Mit Magie gegen Wespen
Kaum lag die frisch grillierte Wurst auf dem Teller, schwirrte eine Wespe heran. Mein Vater wedelte mit den Armen und sagte zu mir: "Wusstest Du, dass Dein Grossvater Wespen bannen konnte?"
"Wespen bannen?" sagte ich. "Was soll denn das sein?"
Da erzählte er: "Einmal mähten mein Vater, mein Bruder Jakob und ich eine Wiese am Hang. In einem Erdloch war ein Wespennest - und als wir mit den Sensen näher kamen, kamen die Viecher auf uns los. Da sagte mein Vater zu uns: 'Geht mal da vorne um die Ecke. Ich kümmere mich darum.' Wir gingen weg. Ich glaube, er sagte irgendetwas zu ihnen. Kurze Zeit holte er uns wieder, und wir mähten weiter. Da war keine einzige Wespe mehr. Erst als wir fertig waren, kamen sie wieder aus dem Loch."
Ich hätte zu gerne gewusst, wie mein Grossvater das gemacht hat. Aber keines der vier Frogg-Kinder hat ihn je danach gefragt. In letzter Zeit habe ich dennoch oft an Grossvaters Magie gedacht. Wir haben ja eine wahre Wespenplage heuer. Ich übte das Wespen bannen. Ich hatte ja selber schon gute Erfahrungen einem Trick gemacht: dem so genannten Öpferli-Trick.
Es war in Sardinien auf einer Velotour. Die reifen Feigen fielen uns in den Mund. Wenn wir dennoch Hunger hatten, setzten wir uns an den Strassenrand und packten saftigen Prosciutto aus. Die Wespen waren nie weit. Es war lästig. Aber irgendwann begriff ich: Die wollen nur fressen - in Ruhe! Also begann ich, ihnen jeweils ein Stückchen Schinken hinzulegen - das Öpferli. Und siehe da: Die Insekten machten sich darüber her und liessen uns essen.
In letzter Zeit habe ich versucht, mit den Wespen zu sprechen - natürlich telepathisch, meine Tischgenossen hätten mich sonst für gaga gehalten. Bei uns zu Hause erzielte ich - das glaube ich jedenfalls selber gerne - erste Erfolge: Ich befehligte einzelne Wespen von unserem Teller in den nahen Kompost.
Aber heute ging mir der Öpferli-Trick furchtbar nach hinten los: Ich sass mit drei Kollegen auf der Wiese beim Picknick und demonstrierte ihn mit einem Stückchen Poulet. Zunächst ging alles gut. Aber plötzlich schwirrten um jeden von uns ein halbes Dutzend Wespen. Als hätten sie sich in uns verliebt.
Ich hatte Panik!
"Wespen bannen?" sagte ich. "Was soll denn das sein?"
Da erzählte er: "Einmal mähten mein Vater, mein Bruder Jakob und ich eine Wiese am Hang. In einem Erdloch war ein Wespennest - und als wir mit den Sensen näher kamen, kamen die Viecher auf uns los. Da sagte mein Vater zu uns: 'Geht mal da vorne um die Ecke. Ich kümmere mich darum.' Wir gingen weg. Ich glaube, er sagte irgendetwas zu ihnen. Kurze Zeit holte er uns wieder, und wir mähten weiter. Da war keine einzige Wespe mehr. Erst als wir fertig waren, kamen sie wieder aus dem Loch."
Ich hätte zu gerne gewusst, wie mein Grossvater das gemacht hat. Aber keines der vier Frogg-Kinder hat ihn je danach gefragt. In letzter Zeit habe ich dennoch oft an Grossvaters Magie gedacht. Wir haben ja eine wahre Wespenplage heuer. Ich übte das Wespen bannen. Ich hatte ja selber schon gute Erfahrungen einem Trick gemacht: dem so genannten Öpferli-Trick.
Es war in Sardinien auf einer Velotour. Die reifen Feigen fielen uns in den Mund. Wenn wir dennoch Hunger hatten, setzten wir uns an den Strassenrand und packten saftigen Prosciutto aus. Die Wespen waren nie weit. Es war lästig. Aber irgendwann begriff ich: Die wollen nur fressen - in Ruhe! Also begann ich, ihnen jeweils ein Stückchen Schinken hinzulegen - das Öpferli. Und siehe da: Die Insekten machten sich darüber her und liessen uns essen.
In letzter Zeit habe ich versucht, mit den Wespen zu sprechen - natürlich telepathisch, meine Tischgenossen hätten mich sonst für gaga gehalten. Bei uns zu Hause erzielte ich - das glaube ich jedenfalls selber gerne - erste Erfolge: Ich befehligte einzelne Wespen von unserem Teller in den nahen Kompost.
Aber heute ging mir der Öpferli-Trick furchtbar nach hinten los: Ich sass mit drei Kollegen auf der Wiese beim Picknick und demonstrierte ihn mit einem Stückchen Poulet. Zunächst ging alles gut. Aber plötzlich schwirrten um jeden von uns ein halbes Dutzend Wespen. Als hätten sie sich in uns verliebt.
Ich hatte Panik!
diefrogg - 22. Aug, 18:40
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Grünäuglein - 23. Aug, 17:59
Öpferli-Trick
Immer, wenn wir auf dem Balkon frühstücken, wenden wir die gleiche Taktik an. Diese kleinen Biester erhalten einen eigenen kleinen Teller mit einem Stück Käse, einer kleinen Scheibe Wurst und einem Klecks Marmelade. Das einzig Blöde an dem Trick ist bisher, dass man irgendwann vergisst zu essen, weil man fasziniert zuschaut, wie Wespen ein Stück Wurst abschneiden, welches etwas größer ist als sie selbst, und es anschließend nach einigen Anläufen (oder wohl eher Anflügen) in einem sinuskurven-ähnlichen Flug wegtragen ;-)
Aber die Panik vor diesen Insekten kann ich verstehen. Vor so einem Erdloch und dazugehörigen Schwarm habe ich schon mehr als einmal Reißaus genommen...
Aber die Panik vor diesen Insekten kann ich verstehen. Vor so einem Erdloch und dazugehörigen Schwarm habe ich schon mehr als einmal Reißaus genommen...
diefrogg - 24. Aug, 09:34
Ja, den Wespen...
bei der Arbeit zuschauen, das ist grossartig. Die Tierchen haben diese unglaublich kräftigen Kieferwerkzeuge, und sie arbeiten mit einer Entschlossenheit, die mich auch schon oft fasziniert hat.
Danke, dass Sie das noch hinzugefügt haben, Frau Grünäuglein. Ich wollte es in meinem Beitrag erwähnen - aber es hatte dann irgendwie keinen Platz mehr.
Danke, dass Sie das noch hinzugefügt haben, Frau Grünäuglein. Ich wollte es in meinem Beitrag erwähnen - aber es hatte dann irgendwie keinen Platz mehr.
iGing - 23. Aug, 21:09
Renovierung im großen Stil! Ein Dachfester soll gestrichen werden. Beim Öffnen (ich weiß nicht, nach wie langer Zeit) passiert's: Ein Wespennest mit ca. 20 umherschwirrenden Wespen fällt herein! Aber wofür wäre Freundin Gerlinde sonst bekannt, wenn nicht für ihre Geistesgegenwart!? Mit einem mutigen Schwung befördert sie das Wespennest wieder nach draußen.
Ich wundere mich, wo es geblieben ist. Denn ich kann es einfach nirgends finden und vermute, es ist in der Dachrinne gelandet ... im Garten ist es jedenfalls nicht. Stattdessen finde ich einen Tennisball - nicht weiter verwunderlich, denn im Garten finde ich häufig Tennisbälle vom Nachbarsjungen - aber dieser hier war völlig zerfetzt!! Welches halbwegs normale Lebewesen zerfetzt einen Tennisball? Unmut steigt in mir hoch. Sollte da jemand seinen Kampfhund in meinen Garten gejagt haben?!?
Später fällt mir ein, dass ich meine Freundin unbedingt noch was fragen muss und ich frage: "Du, sag mal, wie sah denn das Wespennest eigentlich aus?" Und sie antwortet: "Hmm, wie soll ich sagen, also, naja, ich würde sagen, es sah aus wie ein zerfetzter Tennisball."
Danke für diese Gelegenheit, meine kleine Wespen-Anekdote anzubringen ;-)
Ich wundere mich, wo es geblieben ist. Denn ich kann es einfach nirgends finden und vermute, es ist in der Dachrinne gelandet ... im Garten ist es jedenfalls nicht. Stattdessen finde ich einen Tennisball - nicht weiter verwunderlich, denn im Garten finde ich häufig Tennisbälle vom Nachbarsjungen - aber dieser hier war völlig zerfetzt!! Welches halbwegs normale Lebewesen zerfetzt einen Tennisball? Unmut steigt in mir hoch. Sollte da jemand seinen Kampfhund in meinen Garten gejagt haben?!?
Später fällt mir ein, dass ich meine Freundin unbedingt noch was fragen muss und ich frage: "Du, sag mal, wie sah denn das Wespennest eigentlich aus?" Und sie antwortet: "Hmm, wie soll ich sagen, also, naja, ich würde sagen, es sah aus wie ein zerfetzter Tennisball."
Danke für diese Gelegenheit, meine kleine Wespen-Anekdote anzubringen ;-)
diefrogg - 24. Aug, 09:39
Tatsächlich!
Köstliche Anekdote. Ihre Freundin Gerlinde scheint eine unerschrockene Frau zu sein. Offenbar haben sich die Insekten nach der Rettungsaktion aus dem Staub gemacht?
iGing - 24. Aug, 15:27
Ja, die Wespen waren verschwunden (den Tennisball-Fund habe ich erst ein paar Tage später gemacht, aber auch am selben Tag waren keine Wespen mehr zu sehen). Und gehörig erschrocken ist Gerlinde zwar schon, aber Mut und Geistesgegenwart gehören zu ihren eindeutigen Stärken!
Außerdem wirkt das Dachfenster, das laut Zimmermann "unbedingt!!" durch ein neues ersetzt werden sollte, dank ihres malerischen Könnens wieder wie neu. (Man sollte sich als Frau NIE von einem Handwerker vorschreiben lassen, was zu tun ist, aber das ist ein anderes Kapitel ;-))
Außerdem wirkt das Dachfenster, das laut Zimmermann "unbedingt!!" durch ein neues ersetzt werden sollte, dank ihres malerischen Könnens wieder wie neu. (Man sollte sich als Frau NIE von einem Handwerker vorschreiben lassen, was zu tun ist, aber das ist ein anderes Kapitel ;-))
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