Unglaubliche Liebesgeschichte
Meine treuen Leser wissen es: Ich habe literarische Ambitionen und arbeite an einer Liebesgeschichte. Heute Morgen grübelte ich darüber nach, ob ich meinen Lesern eine Kotz-Szene zumuten solle. In angelsächsischen Liebesromanen ist die Kotz-Szene obligatorisch. Beispiel: Die Heldin ist betrunken und hustet sich auf einem Parkplatz drei Margaritas aus dem Leib - der Held ist zur Stelle und hält ihr den Kopf. Damit erbringt er den Beweis, dass er sie liebt. Logisch, oder? Aber nicht sehr appetitlich.
Ich kam zu keinem Ergebnis. Ich ging einkaufen.
Im Coop am Schlossberg traf ich Nachbarin Katharina.
"Kommst Du mit mir einen Kaffee trinken?" fragte sie.
Ich zögerte. Katharina ist sehr redselig, seit ihr Mann vor zehn Jahren einmal nicht mehr von einer Radtour zurückgekommen ist. Er fiel in Horw wie ein Sack Zement vom Rad - Herzinfarkt. Das erzählt sie immer und immer wieder und noch viel, viel mehr. Es ist, als rede sie um ihr Leben. Ich sagte, ich hätte keine Zeit. Ja, ich gestehe es: Ich bin eine Zicke, die einsame Nachbarinnen im Stich lässt.
Auf mich wartet zu Hause schliesslich eine grosse Aufgabe.
Aber Katharina liess nicht locker. Und so ging ich mit.
Da sassen wir, im blässlichen hinteren Zimmer unserer Konditorei am Schlossberg.
Wieder quasselte sie von ihrem Karl. Sie ist aus Österreich, man hört es an ihrer Sprache.
"Wie bist Du eigentlich nach Luzern gekommen? Wo hast Du ihn denn kennen gelernt?" fragte ich.
Da passierte etwas Merkwürdiges: Aus der blabbernden Frau wurde mit einem Mal eine grosse Geschichtenerzählerin. Sie legte eine absolut bezaubernde Liebesgeschichte hin. Eine halbe Stunde lang.
Schliesslich lachte sie und sagte: "Ja, das ist doch verrückt, oder? Jemand sollte das aufschreiben." Und genau damit habe ich heute den Nachmittag verbracht. Wenn Ihr wollt, erzähle ich sie Euch - gewissermassen als Fingerübung. Aber ich brauche dafür ein paar ermunternde Kommentare. Ich muss wissen, ob das überhaupt jemand lesen will.
Sonst wende ich mich wieder den Kotz-Szenen zu.
Also, meldet Euch!
Ich kam zu keinem Ergebnis. Ich ging einkaufen.
Im Coop am Schlossberg traf ich Nachbarin Katharina.
"Kommst Du mit mir einen Kaffee trinken?" fragte sie.
Ich zögerte. Katharina ist sehr redselig, seit ihr Mann vor zehn Jahren einmal nicht mehr von einer Radtour zurückgekommen ist. Er fiel in Horw wie ein Sack Zement vom Rad - Herzinfarkt. Das erzählt sie immer und immer wieder und noch viel, viel mehr. Es ist, als rede sie um ihr Leben. Ich sagte, ich hätte keine Zeit. Ja, ich gestehe es: Ich bin eine Zicke, die einsame Nachbarinnen im Stich lässt.
Auf mich wartet zu Hause schliesslich eine grosse Aufgabe.
Aber Katharina liess nicht locker. Und so ging ich mit.
Da sassen wir, im blässlichen hinteren Zimmer unserer Konditorei am Schlossberg.
Wieder quasselte sie von ihrem Karl. Sie ist aus Österreich, man hört es an ihrer Sprache.
"Wie bist Du eigentlich nach Luzern gekommen? Wo hast Du ihn denn kennen gelernt?" fragte ich.
Da passierte etwas Merkwürdiges: Aus der blabbernden Frau wurde mit einem Mal eine grosse Geschichtenerzählerin. Sie legte eine absolut bezaubernde Liebesgeschichte hin. Eine halbe Stunde lang.
Schliesslich lachte sie und sagte: "Ja, das ist doch verrückt, oder? Jemand sollte das aufschreiben." Und genau damit habe ich heute den Nachmittag verbracht. Wenn Ihr wollt, erzähle ich sie Euch - gewissermassen als Fingerübung. Aber ich brauche dafür ein paar ermunternde Kommentare. Ich muss wissen, ob das überhaupt jemand lesen will.
Sonst wende ich mich wieder den Kotz-Szenen zu.
Also, meldet Euch!
diefrogg - 16. Mai, 16:47
20 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
arboretum - 16. Mai, 19:27
Lassen Sie die Kotz-Szene weg - wenn sie schon so oft in Liebesromanen benutzt wurde, ist das allein schon Grund genug. (Die einzige Variante, die dann noch statthaft wäre, wäre den romantischen Helden mitkotzen zu lassen. Weil der Anblick der reihernden Heldin Brechreiz auslöste.)
diefrogg - 16. Mai, 19:40
Guter Tipp, danke!
Ich fürchte eben auch, dass mein Held mitreihern würde. Er ist vom Leben sonst schon arg mitgenommen - ich würde ihm das lieber ersparen. Aber dann muss er meiner Heldin natürlich auf andere Weise zeigen, dass seine Liebe harte Prüfungen übersteht.
Und kotzen ist eigentlich eine gute Metapher. Wenn ein Mann solch beschämende Körperlichkeit aushält, dann wird er auch ausharren, wenn seine Angebetete schreiend ein blutiges Baby durch den Geburtskanal stösst.
Aber die Frage ist eigentlich eine andere: Würden Sie - rein theoretisch - die wunderschöne Liebesgeschichte meiner 78-jährigen Nachbarin lesen wollen?
Und kotzen ist eigentlich eine gute Metapher. Wenn ein Mann solch beschämende Körperlichkeit aushält, dann wird er auch ausharren, wenn seine Angebetete schreiend ein blutiges Baby durch den Geburtskanal stösst.
Aber die Frage ist eigentlich eine andere: Würden Sie - rein theoretisch - die wunderschöne Liebesgeschichte meiner 78-jährigen Nachbarin lesen wollen?
arboretum - 16. Mai, 20:56
Das ist der andere Grund, warum Sie die Finger von der Kotz-Szene lassen sollen.
acqua - 16. Mai, 20:07
Ich will unbedingt!
diefrogg - 16. Mai, 20:15
:)))
Danke - ich fürchte, es könnte ein Epos werden. Aber Du bist ja epentauglich.
acqua - 17. Mai, 16:28
Nicht nur tauglich sondern erpicht. ;-)
speedhiking - 16. Mai, 20:30
Unbedingt, mir ist vor Lesevorfreude und Spannung schon ganz schlecht!
diefrogg - 16. Mai, 21:33
Oh, Sie Ärmster!
Ich möchte Ihre Magennerven allerdings nicht zu sehr strapazieren und werde sehr schonend vorgehen. Sonst muss Ihnen Ihr langohriger Begleiter noch den Kopf halten!
Kulturflaneur - 17. Mai, 12:07
Aufmunterung
Schreib, schreib, schreib!
diefrogg - 17. Mai, 17:42
Na, Du bist als...
Herr T. ja eigentlich nicht teilnahmeberechtigt an diesem Spiel. Ausserdem habe ich heute Morgen das Problem mit der Kotz-Szene gelöst. Ich meine: Wenn Du in einer Geschichte eine Menière-Patientin drin hast, dann ist die Story ohne Kotz-Szene eigentlich verschenkt, findest Du nicht?
katiza - 17. Mai, 15:17
Bitte
diefrogg - 17. Mai, 18:40
Danke, frau katiza!
Mit Ihrer Stimme ist das Quorum eigentlich erreicht. Und doch zögere ich noch... na, mal schauen. Ich muss ja nicht heute Abend anfangen.
speedhiking - 17. Mai, 20:20
Bei so viel Subskriptionen
täte es sich lohnen!
täte es sich lohnen!
diefrogg - 17. Mai, 20:46
Ja, das ist wirklich...
erfreulich! Nun, ich habe schon Bilder gemacht für die Story. Ich glaube, ich fange so schnell wie möglich an - sonst sind werde ich vor dem Ferien nicht mehr fertig.
iGing - 20. Mai, 00:06
Ich schließe mich den Unbedingtlesenwollenden an!
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