31
Dez
2008

Beschwindelte Regierung

Immer zum Jahresende werden aus hart gesottenen Nachrichten-Schurnis* feinsinnige Kunstkritiker. Dann erscheint nämlich das Bundesratsbild, und dann werweissen die Herren (meist sind es Herren) an ihren Schreibtischen, was man uns Schweizern mit genau dieser Darstellung unserer Regierung wohl sagen wolle.

SCHWEIZ BUNDESRAT
(Quelle: Michael Stahl, Keystone)

Meniere-Patientin Frogg aber warf einen Blick auf die Bewegungsunschärfe der Schweizerkreuze im Foto und erkannte dessen Message ohne auch nur einen Moment nachzudenken. "Diese Kreuze drehen sich ja um den Bundesrat. Das bedeutet, dass die Schweiz einen Schwindelanfall hat!" rief sie aus, "Und zwar einen ziemlich heftigen, glaube ich. Die BundesrätInnen aber stehen felsenfest und lächeln sogar. Was bei diesem Drehtempo eine ziemliche Leistung ist!" Wie sie aus Erfahrung weiss.

Wir werden ja sehen, ob sie dann wirklich so aufrecht stehen, wenn es so weit ist!


* Berufsjargon für Journalisten

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https://froggblog.twoday.net/stories/5416548/modTrackback

trox - 31. Dez, 22:15

übel

der Drehschwindel -- oder ist der Abschwung der fuzzy Kreuze besorgniserweckender? Oder die eklatante Dominanz von Photoshop. Oder von diesem grässlichen Rot? Wir werden sehen, wer am 8 Februar noch lächelt...

(und warum haben fast alle der Herren die Hand in der Hosentasche?)

happy new year!

diefrogg - 1. Jan, 12:30

Ebenso, Trox, ebenso!

Im übrigen werde ich das Meine dafür tun, dass unser Bundesrat am 8. Februar noch lächeln darf!
acqua - 1. Jan, 12:06

Bedeutet es nicht, dass die Welt sich um die Schweiz dreht?
Wie kleingewachsen der Herr links aussen (also auf dem Foto jetzt) ist, fällt auch erst jetzt auf.

Alles, alles Gute fürs neue Jahr an Fröschin und Tiger!

diefrogg - 1. Jan, 12:34

Ich glaube eher...

die Schweiz dreht sich auf dem Bild um den Bundesrat... und damit um sich selbst. Das tut sie ja auch am liebsten. Aber wenigstens hat das Bild eine Raumwirkung, die eine gewisse weltoffene Tiefe nahe legt.

Was die Grösse von Bundesrat M.betrifft: Vielleicht liegts am weiten Winkel, mit dem das Bild aufgenommen wurde. Vielleicht daran, dass er Bauernsohn ist und deshalb nicht schon von Kindsbeinen an Wachstumshormone gefüttert bekam wie wir Städter.

Doch wie dem auch sei: Dir auch von Herzen "es guets Nöis!"
acqua - 1. Jan, 12:38

Bis jetzt ging ich davon aus, dass Kinder besonders gross werden, wenn sie viele Haberflocken essen, so wie wir es taten; wir hatten es uns bei den Nachbarsbuben auf dem Bauernhof abgeschaut: Dort, und bald auch bei uns, gab es immer Ovi mit Haberflocken drin. Zum Zmorgen, zum Zabig und zum Znacht.
diefrogg - 1. Jan, 12:45

Tatsächlich...

Bei Dir hat das ja auch gewirkt. Du bist ja ziemlich gross gewachsen. Obs bei Maurers nur Äpfel, mit Kafi verdünnte Milch und hartes Brot gab?
acqua - 1. Jan, 13:06

Ich weiss es nicht. Jedenfalls ist Herr Couchepin mit seiner Länge eher die Ausnahme unter den - nicht nur die Schweiz - regierenden Politikern. Was er wohl kompensieren muss?
(Ich bin böse. Ich weiss. Ich höre jetzt sofort wieder damit auf.)
diefrogg - 1. Jan, 15:26

Du bist keineswegs...

die Erste, die sich angesichts des Bildes solche Gedanken machen. Böse Zungen nennen es "Napoleon und die sieben Zwerge".
Ich persönlich neige zur Vermutung, dass Herr C. beim Haberflockenessen sehr fleissig war. Nicht nur wegen der Körpergrösse. Die Anthroposophen sagen Haferflocken würden cholerisch machen. Und Herr C. gilt ja als recht willensstarke Persönlichkeit.
acqua - 1. Jan, 15:40

Das könnte sein. Wie aber bringst du die harmonisierenden Eigenschaften unter, die deine Quelle dem Hafer auch noch zuspricht? Das "Stechen" jedoch meint man bei Herrn C. schon immer wieder zu spüren. Einen harmonischen Choleriker kann ich mir jedenfalls nur schwer vorstellen. Obwohl: Ich selber habe ja wie gesagt auch sehr viele Haferflocken gegessen. Bin ich eher harmonisch oder cholerisch? Vielleicht eine harmonische Mischung von beidem?
diefrogg - 1. Jan, 15:52

Hmm...

soll ich jetzt den einfachen Weg wählen und sagen, bei den Anthroposophen sei halt auch nicht alles Gold was glänzt?
Nein, nein. Ich stelle mich Deinen Fragen und versuche dem Widerspruch in der Hafer-Theorie beizukommen. Wobei: Über Herrn C. weiss ich halt wirklich nicht viel.
Was Dich betrifft, so kann ich aber einen Versuch anstellen: Du hast ja einen scharfen Witz und hoch entwickelten Widerspruchsgeist. Das liesse sich ohne grosses Gchnorz unter dem Bereich "cholerisch" im anthroposophischen Sinn einordnen. Ich habe Dich aber noch nie unhöflich oder rechthaberisch erlebt. Also doch harmonisch. Also: Nur weiter mit den Haferflöckli!
Womit ich auch endlich einen Neujahrsvorsatz habe: mehr Haferflöckli essen!
acqua - 1. Jan, 16:04

Hear ye!

Sehr gut gekriegt, die Kurve.
Guten Appetit.
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