Rendez-vous mit Karl
Was bisher geschah: Das Kindermädchen Katharina ist 1958 für einen einzigen Abend seinen tyrannischen Luzerner Arbeitgebern entkommen. Beim Tanzen verliebt sich die 21-Jährige Hals über Kopf in einen jungen Mann namens Karl.
Der Abend klang aus. Als der letzte Tanz vorbei war, setzte Karl die junge Frau in ein Taxi. Er wolle sie wiedersehen, sagte er. Sie wolle das auch, sagte sie. Aber sie dürfe nicht ausgehen, wegen Burgherrs. Da sagte er: „Ich werde im Café Rex auf Dich warten. Jeden Abend.“
Karl war offensichtlich ein Kenner der damaligen Trendlokale. Die Bar beim längst verschwundenen Kino Rex war damals so angesagt, dass sie aus lauter Nostalgie ihren 50-er-Dekor bis zum heutigen Tag behalten hat.
(Quelle: www.20.min.ch)
Aber wie sollte Katharina ins Café Rex kommen? Und würde Karl Wort halten?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenige Tage später waren Burgherrs abends wieder einmal weg. Katharina konnte zwar nicht aus dem Haus. Aber in der Stube von Burgherrs stand das Telefon, und Katharina wusste, wo das Telefonbuch war. Sie würde einfach ins Café Rex anrufen. Mit fliegenden Händen blätterte sie die dünnen Seiten um - sie hatte nicht viel Zeit und nicht viel Übung im Durchforsten schweizerischer Telefonbücher.
Aber sie fand die Nummer des Cafés. Und sie rief dorthin an. Und als sie eine Kellnerin am anderen Ende hatte, sagte sie: "Ich möchte mit dem Herrn Karl sprechen." Und die Serviererin rief in den Saal hinein: „Herr Karl, ein Fräulein Katharina möchte Sie sprechen!“ Und dann hatte sie ihn am Apparat, den Herrn Karl. Er hatte tatsächlich auf sie gewartet.
Von da an waren die beiden ein Paar.
Nun galt es, Katharina aus den Fängen der Burgherrs zu befreien.
Aber so einfach war das nicht. Denn schon wenige Tage später sollte Karl den Nachtzug nach Holland besteigen, wo sein Schiff vor Anker lag. Der Binnenländer Karl war Seemann. "Er war auf der ganzen Welt herumgekommen, durch den Suezkanal, nach China und durch den Panamakanal. Er sprach alle möglichen Sprachen, Arabisch verstand er sehr gut." Während der schicksalshaften Begegnung mit Katharina war er nur für zwei Wochen auf Heimaturlaub in Luzern. Sein Schiff sollte in den nächsten Tagen nach Florida auslaufen.
Für ihn stellte sich ganz ernsthaft die Frage: Gehen oder bleiben?
Der Abend klang aus. Als der letzte Tanz vorbei war, setzte Karl die junge Frau in ein Taxi. Er wolle sie wiedersehen, sagte er. Sie wolle das auch, sagte sie. Aber sie dürfe nicht ausgehen, wegen Burgherrs. Da sagte er: „Ich werde im Café Rex auf Dich warten. Jeden Abend.“
Karl war offensichtlich ein Kenner der damaligen Trendlokale. Die Bar beim längst verschwundenen Kino Rex war damals so angesagt, dass sie aus lauter Nostalgie ihren 50-er-Dekor bis zum heutigen Tag behalten hat.
(Quelle: www.20.min.ch)
Aber wie sollte Katharina ins Café Rex kommen? Und würde Karl Wort halten?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenige Tage später waren Burgherrs abends wieder einmal weg. Katharina konnte zwar nicht aus dem Haus. Aber in der Stube von Burgherrs stand das Telefon, und Katharina wusste, wo das Telefonbuch war. Sie würde einfach ins Café Rex anrufen. Mit fliegenden Händen blätterte sie die dünnen Seiten um - sie hatte nicht viel Zeit und nicht viel Übung im Durchforsten schweizerischer Telefonbücher.
Aber sie fand die Nummer des Cafés. Und sie rief dorthin an. Und als sie eine Kellnerin am anderen Ende hatte, sagte sie: "Ich möchte mit dem Herrn Karl sprechen." Und die Serviererin rief in den Saal hinein: „Herr Karl, ein Fräulein Katharina möchte Sie sprechen!“ Und dann hatte sie ihn am Apparat, den Herrn Karl. Er hatte tatsächlich auf sie gewartet.
Von da an waren die beiden ein Paar.
Nun galt es, Katharina aus den Fängen der Burgherrs zu befreien.
Aber so einfach war das nicht. Denn schon wenige Tage später sollte Karl den Nachtzug nach Holland besteigen, wo sein Schiff vor Anker lag. Der Binnenländer Karl war Seemann. "Er war auf der ganzen Welt herumgekommen, durch den Suezkanal, nach China und durch den Panamakanal. Er sprach alle möglichen Sprachen, Arabisch verstand er sehr gut." Während der schicksalshaften Begegnung mit Katharina war er nur für zwei Wochen auf Heimaturlaub in Luzern. Sein Schiff sollte in den nächsten Tagen nach Florida auslaufen.
Für ihn stellte sich ganz ernsthaft die Frage: Gehen oder bleiben?
diefrogg - 4. Jun, 10:02
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
iGing - 4. Jun, 15:28
"Von da an waren die beiden ein Paar."
Es ist diese Einfachheit, die solchen Geschichten den besonderen Reiz verleiht. Erinnert mich an Romane aus dem 19. Jahrhundert - ein Wort und man liebt sich aus tiefstem Herzen! So müsste es sein. ;-)
Es ist diese Einfachheit, die solchen Geschichten den besonderen Reiz verleiht. Erinnert mich an Romane aus dem 19. Jahrhundert - ein Wort und man liebt sich aus tiefstem Herzen! So müsste es sein. ;-)
diefrogg - 4. Jun, 22:23
Ja, so müsste...
es sein. Es könnte ein ganzes Kapitel in dieser Geschichte werden - wie unsere Grossmütter ihre Ehen durchwegs als grosses Geschenk sehen, als vollen Erfolg, und ihre Ehemänner als die besten von allen. Das ist wunderschön und zugleich ein wenig unwirklich.
katiza - 8. Jun, 13:59
Und aus dem Radio hört Katharina die Geschichte von Jackie? So eine wundervolle Geschichte, liebe Fröschin...
diefrogg - 8. Jun, 22:04
Oh, und wieder...
ein prima Soundtrack dazu! Köstlich, danke! Dieser Freddy Quinn hat aber auch gut ausgesehen!
Trackback URL:
https://froggblog.twoday.net/stories/1022441516/modTrackback