Was soll ich tun?
Eigentlich wären wir unterwegs in die Ostschweiz - zu meinem Bruder. Er hat uns schon vor längerer Zeit eingeladen. Aber ich musste absagen. Meine Ohren schwächeln. Viel Stress im Büro dieser Tage. Da liegt keine lange Zugfahrt drin, kein Übernachten auswärts. Da muss ich auf meine innere Stimme hören. Sie sagt: Bleib zu Hause und sammle Deine Kräfte.
Irgendwo habe ich gelesen, dass sich chronisch Kranke häufig total von ihrer Umwelt zurückziehen. Der Autor hatte wenig Verständnis für solches Gebaren. Gerade kranke Menschen sollten ihre Situation nicht noch erschweren, indem sie sich isolierten, schien der Subtext zu lauten. Wahrscheinlich hat er noch nie einen Hörsturz in einem Zug gehabt. Hat noch nie erlebt, wie der Lärm des Zugs immer gurgeliger wird. Oder eine Turmarkin-Attacke auf dem Trottoir mitten in der Nacht gleich neben dem Fussgängerstreifen. Hier habe ich beschrieben, wie sich das anfühlt.
Bei Mia habe ich einmal eine gute Erklärung für Laien darüber gelesen, warum die Einsamkeit oft die anhänglichste Begleiterin einer chronisch erkrankten Person ist.
Nun habe ich ein freies Wochenende vor mir. Herr T. ist auch hier. Er hat sich erstaunlich gelassen seinem Schicksal gefügt. Jetzt lautet die Frage: Was soll ich tun? Was sollen wir tun?
Dazu schweigt meine innere Stimme.
Oh, verdammt! Ich wünschte, ich könnte reisen!
Irgendwo habe ich gelesen, dass sich chronisch Kranke häufig total von ihrer Umwelt zurückziehen. Der Autor hatte wenig Verständnis für solches Gebaren. Gerade kranke Menschen sollten ihre Situation nicht noch erschweren, indem sie sich isolierten, schien der Subtext zu lauten. Wahrscheinlich hat er noch nie einen Hörsturz in einem Zug gehabt. Hat noch nie erlebt, wie der Lärm des Zugs immer gurgeliger wird. Oder eine Turmarkin-Attacke auf dem Trottoir mitten in der Nacht gleich neben dem Fussgängerstreifen. Hier habe ich beschrieben, wie sich das anfühlt.
Bei Mia habe ich einmal eine gute Erklärung für Laien darüber gelesen, warum die Einsamkeit oft die anhänglichste Begleiterin einer chronisch erkrankten Person ist.
Nun habe ich ein freies Wochenende vor mir. Herr T. ist auch hier. Er hat sich erstaunlich gelassen seinem Schicksal gefügt. Jetzt lautet die Frage: Was soll ich tun? Was sollen wir tun?
Dazu schweigt meine innere Stimme.
Oh, verdammt! Ich wünschte, ich könnte reisen!
diefrogg - 22. Okt, 11:56
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Teufels Advokatin - 23. Okt, 12:37
Können Sie...
mit Ohrenrauschen auch spazierengehen? Das wäre wohl die beste Betätigung, sobald sich der Nebel hebt.
diefrogg - 23. Okt, 12:41
Ja, nicht zu anstrengende...
Sapziergänge liegen gut drin. Gestern haben wir einen solchen gemacht. Das hat gut getan. Ausserdem habe ich den Dampfabzug in unserer Küche geputzt. Die Sedimente, die sich darin festgesetzt hatten, leuchteten in allen Farben: braun, orange, gelb, schwärzlich. Und wissen Sie, wie vor Alter grün gewordenes Fett aussieht? Widerlich. Jetzt fühle ich mich als Heldin der Küchenputz-Brigade und habe zur Belohnung ein wunderbares Sonntags-Voressen für Herrn T. und mich eingekauft. Wir werden heute zu Mittag speisen wie zu Grossmutters Zeiten.
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