Wunderdroge
Ich werde hier nicht über Cannabis-Produkte, LSD oder andere illegale Produkte referieren. Da Frau Frogg als junges Ding schon von Joints paranoide Zustände bekam, liess sie ab ihrem 18. Lebensjahr die Finger von allen verbotenen Stoffen. Hier soll auch nicht von den Chemikalien die Rede sein, die die Pharma-Industrie als Allerweltsmittel gegen Angstzustände anbietet. Da könnte Frau Frogg mitreden. Es gab Zeiten, da war sie dermassen zugedröhnt, dass es an ein Wunder grenzt, dass sie an manchen Tageszeiten einen klaren Gedanken fassen konnte. Aber über solche Drogen redet in der Öffentlichkeit niemand. Und ich sehe nicht, weshalb ausgerechnet ich dieses Tabu brechen sollte.
Nein, vom Kaffee soll hier die Rede sein.
Kaffee ist eine Wunderdroge.
Das weiss Frau Frogg, weil sie keinen Kaffee trinken sollte. Kaffee fördert bei ihr Schwindelanfälle, das ist empirisch bewiesen. Wenn es Frau Frogg meniere-mässig beschissen geht, dann geht sie als erstes auf Kaffee-Entzug. Das heisst nicht, dass es ihr sofort besser geht: Wenn sie auf Kaffee-Entzug ist, muss sie erst einmal zwei Tage lang jeden Morgen jeden ihrer Knochen einzeln einsammeln. Oder so fühlt es sich jedenfalls an. Zu den Entzugs-Symptomen gehören zudem Kopfschmerzen, ein dumpfes Gefühl im Kopf und eine vermaledeite Zerstreutheit.
Und ich meine, wer könnte bei so einem Anblick widerstehen:
Nach zwei oder drei Tagen ist sie dann jeweils clean und putzmunter und beschliesst, es auch zu bleiben.
Im Januar, bevor ich wieder arbeitete, war ich clean. Ich beschloss, es auch zu bleiben.
Aber es gibt jeden Tag ein Dutzend Gründe, ein Tässchen Espresso zu trinken. Zum Beispiel die reine Schönheit eines Kaffeerausches. Die Tatsache, dass Kaffee diese scharfe, warme Neugier auf die Welt verleiht, ohne die zum Beispiel Journalismus überhaupt nicht möglich wäre (was wohl heisst, dass wir den Journalismus westlicher Prägung den Türken verdanken). Besonders gute Gründe gibt es im Büro. Da ist der Kaffee gut und günstig und die Konzentrationsfähigkeit könnte manchmal doch noch ein bisschen besser sein. Zerstreutheit ist ja leider eine der grössten Schwächen von Frau Frogg.
Ja, und so wurden die Gänge zum Kaffeeautomaten allmählich wieder häufiger. Erst war es einer pro Woche, meistens an einem drögen Donnerstag, so gegen Mittag. Jetzt führt mein erster Gang jeden Morgen zu unserer büroeigenen Espresso-Maschine.
Ich stelle fest. Ich liebe diese Tasse Kaffee am Morgen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ich werde sie mir nicht so schnell wieder wegnehmen lassen. Auch nicht von ein paar läppischen Schwindelanfällen.
Nein, vom Kaffee soll hier die Rede sein.
Kaffee ist eine Wunderdroge.
Das weiss Frau Frogg, weil sie keinen Kaffee trinken sollte. Kaffee fördert bei ihr Schwindelanfälle, das ist empirisch bewiesen. Wenn es Frau Frogg meniere-mässig beschissen geht, dann geht sie als erstes auf Kaffee-Entzug. Das heisst nicht, dass es ihr sofort besser geht: Wenn sie auf Kaffee-Entzug ist, muss sie erst einmal zwei Tage lang jeden Morgen jeden ihrer Knochen einzeln einsammeln. Oder so fühlt es sich jedenfalls an. Zu den Entzugs-Symptomen gehören zudem Kopfschmerzen, ein dumpfes Gefühl im Kopf und eine vermaledeite Zerstreutheit.
Und ich meine, wer könnte bei so einem Anblick widerstehen:
Nach zwei oder drei Tagen ist sie dann jeweils clean und putzmunter und beschliesst, es auch zu bleiben.
Im Januar, bevor ich wieder arbeitete, war ich clean. Ich beschloss, es auch zu bleiben.
Aber es gibt jeden Tag ein Dutzend Gründe, ein Tässchen Espresso zu trinken. Zum Beispiel die reine Schönheit eines Kaffeerausches. Die Tatsache, dass Kaffee diese scharfe, warme Neugier auf die Welt verleiht, ohne die zum Beispiel Journalismus überhaupt nicht möglich wäre (was wohl heisst, dass wir den Journalismus westlicher Prägung den Türken verdanken). Besonders gute Gründe gibt es im Büro. Da ist der Kaffee gut und günstig und die Konzentrationsfähigkeit könnte manchmal doch noch ein bisschen besser sein. Zerstreutheit ist ja leider eine der grössten Schwächen von Frau Frogg.
Ja, und so wurden die Gänge zum Kaffeeautomaten allmählich wieder häufiger. Erst war es einer pro Woche, meistens an einem drögen Donnerstag, so gegen Mittag. Jetzt führt mein erster Gang jeden Morgen zu unserer büroeigenen Espresso-Maschine.
Ich stelle fest. Ich liebe diese Tasse Kaffee am Morgen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ich werde sie mir nicht so schnell wieder wegnehmen lassen. Auch nicht von ein paar läppischen Schwindelanfällen.
diefrogg - 23. Apr, 16:04
12 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
la-mamma - 23. Apr, 19:46
mir hat die hno-ärztin
aus ganz anderen gründen, aber deutlich auch vom vielen kaffeetrinken abgeraten, ich gönne mir höchstens einen pro tag. aber ich bin mittlerweile ein wenig süchtig nach kaffeejoghurt - vielleicht hilft ihnen das auch ein wenig über die dürrezeiten?
diefrogg - 23. Apr, 22:23
Jaja, einer pro Tag,
das muss dringliegen.Jedenfalls vorderhand. Manchmal wundere ich mich, dass ich überhaupt noch etwas esse. Warum hat die HNO-Ärztin denn Ihnen vom Kaffeetrinken abgeraten?
la-mamma - 24. Apr, 12:33
meine schwachstelle ist der hals,
bzw. stimmbänder und kehlkopf, deshalb geh ich relativ oft hin, wenn der wieder einmal entzündet ist oder mir die stimme wieder einmal ganz wegbleibt ...
Wüstenfuchs - 24. Apr, 08:05
Das ist ja interessant! Schwindel und Kaffeegenuss ist bei mir gerade andersrum verknüpft. Und das kam so: Bei einem Sportunfall erlitt ich ein leichteres Schleudertrauma, das mit Drehschwindelanfällen einherging. Als Mittel der Wahl entdeckte ich - ausschliessliche Teetrinkerin zu diesem Zeitpunkt - eine Tasse stärksten Kaffees und/oder Zitronensaft (ja, tatsächlich zusammen...). Koffein und Vitamin C bewirken beide eine Weitstellung der Gefässe und somit eine Mehrdurchblutung (auch) des Gehirns. Meine Drehschwindelanfälle konnte ich damit gut in Griff bekommen.....leider mit dem Nebeneffekt, dass ich seit dem Kaffeesüchtig bin.....
diefrogg - 24. Apr, 20:08
Ja, das merke ich auch...
dass der Kaffee den Kreislauf kurzfristig in die Gänge bringt und dadurch das Gehör auch mal besser macht. Aber am nächsten Tag hat dann die Chemie des Kaffees gewirkt, und die ist meistens schwindelerregend!
seifenblasenpusterin - 24. Apr, 21:40
ich könnte auch nicht ohne d i e s e droge. zum wohle und herzliche grüße an dich :)
Kätzerin - 26. Apr, 03:39
Ein Tässchen...
täglich, auch für mich. Und zwar Bohnenespresso, nicht zu stark und nicht zu schwach, aus der traditionellen italienischen Markenkanne für die Herdplatte. Und wie's der Zufall so wollte, gab auch meine HNO-Ärztin dafür ihr Credo, aber nur, um der Homöopathie nicht entgegen zu wirken. Ich bete fast, daß mir wenigstens dieses kleine Laster noch erhalten bleibt, das ist nämlich echt mein letzter Genuß. Und darum red ich mit meiner Allergologin erst gar nicht drüber. ;-)
Alles Gute, heut mal besonders in genussvoller Hinsicht, wünscht die edith. :-) Ich grüße Dich.
Alles Gute, heut mal besonders in genussvoller Hinsicht, wünscht die edith. :-) Ich grüße Dich.
diefrogg - 26. Apr, 11:29
Oh ja, die italienische...
Markenkanne für den Herd! Bialetti! Nennen wir sie beim Namen, denn sie ist eine wunderbare Erfindung, unkompliziert und ehrlich, mit geradezu nostalgischem Flair. Gegen den geballten Glamour der Clooney-Mechanik dürfte sie heute einen schweren Stand haben!
Kätzerin - 26. Apr, 18:36
Das letzte Wort...
muß ich nicht immer haben, dennoch, beim Anblick dieses überaus anregenden Mokkatässchens holt einen unausweichlich der Gusto ein. ;-))) Liiiebe Grüße an Dich.
jueb - 28. Apr, 11:13
Ich mag nicht destruktiv sein, aber Kaffee trinken ist mit das Schönste in meinem Leben! Nicht dass ihr jetzt mein Dasein als bescheiden und anspruchsfrei abtut. Kaffee ist - rein biografisch betrachtet - nachhaltiger als vieles andere, was einem heute gut und teuer erscheint. Selbst wenn ich eines Tages keinen Sex mehr haben sollte, werde ich ihn noch genussvoll schlürfen - den Kaffee! Und ja, er tut mir ja nicht nur gut. Bin ich doch vom Naturell her viel zu nervös und unruhig - was soll ich aber machen??!! PS: Was sagt ein HNO-Arzt zu Cochlear Implantat-Trägern. Sollen die auch weniger Kaffee trinken?
diefrogg - 28. Apr, 14:05
Oh, Sie sind ganz und...
gar nicht destruktiv. Im Gegenteil: Sie bestärken mich in meinem Entschluss, dem einen Tässchen duftenden Mokkas im Tag sein Plätzchen zu belassen, so lange es schwindelmässig einigermassen vertretbar ist. Was die HNO-Ärzte in dieser Sache zu CI-Trägern sagen, weiss ich leider nicht (oder soll ich sagen: zum Glück?). In meinen ängstlichen Stunden versuche ich mir vorzustellen, wie ein Dasein nach der Ertaubung mit CI wohl wäre. Nach den reichlich wilden Erfahrungen mit meinem Gehör im letzten Herbst und Frühwinter stelle ich mir diese Zeit gerne als die Ruhe nach dem Sturm vor, in der ich mich voll der Leistungsfähigkeit der Technik überlassen dürfte, statt mich auf mein schwankendes Gehör verlassen zu müssen. Das ist natürlich idealisieren. Aber für die Idealisierung gilt für mich dasselbe wie für die meisten anderen Drogen: Opium? Egal. Hauptsache, es wirkt.
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