Syrische Jungs
Bevor ich heute nach Hause ging, öffnete ich zufällig eine Ausland-Seite von morgen. Ich las einen Lead. Da stand "Syrien. Assads Soldaten durchkämmen in mehreren Städten alle Wohnungen und verhaften Tausende. In den Vororten von Damaskus sind schwere Kämpfe im Gang."
Es war das erste Mal, dass mich die Katastrophe in Syrien emotional erreichte.
Das ist merkwürdig spät. Denn ich bin schon einmal in Syrien gewesen. 1998 wars, im Oktober. Damals machte ich am Rand eines noch nicht allzu tief ausgetrampelten Touristenpfads im Norden des Landes dieses Bild.
Die Sprache der drei konnte ich nicht. Aber sie standen für mich bereit, noch bevor ich die Kamera richtig gezückt hatte. Ich musste nur abdrücken.
Ich muss gestehen: Ich hatte sonst keine Zeit für die Menschen in Syrien. Ich war mit einer Schweizer Gruppe unterwegs - auch beruflich. Der Röstigraben, der mitten in unserer Gruppe klaffte, beschäftigte mich mehr als die Syrer. Von ihrer Politik ganz zu schweigen - auch wenn die riesigen Bilder vom alten Assad jede Minute an den Diktator erinnerten. Überhaupt. Wer will solche Dinge schon genau wissen, so als Tourist.
Aber ich liebte Aleppo. Wenn die Sonne in Aleppo untergeht, leuchten die Mauern der Stadt in allen Regenbogenfarben auf. Und dann legen die Muezzine los. Es ist, als würde die Welt in einem Rausch aus Farben und Stimmen untergehen. Wenn der Orient eine Droge ist - eine Droge aus Licht, süsser Ruhe und Raum - dann hat Aleppo mich angefixt.
Ich liebte die Wüste. Ihr gleissendes Licht am Tag, ihr warmes Leuchten am Abend, ihre mörderische Kälte in der Nacht.
Die Jungs waren damals zwölf, dreizehn Jahre alt. Sie sind jetzt um die 25. Sicher ein gefährliches Alter, wenn Staatsterror herrscht. Ich habe nie mit ihnen gesprochen. Ich konnte ihnen nicht mal dieses Bild schicken.
Wo sie wohl sind?
Es war das erste Mal, dass mich die Katastrophe in Syrien emotional erreichte.
Das ist merkwürdig spät. Denn ich bin schon einmal in Syrien gewesen. 1998 wars, im Oktober. Damals machte ich am Rand eines noch nicht allzu tief ausgetrampelten Touristenpfads im Norden des Landes dieses Bild.
Die Sprache der drei konnte ich nicht. Aber sie standen für mich bereit, noch bevor ich die Kamera richtig gezückt hatte. Ich musste nur abdrücken.
Ich muss gestehen: Ich hatte sonst keine Zeit für die Menschen in Syrien. Ich war mit einer Schweizer Gruppe unterwegs - auch beruflich. Der Röstigraben, der mitten in unserer Gruppe klaffte, beschäftigte mich mehr als die Syrer. Von ihrer Politik ganz zu schweigen - auch wenn die riesigen Bilder vom alten Assad jede Minute an den Diktator erinnerten. Überhaupt. Wer will solche Dinge schon genau wissen, so als Tourist.
Aber ich liebte Aleppo. Wenn die Sonne in Aleppo untergeht, leuchten die Mauern der Stadt in allen Regenbogenfarben auf. Und dann legen die Muezzine los. Es ist, als würde die Welt in einem Rausch aus Farben und Stimmen untergehen. Wenn der Orient eine Droge ist - eine Droge aus Licht, süsser Ruhe und Raum - dann hat Aleppo mich angefixt.
Ich liebte die Wüste. Ihr gleissendes Licht am Tag, ihr warmes Leuchten am Abend, ihre mörderische Kälte in der Nacht.
Die Jungs waren damals zwölf, dreizehn Jahre alt. Sie sind jetzt um die 25. Sicher ein gefährliches Alter, wenn Staatsterror herrscht. Ich habe nie mit ihnen gesprochen. Ich konnte ihnen nicht mal dieses Bild schicken.
Wo sie wohl sind?
diefrogg - 9. Mai, 21:05
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks