Wer ist der Stärkere?
Meine Freundin Monika erzählt mir, jemand habe ihren Mann Leo gelobt. Eine seiner Berufskolleginnen. Leo sei ein sooo integrativer Typ, habe die Kollegin gesagt. Einer, der so vieles möglich mache.
Monika sagt, das sei für sie ungewohnt gewesen. „Beunruhigend war das“, sagte sie. „Fast habe ich mir gewünscht, sie hätte sich über ihn geärgert. Dann hätte ich mich nicht fragen müssen, ob ich nicht vielleicht doch die Geringere von uns beiden bin.“
Monika sagt, das sei für sie ungewohnt gewesen. „Beunruhigend war das“, sagte sie. „Fast habe ich mir gewünscht, sie hätte sich über ihn geärgert. Dann hätte ich mich nicht fragen müssen, ob ich nicht vielleicht doch die Geringere von uns beiden bin.“
diefrogg - 27. Jan, 11:53
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twoblogs - 27. Jan, 12:49
Eifersucht auf die Kollegin? Oder beunruhigt von den Gefühlen ihres Mannes?
diefrogg - 27. Jan, 14:05
Ha! Das habe ich...
Monika auch gefragt, geschätzter Twoblogs: Ob sie befürchtet, dass ihr Leo etwas mit dieser Kollegin anfängt. Aber das ist es nicht, sagt sie. Es hat wirklich mit dem Kräfteverhältnis in der Beziehung zu tun. Dass sie vielleicht ihrem Mann nicht mehr genug sein könnte...
turntable - 27. Jan, 13:04
die frauen finden doch immer ein haar in der suppe;-)
grüße
grüße
diefrogg - 27. Jan, 14:06
Ach, Männer...
fühlen solche Ängste auch! Sie wollen sie nur nicht bemerken ;)
katiza - 27. Jan, 18:25
Das kenn ich auch:
der Liebste ist anerkannt (im weiteren und näheren Bekanntenkreis, bei meinen Eltern und meiner Family) großartig - ordentlich, fürsorglich, geduldig, fast weise - da fühl ich mich schon oft sehr klein und fast unwürdig...chaotisch, oft egoistisch, hektisch etc. - aber ich muss ja auch was Gutes haben, sonst tät er mich nicht lieben.
diefrogg - 28. Jan, 09:50
Offenbar...
ergänzt Ihr Euch gut! (Das ist übrigens bei Herrn T. und mir ganz ähnlich. Er: Durch nichts aus der Ruhe zu bringen, der Liebling meiner Mutter. Ich: Impulsiv und schnell gekränkt und... naja...
walküre - 29. Jan, 12:58
Die Formulierung
"die Geringere" irritiert mich sehr, vor allem im Kontext einer Partnerschaft, denn Partner ergänzen einander im Bestfall, und dabei steht nicht zur Debatte, wer mehr wert ist. Eigenschaften sind ohnehin rein subjektiv zu sehen, denn was ein Mensch am anderen schätzt, kann einen Dritten zur Verzweiflung treiben. Mir scheint, Ihre Freundin zeichnet sich nicht grad durch übermäßiges Selbstwertgefühl aus ...
diefrogg - 29. Jan, 14:07
Danke...
für diese Bemerkung, geschätzte Frau Walküre! Sie treffen damit den Kern dieses Eintrags! Genau das ist es, was mich an der Diskussion mit Monika auch irritiert hat und weshalb ich diesen Eintrag geschrieben habe. Ich habe aber insofern Verständnis für meine Freundin als ich glaube, dass eine Partnerschaft nie eine restlos stabile Sache ist. Da können sich schon mal Fragen stellen wie: "Genüge ich meinem Partner noch?" oder: "Genügt er mir noch?" Das hat meines Erachtens nicht nur mit dem Selbstwertgefühl eines Menschen zu tun!
walküre - 29. Jan, 18:51
Jemandem genügen
zu müssen ist aber irgendwie auch eine einsame Sache, und die Überlegung des Genügens dürfte sich nicht stellen, wenn man miteinander und aneinander wächst - finde halt ich. Restlos stabil sollte eine Partnerschaft ohnehin nie sein, weil der Mensch per se eher ein Faultier ist und sich sonst seiner Sache zu sicher wäre, was wiederum zu einem Stillstand führen würde, der keiner Partnerschaft zum Vorteil gereicht.
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