel trieb.
Für alle Nicht-Schweizer Leserinnen und Leser: Das ist eine Bircherraffel.
(Quelle: http://papierstabl.ch)
Ihr ahnt: Meinem Daumen drohte Gefahr. Doch ich bewältigte die Situation souverän. Und der Dampfkochtopf benahm sich für einmal geradezu ängstlich korrekt.
Schwieriger wurde die Sache mit den Fischstäbchen. Freunde, lasst Euch sagen: Das Brutzeln in einer Bratpfanne ist nicht nur ein angenehmes, ein liebenswertes Geräusch. Es ist auch sehr informativ. Einer geübten Köchin sagt es, ob ihre Fischstäbchen gleich anbrennen. Der plötzlich akut schwerhörigen Köchin sagt es gar nichts mehr. Zum Glück half Herr T. kurz aus. Dank seinem Einsatz waren sie nur leicht schwarz gepunktet.
Und die Kartoffeln brachte ich ganz allein geradezu perfekt hin.
Erst als wir am Tisch sassen, fiel mir dann ein, dass ich Zitrone und Mayonnaise einzukaufen vergessen hatte.
*Fluktuierender Hörverlust ist eine typische Begleiterscheinung einer Menière'schen Erkrankung, bei mir leider auf beiden Ohren - wobei bei mir ein starker Hörverlust auf dem normalerweise guten, rechten Ohr geradezu schockierend schnell eintreten und auch - oft begleitet von leichtem Schwindel - wieder verschwinden kann.
diefrogg - 9. Nov, 18:30
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
walküre - 9. Nov, 22:25
Ach, Frau Frogg, manchmal komme ich mir beim Lesen solcher Beiträge direkt schäbig vor, weil mir scheint, dass zwischen den Zeilen (und nicht nur dort) zeitweise recht schwarzer, geradezu britischer Humor durchklingt, der mich zum Lachen bringt, obwohl das Thema alles andere als komisch ist ...
diefrogg - 10. Nov, 12:55
Sie dürfen lachen,
Frau Walküre. Ich versuche es ja auch. Auf diesem zum Glück allmählich breiteren Grat zwischen Entsetzen, Trauer und Zukunftsangst schwebt das Gelächter. Und dann muss ich an solchen Tagen niemandem beweisen, dass ich eine gute Köchin bin. Das hat auch sein Gutes ;)
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