29
Dez
2007

Die Kinderfrage

In letzter Zeit bin ich hier mehrere Male gefragt worden, ob und warum ich keine Kinder habe. Zum Beispiel von meiner geschätzten Leserin Acqua. Also. Hier ist die Antwort.

Dazu noch eine Anmerkung: Heute würde ich die Schuld nicht mehr dem Herrn T. zuweisen. Heute würde ich einen anderen Punkt herausarbeiten: Journalistin ist kein Beruf für Mütter. Neulich habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass nur zwei Prozent aller Schweizer Frauen, die hauptberuflich im Journalismus tätig sind, Kinder haben. Ich habe das zwar in einem Grossraumbüro voller surrender Drucker und Computer gehört, mit meinen bekanntermassen nicht ganz verlässlichen Ohren - aber von verlässlicher Quelle. Und es scheint mir plausibel. Ich kenne keine einzige Journalistin, die Kinder hat und Vollzeit arbeitet.

Tja. So ist das.

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acqua - 29. Dez, 19:08

Aha. So ist das also.

Danke für deine Gedanken dazu. Wir zwei scheinen uns darin ja sehr zu unterscheiden. Das Ergebnis jedoch nicht... :-/

Übrigens: Wie viele Nicht-Journalistinnen kennst du, die Kinder haben und Vollzeit arbeiten?

pipistrella - 30. Dez, 14:44

ich habe in der informatik gearbeitet und auch 100%, z.t. weil ich wollte, z.t. weils halt einfach vom geld her einfacher war und weil ich halt auch spass an der arbeit hatte und mit teilzeit nicht wirklich eine ähnlich interessante arbeit gehabt hätte. daher vermutlich meine einstellung dazu, dass kinder alleinerziehend nicht wirklich spassig sind...
diefrogg - 30. Dez, 11:41

Gute Frage!

Die "normale" arbeitende Mutter in meinem Bekanntenkreis arbeitet 60 bis 70 Prozent. Vollzeit arbeitende Mütter kenne ich keine einzige. Ich kenne auch eine Journalistin, die jetzt dann wieder 60 Prozent arbeiten will, wenn sie erst den Mutterschaftsurlaub hinter sich hat. Und ich kenne ein paar Journalistinnen, die erwachsene Kinder haben und mehr oder weniger Vollzeit arbeiten.

diefrogg - 30. Dez, 15:33

@Pipistrella

Allein erziehen? Ich glaube nicht, dass ich das gekonnt hätte...

katiza - 30. Dez, 18:58

Auch

Ich bin auch so eine - Vollzeit arbeitende Journalistin, kinderlos. Wäre wohl schon irgendwie gegangen mit einem Kind, die Eltern hätten gerne ausgeholfen etc. Aber - wie das Nachtschattengewächs so schön schreibt - war wohl nie eines in mir drinnen. Seit ich ein kleines Mädchen bin, weiß ich, dass ich keine Kinder will. Ich mag Kinder, sehr, schon immer und habe gerade wieder drei tage lang bewiesen, dass ich ansatzlos zu einer Vierjährigen mutieren kann, dass ich Supertantchen persönlich bin - nur Mutter bin ich keine, war ich nie (Pille sei Dank) und werd ich jetzt auch nimmer. Es war nicht einfach einen Mann zu finden, der das auch will, ich hab ihn und freu mich - gemeinsames Projekt brauchen wir auch keines. So ist das. Bei uns.

diefrogg - 31. Dez, 15:38

Anders als ich...

verbindest Du damit offenbar kein gelegentliches Gefühl der Wehmut oder des Ungenügens. Es freut mich, dass es das auch gibt: Frauen, die nie (oder ganz selten) schlechte Gefühle haben, weil sie sich zur Kinderlosigkeit entschlossen haben.

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