Der Mann in der Shopping-Passage
In letzter Zeit hat die Vergangenheit eine merkwürdige Art, mich hinterrücks zu überfallen. Mit alten Songs. Mit Geschichten von meinem Vater. Und jetzt das: Neulich abends, ich husche durch eine halbdunkle Shopping-Passage mitten im Städtchen. Ich komme von einem Spaziergang mit meiner Freundin Ella. Es ist Abendverkauf, und ich brauche noch schnell ein paar Sachen aus dem Coop. Ein Mann im Anzug geht an mir vorbei und schaut mich an, als kenne er mich. Ich kenne ihn nicht. Er ist schon an mir vorbei, als er sich umdreht und mich beim Vornamen ruft.
Ich drehe mich um, und er strahlt mich an. Ja, verdammt, ich kenne ihn! Dieses Gesicht! Früher hatte er diese Kanten am Kiefer nicht. Nicht diese angestrengte Blässe, die Männer mit Rang und Verantwortung manchmal haben. Es ist... es ist... "Hallo...", es dauert eine Sekunde, bis die Puzzleteile in meinem Gedächtnis an der richtigen Stelle zusammenfallen. "halloo..." meine Güte, früher hatte ich ein hervorragendes Personengedächtnis, das beste! Er trägt teures Tuch, ja, natürlich, er ist Arzt geworden wie sein Vater, nein, mehr, Oberarzt, irgendwo... "hallooo... Felix!" strahle ich schliesslich zurück. Wir haben zusammen die Matura gemacht, vor 25 Jahren. Wir waren sieben Jahre in derselben Klasse.
Ich stehe da in meiner zehn Jahre alten Freizeit-Jacke und den ausgelatschten Jogging-Schuhen. Ich weiss gar nicht, weshalb er mich anspricht. Wir standen uns nie nahe.
"Lustig, habe vor ein paar Tagen an Dich gedacht!" sagt er.
(Fortsetzung folgt... muss heute noch weg und mich schön machen. Ausgang mit dem Göttibub!)
Ich drehe mich um, und er strahlt mich an. Ja, verdammt, ich kenne ihn! Dieses Gesicht! Früher hatte er diese Kanten am Kiefer nicht. Nicht diese angestrengte Blässe, die Männer mit Rang und Verantwortung manchmal haben. Es ist... es ist... "Hallo...", es dauert eine Sekunde, bis die Puzzleteile in meinem Gedächtnis an der richtigen Stelle zusammenfallen. "halloo..." meine Güte, früher hatte ich ein hervorragendes Personengedächtnis, das beste! Er trägt teures Tuch, ja, natürlich, er ist Arzt geworden wie sein Vater, nein, mehr, Oberarzt, irgendwo... "hallooo... Felix!" strahle ich schliesslich zurück. Wir haben zusammen die Matura gemacht, vor 25 Jahren. Wir waren sieben Jahre in derselben Klasse.
Ich stehe da in meiner zehn Jahre alten Freizeit-Jacke und den ausgelatschten Jogging-Schuhen. Ich weiss gar nicht, weshalb er mich anspricht. Wir standen uns nie nahe.
"Lustig, habe vor ein paar Tagen an Dich gedacht!" sagt er.
(Fortsetzung folgt... muss heute noch weg und mich schön machen. Ausgang mit dem Göttibub!)
diefrogg - 21. Mär, 10:57
3 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
walküre - 21. Mär, 18:28
"Wir standen uns nie nahe" ist 25 Jahre nach der Matura relativ. Ich habe z.B. schon erlebt, dass mich mit Mitschülern, mit denen ich mich zur Schulzeit blendend verstanden habe, nichts mehr verbindet, dafür aber mittlerweile mit solchen, die mir nie nahestanden (und ich ihnen auch nicht), auf der selben Wellenlänge liege ...
deprifrei-leben - 23. Mär, 20:50
Walküre
Erinnert mich daran, dass Menschen sich entwickeln und sich entweder zueinander oder voneinander weg entwickeln.
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