Verdächtige Stille
Gestern Abend war mein rechtes Ohr unerwartet still. Merkwürdig. Ich habe mich dran gewöhnt, dass es nach 17 Uhr zu schwächeln beginnt. Es dröhnt, ich spüre das Innenohr wie eine Wattekugel im Kopf und das Gehör lässt ein bisschen nach. Solche Beschwerden gehören zu meiner Krankheit. Manchmal renkt sich das nach dem Abendessen wieder ein. Manchmal auch nicht. Ich habe gelernt, dass ich deswegen nicht jedes Mal einen Nervenzusammenbruch bekommen muss. Aber irritierend ist es schon.
Gestern war das Ohr abends ganz still. Ich hörte normal, alles paletti. Natürlich hätte ich mich darüber freuen können. Ich meine: Alles paletti, das ist doch gut. Besser kann es gar nicht werden.
Ich freute mich auch. Aber nicht nur. Ich war auch ein bisschen beunruhigt. Denn eins haben mir meine Ohren beigebracht: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Ich sollte recht behalten. Zur Schlafenszeit ging das Gedröhn dann so richtig los. Da war ich erst recht verwirrt. Sollte ich jetzt erleichtert sein? Oder doch noch panisch werden?
Gestern war das Ohr abends ganz still. Ich hörte normal, alles paletti. Natürlich hätte ich mich darüber freuen können. Ich meine: Alles paletti, das ist doch gut. Besser kann es gar nicht werden.
Ich freute mich auch. Aber nicht nur. Ich war auch ein bisschen beunruhigt. Denn eins haben mir meine Ohren beigebracht: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Ich sollte recht behalten. Zur Schlafenszeit ging das Gedröhn dann so richtig los. Da war ich erst recht verwirrt. Sollte ich jetzt erleichtert sein? Oder doch noch panisch werden?
diefrogg - 10. Jan, 19:19
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walküre - 10. Jan, 19:51
Oh, Sie beginnen, Ihrer Krankheit mit einer gewissen Ironie zu begegnen. Scheint mir ein guter Weg zu sein, ohne dass ich diese Meinung jetzt genau begründen könnte ...
diefrogg - 10. Jan, 20:47
Ich weiss nicht,...
ob das Ironie ist. Zum Teil, vielleicht. Vielleicht ist es auch ein Teil des nie endenden Verwirrspiels, das diese Krankheit ist.
Not quite like Beethoven - 10. Jan, 20:48
Erleichtert natürlich. Ist ganz grundsätzlich besser als panisch. Außerdem hat es doch auch was für sich wenn es kommt wie erwartet, finden Sie nicht?
diefrogg - 10. Jan, 21:40
Wenn Sie...
"erleichtert" finden, dann nehme ich das fürs nächste Mal mit. Sie wissen ja, wie es sich anfühlt. Hatten Sie eigentlich nie Panik, Herr notquitelikebeethoven?
Not quite like Beethoven - 11. Jan, 10:57
Doch doch, des öfteren. Aber das ist ja kein Lebensgefühl. Im Unterschied etwa zur Heiterkeit. Ich bemühe mich also, Panik schnellstmöglich weiterziehen zu lassen.
diefrogg - 11. Jan, 13:20
Weiterziehen,
hm, ja. Das ist ein guter Begriff. Nicht haben kann man sie ja nicht, die Panik. Aber sie vorübergehen lassen, das kann man. Sich nicht in sie hineinsteigern. Hineinsteigern, das war ja früher meine Stärke. Aber zum Glück habe ich gelernt, das ein bisschen besser zu handhaben. Es gelingt mir nicht immer. Aber immer häufiger.
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