Keine Freudentränen
Wochenlang habe ich gebetet, dass ich irgendwann wieder Musik hören kann. Lange Zeit konnte ich es nicht, weil sie in meinen Ohren einfach zu beschissen klang. Alle Gitarren verstimmt, alle Synthesizer fehlprogrammiert, alle Pauken kaputt, dazu Tröten, Scheppern und Gurgeln. Ich wollte unbedingt noch einmal, wenigstens noch einmal, das sagenhafte Gitarrensolo von "Stairway to Heaven" ohne Fehltöne hören. Und ein paar andere Songs von anderen Bands, klar. Aber "Stairway to Heaven", das war besonders wichtig. Als junges Mädchen habe ich den Song oft gehört. Achtlos. Er kam ja jeden Tag am Radio (damals hörte unsereiner SWF 3, seither kenne ich jedes Kaff im Schwabenland wegen der Verkehrsmeldungen). Erst in der Frühphase meiner Hörstürze besann ich mich auf die schiere Brillianz dieses Solos.
Hier eine Live-Version:
Heute morgen war es soweit. Die Töne sind wieder da und sitzen, die Nebengeräusche sind fast weg.
Ich erwartete, in Freudentränen auszubrechen.
Statt dessen setzte sich eine miese, kleine Traurigkeit zwischen meine Rippen und breitete sich aus. Schliesslich war sie es, die mich zum Weinen brachte.
Ich wusste: Ich werde nie mehr dieselbe sein wie früher.
Bin ich undankbar?
Hier eine Live-Version:
Heute morgen war es soweit. Die Töne sind wieder da und sitzen, die Nebengeräusche sind fast weg.
Ich erwartete, in Freudentränen auszubrechen.
Statt dessen setzte sich eine miese, kleine Traurigkeit zwischen meine Rippen und breitete sich aus. Schliesslich war sie es, die mich zum Weinen brachte.
Ich wusste: Ich werde nie mehr dieselbe sein wie früher.
Bin ich undankbar?
diefrogg - 12. Dez, 16:00
9 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks