Verloren im Wald
Vor einem Monat habe ich meine Leser an einem äusserst unwirtlichen Ort hängen lassen. Ihr erinnert Euch: Meine Spazier-Exkursion nach Norden brach Mitte November an einem wohl mit ironischer Absicht "im Venedig" genannten Weg am Rand von Sursee abrupt ab. Mitten im Autobahnlärm.
So etwas ist schäbig und sonst nicht meiner Art. Aber ich habe eine halbwegs plausible Entschuldigung: Ich wusste schlicht nicht, wie ich die Geschichte meines Weitermarsches erzählen sollte. Real sah die Lage so aus: Vor mir lag der Surseer Wald. Ich hatte die Wahl zwischen drei Routen nach Norden, und am Wegrand standen auch zwei gelbe Wegweiser. Aber keiner zeigte exakt nach einem der möglichen Ziele. Es war wie verhext. Ich sah vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Narrativ spielte ich an dieser stelle auf Zeit. Ich schrieb die viel beachtete Kolumne Geheimnisse aus der Luzerner Provinz über Kuriositäten unter den Luzerner Flurnamen. Das machte Sinn, denn vor mir lagen zwei mögliche Ziele, deren Namen unbedingt zu den Kuriositäten zählen: "Chnutu" (Knutwil) und, preisverdächtig, "Teret" (St. Erhard) - soll mich keiner fragen, welches Lautgesetz so etwas hervorgebracht hat!
Aber dann brachte ich Teret und Chnutu in meiner Kolumne nicht einmal unter. So schwierig ist es manchmal, in einer Geschichte von A nach B zu kommen!
In der Realität folgte ich nach einigem Zögern zunächst der Sure. In meinem letzten Beitrag habe ich sie noch Suhre genannt. Unterdessen hat mich aber ein Bewohner der Gegend unwirsch darauf aufmerksam gemacht, dass sich das Fliessgewässer erst im Kanton Aargau ein "h" aneignet. So viel zu den hauchfeinen Unterschieden, die der Kantönligeist bei uns erzwingt.
Überhaupt gehört die Sure zu den Gewässern, die viele Leute mit einem heimatseligen Leuchten in den Augen erwähnen. Weshalb, ist mir immer noch schleierhaft. Für mich ist und bleibt sie ein unscheinbares Flüsschen mit einer undefinierbaren Farbe.
Vielleicht eignet sie sich im Kanton Aargau mit dem "h" eine herbe Schönheit an - wer weiss? Ich nicht. Nach einigen hundert Schritten hatte ich genug von ihr gesehen. Ich bog ab und folgte meinem Instinkt und einem Wegweiser Richtung Knutwil. Erst jetzt geht die Geschichte weiter - und wird richtig märchenhaft! Aber davon später.
So etwas ist schäbig und sonst nicht meiner Art. Aber ich habe eine halbwegs plausible Entschuldigung: Ich wusste schlicht nicht, wie ich die Geschichte meines Weitermarsches erzählen sollte. Real sah die Lage so aus: Vor mir lag der Surseer Wald. Ich hatte die Wahl zwischen drei Routen nach Norden, und am Wegrand standen auch zwei gelbe Wegweiser. Aber keiner zeigte exakt nach einem der möglichen Ziele. Es war wie verhext. Ich sah vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Narrativ spielte ich an dieser stelle auf Zeit. Ich schrieb die viel beachtete Kolumne Geheimnisse aus der Luzerner Provinz über Kuriositäten unter den Luzerner Flurnamen. Das machte Sinn, denn vor mir lagen zwei mögliche Ziele, deren Namen unbedingt zu den Kuriositäten zählen: "Chnutu" (Knutwil) und, preisverdächtig, "Teret" (St. Erhard) - soll mich keiner fragen, welches Lautgesetz so etwas hervorgebracht hat!
Aber dann brachte ich Teret und Chnutu in meiner Kolumne nicht einmal unter. So schwierig ist es manchmal, in einer Geschichte von A nach B zu kommen!
In der Realität folgte ich nach einigem Zögern zunächst der Sure. In meinem letzten Beitrag habe ich sie noch Suhre genannt. Unterdessen hat mich aber ein Bewohner der Gegend unwirsch darauf aufmerksam gemacht, dass sich das Fliessgewässer erst im Kanton Aargau ein "h" aneignet. So viel zu den hauchfeinen Unterschieden, die der Kantönligeist bei uns erzwingt.
Überhaupt gehört die Sure zu den Gewässern, die viele Leute mit einem heimatseligen Leuchten in den Augen erwähnen. Weshalb, ist mir immer noch schleierhaft. Für mich ist und bleibt sie ein unscheinbares Flüsschen mit einer undefinierbaren Farbe.
Vielleicht eignet sie sich im Kanton Aargau mit dem "h" eine herbe Schönheit an - wer weiss? Ich nicht. Nach einigen hundert Schritten hatte ich genug von ihr gesehen. Ich bog ab und folgte meinem Instinkt und einem Wegweiser Richtung Knutwil. Erst jetzt geht die Geschichte weiter - und wird richtig märchenhaft! Aber davon später.
diefrogg - 17. Dez, 13:35
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
walküre - 18. Dez, 19:14
Mein Gehirn besteht beharrlich beim Lesen auf "Cthulhu" statt "Chnutu". Soviel zur Exotik des schweizerischen Idioms. :-)
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