London Calling
Mein rechtes Ohr hat seinen neuesten Krieg gegen mich beendet. Ich kann wieder Musik hören. Doch ich gebe mich der Verzückung zögernd hin. Vielleicht brauche ich meine Kräfte ja bald wieder, um neues Ungemach auszuhalten.
Da passt es, dass ich Euch diesmal ohnehin einen Song bringen wollte, den ich als Song eigentlich nie so richtig gemocht habe. Okay, die ersten Akkorde haben etwas Elektrisierendes. Sie klingen wie zerberstende Fensterscheiben. Doch den Rest fand ich immer etwas schleppend. Schlecht tanzbar. Zwar wurde die Platte vor 20 Jahren landauf und landab in jeder Disco gespielt, die ein Gramm politisches Bewusstsein hatte. Aber im Grunde verstanden in der Schweiz die wenigsten den Pogo, den man dazu hätte tanzen müssen.
Dennoch gehört der Song unbedingt in meine Sammlung der 10 unentbehrlichen Songs. Er war der Protestsong meiner Generation.
This is:
Unser politisches Bewusstsein von damals war einfach gestrickt: Hier waren wir, jung, links, idealistisch und auf der richtigen Seite von Moral und Wahrheit. Wir wollten etwas. Wir wollten vor allem Lokale für unsere Konzerte, so genannte alternative Kulturräume. Unsere Gegner waren jene, die uns die Räume nicht herausrücken wollten. Die bürgerlichen Kapitalistensäcke, die kalten Krieger, die Faschos.
Wir kannten vor allem ein Kampfmittel. Wir demonstrierten. Wir demonstrierten viel. Für das Zaffaraya und die Reitschule in Bern. Für die Boa in Luzern.
Rückblickend bin ich stolz darauf, dass es in unseren Reihen Leute gab, die mehr konnten als demonstrieren. Solche, die Chancen schaffen, packen und entwickeln konnten. Es muss sie gegeben haben. Sonst hätten die Reithalle und das Zaffaraya nie so lange existiert. Und was die Boa betrifft: Die hat sich... sagen wir... weiter entwickelt.
Frau Frogg gehörte eher zu den Verträumten unter den Demonstranten. Und wenn sie "London Calling" hört, denkt sie heute auch gern an das London der achtziger Jahre. An Bahnfahrten durch die Millionenstadt, die sich still dem Verfall anheim gegeben zu haben schien. Wie hat sich diese Stadt in 20 Jahren aufgemotzt! Unglaublich! Sie denkt an Margaret Thatcher. An English, ihren Grosskapitalisten-Kumpel. Auch er war damals ein junger Linker. Dieses Plakat hing in seinem Wohnzimmer:
Da passt es, dass ich Euch diesmal ohnehin einen Song bringen wollte, den ich als Song eigentlich nie so richtig gemocht habe. Okay, die ersten Akkorde haben etwas Elektrisierendes. Sie klingen wie zerberstende Fensterscheiben. Doch den Rest fand ich immer etwas schleppend. Schlecht tanzbar. Zwar wurde die Platte vor 20 Jahren landauf und landab in jeder Disco gespielt, die ein Gramm politisches Bewusstsein hatte. Aber im Grunde verstanden in der Schweiz die wenigsten den Pogo, den man dazu hätte tanzen müssen.
Dennoch gehört der Song unbedingt in meine Sammlung der 10 unentbehrlichen Songs. Er war der Protestsong meiner Generation.
This is:
Unser politisches Bewusstsein von damals war einfach gestrickt: Hier waren wir, jung, links, idealistisch und auf der richtigen Seite von Moral und Wahrheit. Wir wollten etwas. Wir wollten vor allem Lokale für unsere Konzerte, so genannte alternative Kulturräume. Unsere Gegner waren jene, die uns die Räume nicht herausrücken wollten. Die bürgerlichen Kapitalistensäcke, die kalten Krieger, die Faschos.
Wir kannten vor allem ein Kampfmittel. Wir demonstrierten. Wir demonstrierten viel. Für das Zaffaraya und die Reitschule in Bern. Für die Boa in Luzern.
Rückblickend bin ich stolz darauf, dass es in unseren Reihen Leute gab, die mehr konnten als demonstrieren. Solche, die Chancen schaffen, packen und entwickeln konnten. Es muss sie gegeben haben. Sonst hätten die Reithalle und das Zaffaraya nie so lange existiert. Und was die Boa betrifft: Die hat sich... sagen wir... weiter entwickelt.
Frau Frogg gehörte eher zu den Verträumten unter den Demonstranten. Und wenn sie "London Calling" hört, denkt sie heute auch gern an das London der achtziger Jahre. An Bahnfahrten durch die Millionenstadt, die sich still dem Verfall anheim gegeben zu haben schien. Wie hat sich diese Stadt in 20 Jahren aufgemotzt! Unglaublich! Sie denkt an Margaret Thatcher. An English, ihren Grosskapitalisten-Kumpel. Auch er war damals ein junger Linker. Dieses Plakat hing in seinem Wohnzimmer:
diefrogg - 6. Jan, 10:41
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