Tag des Selbstmitleids
Es gibt einen Internationalen Tag der Händehygiene (12.Mai). Einen Tag des Europäischen Notrufs 112 (11. Februar). Sogar einen Tag des chronischen Erschöpfungssyndroms (12. Mai). Einen internationalen Tag des Selbstmitleids gibts nicht. Das ist ein Manko, finde ich. Ein gelegentlicher Anfall von Selbstmitleid ist gut für die Psychohygiene und schärft den Blick auf die Realität. Deshalb erkläre ich hiermit den 4. Januar zum internationalen Tag des Selbstmitleids. Ich habe allen Grund dazu, wie dieser Überblick zeigt:
7.30 Uhr: Als ich nach dem Aufstehen meine Nachttischlampe löschen will, knalle ich mit der Birne gegen das Schrägdach. Aua!
7.35 Uhr: Ein Blick auf die Waage bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen: Nie, nie wieder werde ich dieses elende Pfund los, das ich über die Feiertage angesetzt habe!
10 Uhr: Heute habe ich schwierige Kunden. Ich muss mich von einer Kuh beleidigen lassen, die etwa einen halb so hohen IQ hat wie ich. Kann man noch tiefer sinken?
10.30 Uhr: Ich brauche Hilfe bei einer Kleinigkeit und gehe zum Kollegen Räucherstäbchen. Einer feiner Mensch, der hier Tag für Tag einen Job ausführt, mit dem er der Weltöffentlichkeit nicht auffällt. Nicht mehr jung. Gefangen in seiner beruflichen Tretmühle. Er greift zur Computer-Tastatur. Seine Hände zittern. Seltsam. Wenig später scheint mir, als steige leichter Träschgeruch aus dem Becher auf seinem Pult. Horror! Ich arbeite in einer Bude, in der Menschen still dem Alkohol anheim fallen! Ich muss hier noch zwanzig Jahre arbeiten. Ich verdiene hier mein Gnadenbrot!
14 Uhr: Man kann noch tiefer sinken. Es gibt Dinge, von denen ich mir geschworen habe, dass sie nie durch meine Hand in eine Zeitung gelangen werden. Eines von ihnen wird morgen die Seite 22 unseres Blatts zieren. Ich habe es dorthin gestellt. Naja, niemand wird deswegen sterben oder unschuldig ins Gefängnis kommen. Aber trotzdem! Ich weiss jetzt: Man kann bodenlos tief sinken.
Der Tag ist zum Glück bald vorbei. Morgen überlege ich mir, ob ich etwas für meinen Kollegen Räucherstäbchen tun kann. Wäre gut, wenn ichs bis am 24. Januar wüsste. Dann ist Welttag der sozialen Kommunikation.
7.30 Uhr: Als ich nach dem Aufstehen meine Nachttischlampe löschen will, knalle ich mit der Birne gegen das Schrägdach. Aua!
7.35 Uhr: Ein Blick auf die Waage bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen: Nie, nie wieder werde ich dieses elende Pfund los, das ich über die Feiertage angesetzt habe!
10 Uhr: Heute habe ich schwierige Kunden. Ich muss mich von einer Kuh beleidigen lassen, die etwa einen halb so hohen IQ hat wie ich. Kann man noch tiefer sinken?
10.30 Uhr: Ich brauche Hilfe bei einer Kleinigkeit und gehe zum Kollegen Räucherstäbchen. Einer feiner Mensch, der hier Tag für Tag einen Job ausführt, mit dem er der Weltöffentlichkeit nicht auffällt. Nicht mehr jung. Gefangen in seiner beruflichen Tretmühle. Er greift zur Computer-Tastatur. Seine Hände zittern. Seltsam. Wenig später scheint mir, als steige leichter Träschgeruch aus dem Becher auf seinem Pult. Horror! Ich arbeite in einer Bude, in der Menschen still dem Alkohol anheim fallen! Ich muss hier noch zwanzig Jahre arbeiten. Ich verdiene hier mein Gnadenbrot!
14 Uhr: Man kann noch tiefer sinken. Es gibt Dinge, von denen ich mir geschworen habe, dass sie nie durch meine Hand in eine Zeitung gelangen werden. Eines von ihnen wird morgen die Seite 22 unseres Blatts zieren. Ich habe es dorthin gestellt. Naja, niemand wird deswegen sterben oder unschuldig ins Gefängnis kommen. Aber trotzdem! Ich weiss jetzt: Man kann bodenlos tief sinken.
Der Tag ist zum Glück bald vorbei. Morgen überlege ich mir, ob ich etwas für meinen Kollegen Räucherstäbchen tun kann. Wäre gut, wenn ichs bis am 24. Januar wüsste. Dann ist Welttag der sozialen Kommunikation.
diefrogg - 4. Jan, 18:40
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