Der Königstein-Schock
Am 11. Juni spazierten über diesen idyllischen Landstrich in der Umgebung von Dresden. Wir waren glücklich - niemand hätte gemerkt, dass wir schon einen kleinen Schock hinter uns hatten.
Am Morgen desselben Tages hatten wir auf die Tourismus-Hotline der sächsischen Schweiz angerufen, wo wir am nächsten Tag hinfahren wollten. Wir hatten eine Wohnung in Königstein gemietet. Wir sollten unbedingt kommen, sagte uns die Frau am Telefon. Die Lage normalisiere sich allmählich. Einkaufen könne man wohl bei Eduscho. "Oder vielleicht in Pirna", sagte sie, "Ach, Sie haben kein Auto?! Hm... da müssen Sie mit dem Zug hinfahren. Ja, es fährt jetzt wieder alle zwei Stunden eine S-Bahn. Aber vom Bahnhof Pirna müssen Sie dann auch ein Stück gehen. Die Gegend dort war überflutet."
Herr T. und ich sahen einander nachdenklich an. Dann rief er unseren Vermieter in Köngstein an, Herrn Kämmerer. Wir wussten ja: Unsere Ferienwohnung hatte die Flut der ersten Junitage unbeschadet überstanden. Wir würden da hinfahren.
Doch es kam anders. Das Gespräch war kurz, aber merkwürdig. Am Schluss stotterte Herr T. zu Herrn Kämmerer, es tue ihm leid. Sehr leid. Dann hängte er auf und berichtete: "Alles war gut bis am 9. Juni. Und dann kam am Sonntagabend ein Hagelwetter und zerstörte die Wohnung. Sie ist unbewohnbar. Wir können da nicht hin."
Ja, das sei das Hagelgewitter gewesen, das wir aus dem Flugzeug als harmloses Gewölk von oben gesehen hatten, erklärte uns Frau Punctum. Es hätte in der sächsischen Schweiz nochmals grosse Zerstörungen angerichtet. Welch ein Schrecken für jene, die geglaubt hatten, sie hätten das Schlimmste schon hinter sich!
Herr T. und ich waren ratlos. Was sollten wir jetzt tun? Und wir rätselten: Wie kann ein Hagelgewitter eine Wohnung total zerstören? Wir würden es noch herausfinden. Doch dazu später.
Frau Punctum riet uns, eine neue Wohnung in Bad Schandau zu suchen. Das sei auf derselben Elbseite wie der Nationalpark. Da seien wir schon mal näher dran. Es war ein guter Rat, wie sich zeigen sollte. Doch davon später mehr.
diefrogg - 3. Jul, 16:22
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punctum - 3. Jul, 22:05
Sie schreiben ja einen wunderbaren Reisebericht!! Sehr spannend (und ich erfuhr gerade mehr über das Gastmahl des Meeres, als ich je wusste :-)). Nun bin ich auch ganz gespannt auf den Bericht über Bad Schandau und Ihre Wanderungen.
Sie waren wunderbare Gäste, liebe Frau Frogg! Danke nochmals für den lieben Besuch.
Sie waren wunderbare Gäste, liebe Frau Frogg! Danke nochmals für den lieben Besuch.
diefrogg - 4. Jul, 13:07
Ja, Gastmähler...
sind eben eine Spezialität von mir (wenigstens deren Theorie - ich habe als Studentin mal eine grosse Arbeit über das Thema geschrieben, deshalb hat sich das "Gastmahl des Meeres" wohl auch sofort bei mir festgehakt, als der Begriff einmal gefallen war).
Der Bericht über Bad Schandau kommt, da kannst Du sicher sein!
Und danke für das Kompliment - das hiermit erwidert sei. Wir waren sehr glücklich bei Euch!
Der Bericht über Bad Schandau kommt, da kannst Du sicher sein!
Und danke für das Kompliment - das hiermit erwidert sei. Wir waren sehr glücklich bei Euch!
acqua - 3. Jul, 22:24
Heiei! Ein Epos voller Wasser in allen Aggregatszuständen...
diefrogg - 4. Jul, 12:53
Ich hatte schon gehofft,...
dass Dir das gefallen würde! Wobei ich jetzt schon festhalten muss, dass von Eis - glücklicherweise - nicht die Rede sein wird.
acqua - 5. Jul, 10:07
Davon war doch aber schon die Rede! Hat nicht ein Hagelgewitter eure Pläne durchkreuzt?
diefrogg - 5. Jul, 10:41
Stottert kleinlaut:
"Ja, stimmt!" ;)
Jetzt fehlt nur noch der Dampf, aber den sieht man auf dem Bild, im Hintergrund.
Jetzt fehlt nur noch der Dampf, aber den sieht man auf dem Bild, im Hintergrund.
steppenhund - 4. Jul, 11:12
Das ist ja ein großes Pech für die Touristen, aber sonst ja noch viel schlimmer, als man es sich vorstellen möchte. Die armen Vermieter.
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So kann immer etwas eintreffen, dass alle Planungen über dem Haufen wirft.
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So kann immer etwas eintreffen, dass alle Planungen über dem Haufen wirft.
diefrogg - 4. Jul, 13:03
Unser Pech...
als Touristen war ja am geringsten. Wir mussten ein bisschen improvisieren - aber das muss man ja als Tourist auch sonst gelegentlich. Aber wir hatten Zeit, verloren kein Geld und fühlten uns hoch willkommen (täglich war in der Sächsischen Zeitung zu lesen, Touristen würden in der sächsischen Schweiz mit offenen Armen empfangen, und so war es auch). Ausserdem hatten wir die Gewissheit, dass Frau Punctum uns retten würde, falls wir in zu grosse Schwierigkeiten gerieten.
Aber wir wurden schon Zeugen erschreckender Vorgänge. Da haben viele Leute zum zweiten- oder zum dritten Mal viel verloren. Da gehen - gerade in der sächsischen Schweiz - enorme Einnahmen aus dem Tourismus verloren.
Die Frage ist: Wie verhält man sich da als Tourist? Dazu werde ich noch mehr schreiben.
Aber wir wurden schon Zeugen erschreckender Vorgänge. Da haben viele Leute zum zweiten- oder zum dritten Mal viel verloren. Da gehen - gerade in der sächsischen Schweiz - enorme Einnahmen aus dem Tourismus verloren.
Die Frage ist: Wie verhält man sich da als Tourist? Dazu werde ich noch mehr schreiben.
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