Schwerhörig Musik hören
Eins muss ich vorausschicken: Wenn ich über meine Schwerhörigkeit klage, dann jammere ich auf hohem Niveau. Auf dem linken Ohr habe ich zwar mindestens 20 Dezibel Hörverlust auf allen Frequenzen. Aber auf dem rechten habe ich an guten Tagen immer noch das Glück eines tiptopen Gehörs. Nur an schlechten Tagen zerbröseln mir auch auf dem rechten Ohr die Bassriffs. Tiefton-Schwerhörigkeit. Typische Begleiterscheinung einer Menière-Erkrankung. Und nach einer Krise klingen manchmal alle Töne so verzerrt, dass ich tagelang die Jingles auf Radio DRS nicht wiedererkenne.
An solchen Tagen stellen ich mir jeweils die Frage: Kann ich die Erinnerung an Musik irgendwie konservieren? Werde ich es so weit bringen, dass ich im Kopf Musik hören kann, wenn ich einmal taub bin?
Einige von Euch werden mich jetzt auf Oliver Sacks verweisen. Er beschreibt in "Der einarmige Pianist" Menschen, die nach einer Ertaubung ganze Sinfonien hörten. Gerade so, als würden sie sich in ihrem Hirn von selber abspielen.
Aber mein Gehirn funktioniert nicht so. Jedenfalls bis jetzt nicht. Mein Gehirn erinnert sich nur an Songfetzen - die mir DJ Philemon dann auch wiederholt - oft genug als müdes Geleier. Niemals ist das so schön wie richtig Musik hören. Und wenn ich nur schon herauszufinden will, wie der ganze Song geht, bedarf es einer Willensanstrengung. Ich habe das Phänomen hier beschrieben.
Ja. Wenn ich Musik höre, bin ich dem lieben Gott nahe. Aber wenn ich Musik verstehen oder gar machen soll, schwanke ich zwischen Begriffsstutzigkeit und Pedanterie. Obwohl ich Noten lesen kann und einmal leidlich Gitarre gespielt habe. Nichts finde ich so langweilig wie Takte zählen oder Riffs memorieren.
Immerhin habe ich mittlerweile herausgefunden, dass nicht alle Popsongs im Viervierteltakt geschrieben sind. Der hier hat zum Beispiel einen Fünfvierteltakt im Hauptteil. Glaube ich jedenfalls. Hübsch.
Und neulich war ich auf dem Nachhauseweg vom Büro. Ich ging gerade am Garten von Frau Kurzhubermüller vorbei. Da hörte ich plötzlich einen Fetzen von Miles Away von The Young Gods. In meinem Kopf. Diesen weichen Gitarrensound, diese biegsame Stimme. In ihrer ganzen Intensität.
Vielleicht geht es doch.
An solchen Tagen stellen ich mir jeweils die Frage: Kann ich die Erinnerung an Musik irgendwie konservieren? Werde ich es so weit bringen, dass ich im Kopf Musik hören kann, wenn ich einmal taub bin?
Einige von Euch werden mich jetzt auf Oliver Sacks verweisen. Er beschreibt in "Der einarmige Pianist" Menschen, die nach einer Ertaubung ganze Sinfonien hörten. Gerade so, als würden sie sich in ihrem Hirn von selber abspielen.
Aber mein Gehirn funktioniert nicht so. Jedenfalls bis jetzt nicht. Mein Gehirn erinnert sich nur an Songfetzen - die mir DJ Philemon dann auch wiederholt - oft genug als müdes Geleier. Niemals ist das so schön wie richtig Musik hören. Und wenn ich nur schon herauszufinden will, wie der ganze Song geht, bedarf es einer Willensanstrengung. Ich habe das Phänomen hier beschrieben.
Ja. Wenn ich Musik höre, bin ich dem lieben Gott nahe. Aber wenn ich Musik verstehen oder gar machen soll, schwanke ich zwischen Begriffsstutzigkeit und Pedanterie. Obwohl ich Noten lesen kann und einmal leidlich Gitarre gespielt habe. Nichts finde ich so langweilig wie Takte zählen oder Riffs memorieren.
Immerhin habe ich mittlerweile herausgefunden, dass nicht alle Popsongs im Viervierteltakt geschrieben sind. Der hier hat zum Beispiel einen Fünfvierteltakt im Hauptteil. Glaube ich jedenfalls. Hübsch.
Und neulich war ich auf dem Nachhauseweg vom Büro. Ich ging gerade am Garten von Frau Kurzhubermüller vorbei. Da hörte ich plötzlich einen Fetzen von Miles Away von The Young Gods. In meinem Kopf. Diesen weichen Gitarrensound, diese biegsame Stimme. In ihrer ganzen Intensität.
Vielleicht geht es doch.
diefrogg - 26. Okt, 14:33
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