Gotthard zum Abschied
Mein Göttibub Tim wird mir immer sympathischer. Ja, klar, es ist nichts Aussergewöhnliches, dass man sein Patenkind mag. Aber das mit Tim geht tiefer: Ich habe entdeckt, dass wir eine Obsession teilen. Die Gotthard-Obsession. Tim weiss zwar noch nicht, dass er eine Gotthard-Obsession hat. Er ist ja erst 3, genau 3 sogar. Ich aber erkenne eine Gotthard-Obsession schon im Keim. Schliesslich hat meine Begeisterung für den Pass der Pässe mich dazu gebracht, ihn anno 2003 in einer dreitätigen, strapaziösen Wanderung zu überqueren. Und so erkannte ich den Keim von Tims Gotthard-Obsession, als ich ihn heute Nachmittag zum Geburtstag zum ersten Mal ins Verkehrshaus Luzern gebracht habe. Das Verkehrshaus gehört hierzulande zum Göttibubenprogramm, und ich habe beschlossen, nicht zu lange damit zu warten.
Dass er auf Züge steht, weiss ich schon lange. Denn wann immer er irgendwo auch nur Schienen sieht, sagt er, laut und deutlich „Tschütschübahn“*. Wenn er in Frogg Hall auf Besuch ist, dann sagt er irgendwann „Tschütschübahn luege“**, und dann weiss man: Jetzt muss man ihn zum Dachfenster hochheben, damit er die Züge sehen kann, die weit drüben am Hang vorbeidonnern.
Klar, dass ihn die vielen Züge im Verkehrshaus begeisterten. Er sah sich alle an. Gründlich. Drückte alle Knöpfe. Am längsten aber sah er das wohnzimmergrosse Modell der Gotthardbahn mitsamt Kirche von Wassen an. Er bliebt dort sage und schreibe ein Viertelstunde lang stehen. Eine Ewigkeit für einen Dreijährigen. Er kreischte, wenn wieder irgendwo aus einem Tunnel ein Zug auftauchte. Kreischte lauter, wenn zwei Züge sich kreuzten. Es war eine richtige Freude! Jetzt weiss ich schon, was ich ihm zu seinem achten oder zehnten Geburtstag schenken werde: eine Fahrt durch den echten Gotthardtunnel, den alten, mitsamt Kehrtunnels und allem drum und dran. Ich fürchte, ich werde mich dann benehmen wie Emil Steinberger im Zug. Und wenn Herr T. auch dabei ist, werden wir uns sogar benehmen wie zweimal Emil.
Wenn der alte Gotthardtunnel dann überhaupt noch befahren wird. Denn schliesslich gibt es ja bald einen Neat-Tunnel durch den Gotthard, und der sticht schon bei Amsteg fadengerade in den Berg. Dann heisst es ade, Kirchlein von Wassen.
Jesses, da fällt mir ein: Bestimmt wissen viele von Euch gar nicht, was es mit dem Gotthard, seiner Bahn und dem Kirchlein von Wassen überhaupt auf sich hat. Tja, da bleibt mir nichts anderes übrig, als Euch hier erstmals in geordneter Form alle Links zu meinem Gotthard-Epos zu präsentieren: jener losen Sammlung von Texten, in denen ich über meine Gotthardüberquerung zu Fuss berichte.
Das ist ein Abschiedsgeschenk, denn am Donnerstag fliege ich für ein paar Tage nach London, und ich schreibe wohl hier nicht vor dem nächsten Dienstag wieder. Aber mit dem Zeug hier habt Ihr, weiss Gott, genug zu lesen!
1) Einführung mit geradezu hellseherisches Wirtschaftsanalyse
2) Was ist eine Gotthard-Obsession?
3) Uri im Frühsommer 2003
4) Amsteg im Dämmerlicht
5) Wurstsalat in Gurtnellen
6) Die Kehrtunnels von Wassen
7) Das Geisterhaus von Göschenen
8) Heilige Schweizer Erde
9) Total erschöpft kurz vor dem Ziel
10) die Tremola, das Tessin
*Kinderwort für "Eisenbahn"
** "Eisenbahn anschauen"
Dass er auf Züge steht, weiss ich schon lange. Denn wann immer er irgendwo auch nur Schienen sieht, sagt er, laut und deutlich „Tschütschübahn“*. Wenn er in Frogg Hall auf Besuch ist, dann sagt er irgendwann „Tschütschübahn luege“**, und dann weiss man: Jetzt muss man ihn zum Dachfenster hochheben, damit er die Züge sehen kann, die weit drüben am Hang vorbeidonnern.
Klar, dass ihn die vielen Züge im Verkehrshaus begeisterten. Er sah sich alle an. Gründlich. Drückte alle Knöpfe. Am längsten aber sah er das wohnzimmergrosse Modell der Gotthardbahn mitsamt Kirche von Wassen an. Er bliebt dort sage und schreibe ein Viertelstunde lang stehen. Eine Ewigkeit für einen Dreijährigen. Er kreischte, wenn wieder irgendwo aus einem Tunnel ein Zug auftauchte. Kreischte lauter, wenn zwei Züge sich kreuzten. Es war eine richtige Freude! Jetzt weiss ich schon, was ich ihm zu seinem achten oder zehnten Geburtstag schenken werde: eine Fahrt durch den echten Gotthardtunnel, den alten, mitsamt Kehrtunnels und allem drum und dran. Ich fürchte, ich werde mich dann benehmen wie Emil Steinberger im Zug. Und wenn Herr T. auch dabei ist, werden wir uns sogar benehmen wie zweimal Emil.
Wenn der alte Gotthardtunnel dann überhaupt noch befahren wird. Denn schliesslich gibt es ja bald einen Neat-Tunnel durch den Gotthard, und der sticht schon bei Amsteg fadengerade in den Berg. Dann heisst es ade, Kirchlein von Wassen.
Jesses, da fällt mir ein: Bestimmt wissen viele von Euch gar nicht, was es mit dem Gotthard, seiner Bahn und dem Kirchlein von Wassen überhaupt auf sich hat. Tja, da bleibt mir nichts anderes übrig, als Euch hier erstmals in geordneter Form alle Links zu meinem Gotthard-Epos zu präsentieren: jener losen Sammlung von Texten, in denen ich über meine Gotthardüberquerung zu Fuss berichte.
Das ist ein Abschiedsgeschenk, denn am Donnerstag fliege ich für ein paar Tage nach London, und ich schreibe wohl hier nicht vor dem nächsten Dienstag wieder. Aber mit dem Zeug hier habt Ihr, weiss Gott, genug zu lesen!
1) Einführung mit geradezu hellseherisches Wirtschaftsanalyse
2) Was ist eine Gotthard-Obsession?
3) Uri im Frühsommer 2003
4) Amsteg im Dämmerlicht
5) Wurstsalat in Gurtnellen
6) Die Kehrtunnels von Wassen
7) Das Geisterhaus von Göschenen
8) Heilige Schweizer Erde
9) Total erschöpft kurz vor dem Ziel
10) die Tremola, das Tessin
*Kinderwort für "Eisenbahn"
** "Eisenbahn anschauen"
diefrogg - 11. Mär, 20:05
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