Wien kurz vor Ostern
Mehr als 40 Jahre lang habe ich es tunlich ignoriert. Aber in Wien musste ich es einsehen: Ich bin eine Kitschtante. Am Ostermarkt beim Schottenstift traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Ein charmantes Märktlein mit drei, vier Buden. Keinesfalls so überlaufen wie hierzulande alles, was sich Oster-, Weihnachts-, Handwerker-, Antiquitäten- oder Sonstwie-Markt nennt. Herr T. wollte ihn dennoch umschleichen. Aber ich kannte kein Pardon und zerrte ihn mit hinein ins Osterparadies.
Herzstück des Marktes ist ein mittelgrosser Tante-Emma-Laden mit Eiern. Und die sind nicht wie im grobschächtigen Helvetien einfach hart gekocht und irgendwie mit Farbe beklatscht. Nein. Man hat ihnen Eigelb und -weiss aus winzigen Löchern weggeblasen. Und die fragilen Reste sind filigranst verziert.
Die beiden linken Bildern sind von Herrn T., der bekanntlich eine Affinität fürs Häkeln und Stricken hat. Er hatte grösste Mühe, mich wieder auf unsere geplante Stadtrundgangs-Route zu bringen.
Die Eier kosten 3 bis 11 Euro das Stück. Und natürlich erregten sie auch die Neugier von Spürnase Frogg. Werden die Eier irgendwo in den neueren EU-Staaten für Hungerlöhne hergestellt? Handelt es sich wirklich um Handarbeit? Was geschieht mit den vielen, vielen Litern Eiweiss und -gelb, die bei so einer Arbeit anfallen?
Das Verkaufspersonal erwies sich leider als äusserst wortkarg.
Ich fragte später Katiza. Sie sagte, die kleinen Kunstwerke würden im Burgenland gemacht.
Dass es in gewissen Haushalten des Burgenlandes monatelang Kaiserschmarrn zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt, kann ich allerdings nur vermuten.
Herzstück des Marktes ist ein mittelgrosser Tante-Emma-Laden mit Eiern. Und die sind nicht wie im grobschächtigen Helvetien einfach hart gekocht und irgendwie mit Farbe beklatscht. Nein. Man hat ihnen Eigelb und -weiss aus winzigen Löchern weggeblasen. Und die fragilen Reste sind filigranst verziert.
Die beiden linken Bildern sind von Herrn T., der bekanntlich eine Affinität fürs Häkeln und Stricken hat. Er hatte grösste Mühe, mich wieder auf unsere geplante Stadtrundgangs-Route zu bringen.
Die Eier kosten 3 bis 11 Euro das Stück. Und natürlich erregten sie auch die Neugier von Spürnase Frogg. Werden die Eier irgendwo in den neueren EU-Staaten für Hungerlöhne hergestellt? Handelt es sich wirklich um Handarbeit? Was geschieht mit den vielen, vielen Litern Eiweiss und -gelb, die bei so einer Arbeit anfallen?
Das Verkaufspersonal erwies sich leider als äusserst wortkarg.
Ich fragte später Katiza. Sie sagte, die kleinen Kunstwerke würden im Burgenland gemacht.
Dass es in gewissen Haushalten des Burgenlandes monatelang Kaiserschmarrn zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt, kann ich allerdings nur vermuten.
diefrogg - 18. Apr, 19:20
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
katiza - 19. Apr, 23:31
Ein Beweis, Frau Frogg....
diefrogg - 20. Apr, 17:50
Grossartig!
Was mag der Kollege bloss über das Eierkratzen gesagt haben, dass die arme Frau so lachen musste?!
Das ist fast noch lustiger als unser durch das Bünderfleisch in einen Lachanfall getriebene Herr http://www.youtube.com/watch?v=qAu94Un4G-I">alt Bundesrat Merz (Ich glaube, wir haben darüber gesprochen).
Das ist fast noch lustiger als unser durch das Bünderfleisch in einen Lachanfall getriebene Herr http://www.youtube.com/watch?v=qAu94Un4G-I">alt Bundesrat Merz (Ich glaube, wir haben darüber gesprochen).
Täuschblume - 20. Apr, 10:30
herrlich !
Ich möchte dir und Herrn T empfehlen, bald einmal in der Sempacherstrasse
die Schaufenstergalerie DAS DING zu besuchen.
Dort gibt es zurzeit unglaubliche und auf eine gewisse Weise sehr männliche STRICKKUNST zu sehen.
die Schaufenstergalerie DAS DING zu besuchen.
Dort gibt es zurzeit unglaubliche und auf eine gewisse Weise sehr männliche STRICKKUNST zu sehen.
acqua - 20. Apr, 22:21
Falls ihr euch eure eignen Eier häkeln wollt: Hier ist eine Anleitung.
(Ok. Ich gebe zu: Das ist nicht dasselbe wie umhäkeln.)
(Ok. Ich gebe zu: Das ist nicht dasselbe wie umhäkeln.)
Kulturflaneur - 21. Apr, 01:23
Gekratzte Eier
Ich weiss nicht, an was für Eier die Moderatorin in Katizas Kommentar dachte, als sie den Lachanfall bekam, aber ich vermute mal, dass die gekratzten Eier, die sie ankündigen sollte, so aussehen:
Kulturflaneur - 24. Apr, 18:10
Wiener Stadtwanderin
Auch Wienerinnen sind vom Ostereiermarkt auf der Freyung angetan und bloggen darüber:
Wiener Spaziergänge - die Vergangenheit und Gegenwart Wiens zu Fuss erkundet.
Wiener Spaziergänge - die Vergangenheit und Gegenwart Wiens zu Fuss erkundet.
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