2
Okt
2007

Frogg'sches Manifest

Geschätzte Leser, ich entschuldige mich hiermit in aller Form für meinen wehleidigen letzten Eintrag. Eigentlich wollte ich ihn offline setzen, aber unterdessen habe ich es mir anders überlegt. „Warum soll ich nicht über mein Ohrenleiden schreiben?“ fragte ich mich.
Andere Leute haben eine Karriere. Machen aussergewöhnliche Reisen. Ich begann dieses Journal einer Kussbereiten, und was küsste mich ohne zu zögern? Mein Ohrenleiden. Meine beste Freundin Helga, die für jede Lebenslage einen Kommentar von klassischer Schwere hat, hat über dieses Ohrenleiden einmal gesagt: „Also das, das ist ein Schicksal.“ Ich habe es mir nicht ausgewählt, aber Viktor Klemperer hat sich die Nazis auch nicht ausgewählt und sein Leben im Nazistaat trotzdem getreulich dokumentiert.

Mein Ohrenarzt befiehlt mir das Unvermeidliche: Ich solle mich damit abfinden, dass mein Kopf am Morgen dröhnt und sich tiefe Töne aus einer blubbernden Klangsuppe nur zögerlich herausschälen. „So lange sich Ihr rechtes Ohr noch täglich einmal erholt, bleiben wir beim Trental. Wenn das nicht mehr der Fall ist, wechseln wir auf stärkere Medikamente.“ Man kann nicht immer Cortison nehmen. Prognose: immer noch keine. Ich weiss nur eins: Alles ist möglich. Mein Ohrenleiden hat bis jetzt alle Worst- aber auch alle Best Case-Szenarien übertroffen.

Aber seid versichert, geschätzte Leser: Ich will hier nicht jammern. Noch wirkt das Trental. Noch kann ich Musik hören, noch arbeite ich, noch kann ich ohne Probleme mit Herrn T. über die Zeitung von heute diskutieren. Und ich arbeite an meinem Krimi. Ich habe ein Leben, ich habe vor, es zu behalten, und auch darüber werde ich schreiben!
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