Wenn die Zeit stillsteht
Die Sonne scheint. Ich liege auf dem Sofa und lese.
Der Roman weckt in mir die Erinnerung an eine Welt, die ich nur beinahe erlebt habe. Langsam wird es Abend. Ich bin beinahe glücklich. Ich lege das Buch zur Seite. Ich sollte aufstehen. Ich habe in der Stadt mit einer Freundin abgemacht. Aber ich will nicht aufstehen. Ich bleibe reglos liegen. Ich verstecke mich in meiner Ruhe. Ich blicke in den blauen Himmel hinter dem Fenster. Wenn ich ganz ruhig bleibe, denke ich, wenn ich ganz ruhig bleibe, dann vergisst mich die Zeit. Dann kann ich hier liegenbleiben und muss mich nie wieder fürchten.
Der Roman weckt in mir die Erinnerung an eine Welt, die ich nur beinahe erlebt habe. Langsam wird es Abend. Ich bin beinahe glücklich. Ich lege das Buch zur Seite. Ich sollte aufstehen. Ich habe in der Stadt mit einer Freundin abgemacht. Aber ich will nicht aufstehen. Ich bleibe reglos liegen. Ich verstecke mich in meiner Ruhe. Ich blicke in den blauen Himmel hinter dem Fenster. Wenn ich ganz ruhig bleibe, denke ich, wenn ich ganz ruhig bleibe, dann vergisst mich die Zeit. Dann kann ich hier liegenbleiben und muss mich nie wieder fürchten.
diefrogg - 1. Mär, 10:11
10 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Täuschblume - 1. Mär, 10:49
Schön mutet das an,
wenn man von einem Buch derart aufgenommen wird
und poetisch dein Satz "wenn ich ganz ruhig bleibe, dann vergisst mich die Zeit".
Dieses reglos sich in seinem Kokon verstecken hat wirklich etwas Schönes und auch Intimes.
Es ist ein Aufgehobensein für eine gewisse Zeit, ein Glücksmoment.
Doch nach dem Verweilen am schönsten Ort würd ich sagen
erst
wenn ich mich umgedreht habe
bin ich wieder
ganz.
und poetisch dein Satz "wenn ich ganz ruhig bleibe, dann vergisst mich die Zeit".
Dieses reglos sich in seinem Kokon verstecken hat wirklich etwas Schönes und auch Intimes.
Es ist ein Aufgehobensein für eine gewisse Zeit, ein Glücksmoment.
Doch nach dem Verweilen am schönsten Ort würd ich sagen
erst
wenn ich mich umgedreht habe
bin ich wieder
ganz.
diefrogg - 1. Mär, 13:02
Ja, "ganz"...
das klingt gut und wahr und viel richtiger als "beinahe". Nur: Was heisst "ganz"? Vielleicht werde ich irgendwann Zeit haben, mir auch diese Frage zu beantworten... Im Moment bin ich von Halbheiten komplett absorbiert.
Täuschblume - 2. Mär, 11:52
dein zweimaliges beinahe
gefällt mir. Es ist so nahe vom eigentlichen.
Es ist, wie wenn man zum Beispiel im heissen Süden vor einer Kirche steht, ganz dicht dran
und die wohltuende Kühle des Kircheninnern bereits ein wenig spürt.
Es ist aber auch ein Liebäugeln mit dem Andern.
Das Wort ganz hingegen, hat mit vollumfänglich, mit rundum zu tun, mit allen Seiten und Facetten
und meiner Ansicht nach auch mit Bewegung, vielleicht sogar mit einem Tanz.
Es ist, wie wenn man zum Beispiel im heissen Süden vor einer Kirche steht, ganz dicht dran
und die wohltuende Kühle des Kircheninnern bereits ein wenig spürt.
Es ist aber auch ein Liebäugeln mit dem Andern.
Das Wort ganz hingegen, hat mit vollumfänglich, mit rundum zu tun, mit allen Seiten und Facetten
und meiner Ansicht nach auch mit Bewegung, vielleicht sogar mit einem Tanz.
Täuschblume - 4. Mär, 10:41
ja, ich glaube schon.
Natürlich ist es nicht dasselbe, wie ein Tanz mit Musik.
Was aber ist ein halber Tanz ?
Was aber ist ein halber Tanz ?
diefrogg - 4. Mär, 10:54
Das Gegenteil von "ganz"
ist ja nicht zwangsläufig "halb"; sondern möglicherweise auch "nicht ganz", "beinahe" oder eben "zerbrochen".
Für mich ist ein Tanz ohne Musik - zurzeit - weder halb noch ganz, sondern einfach nicht tanzenswert.
Für mich ist ein Tanz ohne Musik - zurzeit - weder halb noch ganz, sondern einfach nicht tanzenswert.
Täuschblume - 5. Mär, 12:30
Das kann ich verstehen,
Täuschblume - 5. Mär, 12:32
Das kann ich verstehn,
dass du nicht tanzen möchtest.
ich glaube aber, du hast meine Gedanken persönlicher genommen,
als ich sie meinte.
Sie waren eher philosofisch gemeint.
dass du nicht tanzen möchtest.
ich glaube aber, du hast meine Gedanken persönlicher genommen,
als ich sie meinte.
Sie waren eher philosofisch gemeint.
veronikaha - 5. Mär, 22:26
"Jeder Tanz..
.. entspringt einer speziellen körperlichen Fragestellung." Merce Cunningham
Für mein eigenes (laienhaftes) Tun war Tanzen immer radikal unabhängig von äusserer Musik. Das heisst nicht, dass ich nicht leidenschaftlich gern zu und mit Musik tanze, im Gegenteil! Aber die Kunstgattungen sind völlig selbständig, und es ist mein freier Wille, in den Fluss der Musik zu steigen und mich auf ihren Wellen treiben zu lassen oder dies auf einer imaginierten Waldwiese zu tun, mit nichts als mir und meinen inneren Rhythmen - oder mit einem Gegenüber.
Wenn die Entscheidungsmöglichkeit uns aber genommen wird durch eine derart existenzielle Erfahrung, wie du sie gerade machst, dann erübrigt sich die Frage. Damit ich mich entscheiden kann, nur auf meine innere Musik zu hören, muss man erst mal wählen können. Also werde ich mich hüten, dir irgendwelche "Tanzanleitungen" zu geben. Meine Stellungnahme benennt lediglich die grosse Gnade, wenn alles so läuft wie wir es uns wünschen. Ich wünsch dir so sehr, dass die Frühlingsstrahlen dir die Töne zurückbringen!
Für mein eigenes (laienhaftes) Tun war Tanzen immer radikal unabhängig von äusserer Musik. Das heisst nicht, dass ich nicht leidenschaftlich gern zu und mit Musik tanze, im Gegenteil! Aber die Kunstgattungen sind völlig selbständig, und es ist mein freier Wille, in den Fluss der Musik zu steigen und mich auf ihren Wellen treiben zu lassen oder dies auf einer imaginierten Waldwiese zu tun, mit nichts als mir und meinen inneren Rhythmen - oder mit einem Gegenüber.
Wenn die Entscheidungsmöglichkeit uns aber genommen wird durch eine derart existenzielle Erfahrung, wie du sie gerade machst, dann erübrigt sich die Frage. Damit ich mich entscheiden kann, nur auf meine innere Musik zu hören, muss man erst mal wählen können. Also werde ich mich hüten, dir irgendwelche "Tanzanleitungen" zu geben. Meine Stellungnahme benennt lediglich die grosse Gnade, wenn alles so läuft wie wir es uns wünschen. Ich wünsch dir so sehr, dass die Frühlingsstrahlen dir die Töne zurückbringen!
Täuschblume - 6. Mär, 10:56
Die Veronikawünsche wünsch ich dir auch
und vielleicht schliesst sich hier ein Kreis, denn
Merce Cunningham hat einst mit meinen beiden Lieblingssänger Thom Yorke (Radiohead)
und Jon Thor Birgisson (Sigurros) zusammengearbeitet.
und vielleicht schliesst sich hier ein Kreis, denn
Merce Cunningham hat einst mit meinen beiden Lieblingssänger Thom Yorke (Radiohead)
und Jon Thor Birgisson (Sigurros) zusammengearbeitet.
Trackback URL:
https://froggblog.twoday.net/stories/75220023/modTrackback