26
Jul
2013

Schock beim Aufwachen

Als ich heute Morgen aufwachte, schockierte mich mein Gehör wieder einmal: Wenn ich mir das linke Ohr zuhielt, konnte ich meine Stimme überhaupt nicht mehr hören. Mein rechtes Ohr war so gut wie taub.

Um zu verstehen, was das heisst, muss man wissen: Mein rechtes Ohr ist eigentlich mein gutes Ohr. Hörtests am Mittwoch hatten ergeben, dass ich auf der rechten Seite noch das bessere Sprachverständnis habe - oder hatte. Vor zwei Tagen.

Schon vor zwei Tagen stand es nicht gut um mein Gehör. Heftige Schwankungen. Nun, Gehörschwankungen sind das Wesen einer Menière-Erkrankung. Ich habe mich daran gewöhnt. Wenn es schlimm ist, empfinde ich keinen Horror mehr, keine Trauer. Nur noch leise Bitterkeit. Und eine entfernte Ahnung, dass die Welt nicht in Ordnung ist.

Aber so schlimm wie heute war es noch nie.

Es ist Sommer, unsere Fenster stehen offen. Draussen hörte ich ein Handy mit einem merkwürdig schrumpeligen Ton. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff: Das war kein Handy. Das war eine Ambulanz.

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Josef Mühlbacher - 25. Sep, 19:17

Schock

Ich hab mich von dem Schock noch gar nicht erholt, also Weihnachten.

Eine Nichte hat sich ein Einkaufszentrum von Playmobil gewünscht, und von uns Onkel und Tanten natürlich auch bekommen, obwohl ich mich sehr dagegen gesträubt habe.
Das ist ein riesiges rosa Ding in dem kleine Plastikfrauen Handtaschen, Schuhe und Kleidung kaufen können und nachher beim Friseur eine andere Frisur auf den Kopf gesteckt bekommen.
Shoppen als Spiel wobei spielen ist mit dem Ding nur schwer möglich, schon wegen der Dimensionen (es steht jetzt in irgendeiner Ecke, weil nach Einmalgebrauch ist der Reiz dahin).
In der Familie gibts meist nur Riesenplastikdinger, auch von Neu-Lego, also so Bausätze mit denen man nur genau ein Ding bauen kann, Raumschiff etwa für meine Neffen. spielen kann man nicht damit, weil die Teile auseinanderbrechen.
Im Haus meines Schwagers lagern Tonnen ausgedienten geschlechtsspezifischen Plastikspielzeugs.

Was spielen wir? Wir spielen Verstecken, oder gehen auf Expedition in eine Säberzahntigerhöhle, ganz ohne Materialaufwand.

Haben wollen, wofür ist Nebensache.
Eltern, die dem bedingungslos nachgeben. Es ist traurig.
Josef Muehlbacher

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