27
Okt
2012

Jesus

In letzter Zeit bin ich ein paarmal in die Kirche gegangen, um zu beten. Es fällt mir nicht leicht, darüber zu schreiben. Religion ist tabu - man spricht verschämter darüber als über Sex, über den Tod oder über Geld.

Aber ich hatte eine schwierige Entscheidung zu treffen. Aus meinem Inneren ertönte eine Kakaphonie von Meinungen. Ich brauchte eine Stimme von aussen. Eine Stimme mit Autorität.

Gestern sass ich in der Kirche und richtete den Blick gegen den Altar. Ich versuchte mich zu öffnen für die Stimme von da oben. Es ist eine Kirche aus den fünfziger Jahren. Mein Blick glitt über die nackte Betonwand hinter dem Altar. Da ist nichts - nur weit oben eine Jesus-Figur am Kreuz.

Ich sah ihn leiden und ertappte mich beim Gedanken: "Ich hätte da vorne lieber eine kriegerische Figur. Jemanden, der verspricht, mich zu beschützen. Leiden tue ich gerade selber."

Seither rätsle ich an der uralten Frage herum: Was ist es, was diesen Jesus für Generationen von Menschen so attraktiv gemacht hat? Ich verstehe es nicht.

Dennoch: Der Blick nach oben hat geholfen. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Jetzt fühle ich mich leichter. Gottseidank.
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