Nörgeln über Dan Brown
Als Dan Brown «Angels & Demons»* (auf Deutsch heisst das Buch Illuminati)
schrieb, hat er ganz offensichtlich zwei Themen minimal recherchiert: die Schweiz und die Schweizer Garde. Wenn er über diese beiden Themen schreibt, macht er einen Fehler nach dem anderen. Zum Beispiel:
1) Heldin Vittoria, erinnert sich an ihre ersten Kindheitsjahre in der Schweiz: «She was nine years old, rolling down hills of edelweiss flowers» (S. 126). Da kann die Frogg nur aufheulen: «Ja, und sie kam unten mit total zerschmetterten Knochen an!!!» Ist es doch der älteste aller Alpenmythen, dass Edelweiss nur an exponierten Stellen wächst. Und dass, wer ein Edelweiss auch nur zu pflücken versucht, bestimmt einen steilen Felshang hinunterstürzt. Klein Vittoria aber rollt zum Spass Edelweiss-Hügel hinunter. Naja, Vittoria rettet im Buch auf spektakuläre den Vatikan mit samt Bewohnern. Da kann sie sicher schon als Kinde mehr als andere...
2) Der Kommandant der Schweizer Garde heisst Olivetti. Ich bitte Euch! Einen italienischeren Namen gibt’s wohl kaum! Dabei wissen wir doch: Gardekommandanten heissen Estermann, Mäder oder Segmüller und entstammten bislang erstaunlich oft dem Luzerner Adel. Weitere Ungenauigkeiten Browns in Sachen Schweizer Garde zähle ich auf Anfrage gerne auf.
3) CERN-Sekretärin Sylvie Baudeloque sitzt in Genf und denkt über die Kirche nach: «The church recorded the benchmarks of her life – funerals, weddings, baptisms, holiday – and it asked for nothing in return» (S. 366). Ja weiss denn Herr Brown nicht, dass man in der Schweiz Kirchensteuern zahlen muss??!!
Okay. Ich bin ja sonst nicht der Typ, der über jeden kleinen Lapsus in einem Buch nörgelt. «Wer schreibt, macht Fehler» sage und ich aus eigener Erfahrung und, «Details, das alles», sage ich, und: «Brown’s Hauptthema sind ja nun mal die Illuminati, die Kunstschätze von Rom und die Antimaterie und nicht die Schweiz und ihre Edelweiss-Bestände».
Aber die Frogg lässt mir keine Ruhe. Sie insistiert: «Meinst Du denn, ich würde das ganze Gelaber über Rom, die Antimaterie und die Illuminati glauben, wenn er über die Schweiz nichts, aber auch gar nichts korrekt hinkriegt?! Und weißt Du, wie viele Leute diese Bücher lesen, weil sie glauben, aus ihnen etwas zu lernen?!»
Na gut. Deshalb Froggs Tipp: Lest Brown, wenn ihr erkältet im Bett liegt (wie die Frogg letzte Woche) oder aus sonst einem Grund die Zeit mit anspruchsloser aber fesselnder Lektüre totschlagen müsst. Aber glaubt dem Kerl kein Wort!
*Dan Brown: «Angels and Demons», London, Corgi, 2001.
schrieb, hat er ganz offensichtlich zwei Themen minimal recherchiert: die Schweiz und die Schweizer Garde. Wenn er über diese beiden Themen schreibt, macht er einen Fehler nach dem anderen. Zum Beispiel:
1) Heldin Vittoria, erinnert sich an ihre ersten Kindheitsjahre in der Schweiz: «She was nine years old, rolling down hills of edelweiss flowers» (S. 126). Da kann die Frogg nur aufheulen: «Ja, und sie kam unten mit total zerschmetterten Knochen an!!!» Ist es doch der älteste aller Alpenmythen, dass Edelweiss nur an exponierten Stellen wächst. Und dass, wer ein Edelweiss auch nur zu pflücken versucht, bestimmt einen steilen Felshang hinunterstürzt. Klein Vittoria aber rollt zum Spass Edelweiss-Hügel hinunter. Naja, Vittoria rettet im Buch auf spektakuläre den Vatikan mit samt Bewohnern. Da kann sie sicher schon als Kinde mehr als andere...
2) Der Kommandant der Schweizer Garde heisst Olivetti. Ich bitte Euch! Einen italienischeren Namen gibt’s wohl kaum! Dabei wissen wir doch: Gardekommandanten heissen Estermann, Mäder oder Segmüller und entstammten bislang erstaunlich oft dem Luzerner Adel. Weitere Ungenauigkeiten Browns in Sachen Schweizer Garde zähle ich auf Anfrage gerne auf.
3) CERN-Sekretärin Sylvie Baudeloque sitzt in Genf und denkt über die Kirche nach: «The church recorded the benchmarks of her life – funerals, weddings, baptisms, holiday – and it asked for nothing in return» (S. 366). Ja weiss denn Herr Brown nicht, dass man in der Schweiz Kirchensteuern zahlen muss??!!
Okay. Ich bin ja sonst nicht der Typ, der über jeden kleinen Lapsus in einem Buch nörgelt. «Wer schreibt, macht Fehler» sage und ich aus eigener Erfahrung und, «Details, das alles», sage ich, und: «Brown’s Hauptthema sind ja nun mal die Illuminati, die Kunstschätze von Rom und die Antimaterie und nicht die Schweiz und ihre Edelweiss-Bestände».
Aber die Frogg lässt mir keine Ruhe. Sie insistiert: «Meinst Du denn, ich würde das ganze Gelaber über Rom, die Antimaterie und die Illuminati glauben, wenn er über die Schweiz nichts, aber auch gar nichts korrekt hinkriegt?! Und weißt Du, wie viele Leute diese Bücher lesen, weil sie glauben, aus ihnen etwas zu lernen?!»
Na gut. Deshalb Froggs Tipp: Lest Brown, wenn ihr erkältet im Bett liegt (wie die Frogg letzte Woche) oder aus sonst einem Grund die Zeit mit anspruchsloser aber fesselnder Lektüre totschlagen müsst. Aber glaubt dem Kerl kein Wort!
*Dan Brown: «Angels and Demons», London, Corgi, 2001.
diefrogg - 16. Feb, 12:00
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
walküre - 16. Feb, 14:34
eine in der englischsprachigen literatur sehr belesene bekannte hat einen speziellen ausdruck für das, was dan brown & konsorten schreiben, gefunden:
"ab"
in der ausgeschriebenen version heißt es
"american bullshit" :-)
"ab"
in der ausgeschriebenen version heißt es
"american bullshit" :-)
diefrogg - 16. Feb, 14:35
Trifft den Punkt ziemlich genau.
Wobei: Wenn ich krank im Bett liege, dann lese ich nicht ungern ab. Noch lieber aber bb (British bullshit, demnach?)
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